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10.12.2025
Domdechant Monsignore Dr. Gregor Tuszynski stellt als Liturgiereferent des Erzbistums Paderborn die neuen Inhalte und die neue Gestaltung des für das Jahr 2026 gültigen Direktoriums vor.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Direktorium mit neuen Inhalten und in neuer Gestaltung

Liturgischer Kalender für gottesdienstliche Feiern vereint Weltkirche, Deutschland und Erzbistum.

Erzbistum Paderborn

Für die einen ist das „Direktorium“ Basis und Quelle geistlicher Inspiration, für die anderen ein unverzichtbares Informations- und Arbeitsinstrument: Das Direktorium enthält als liturgischer Kalender einer (Erz-)Diözese oder Ordensgemeinschaft für jeden Tag des Jahres die Angaben für die Textauswahl der Messfeier, der Wort-Gottes-Feier, anderer gottesdienstlicher Feiern und der Tagzeitenliturgie. Sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form ist das Direktorium 2026 für das Erzbistum Paderborn ab sofort verfügbar. Domdechant Monsignore Dr. Gregor Tuszynski stellt als Liturgiereferent des Erzbistums Paderborn die neuen Inhalte und die neue Gestaltung des für das Jahr 2026 gültigen Direktoriums vor. In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Liturgischen Institut wurde das neue Direktorium erstmals auf der Basis des Direktoriums 2.0 erstellt.

Das Direktorium verbindet Menschen mit der Liturgie der Kirche. Priester, Diakone, Ordenschristen, Leiter von Wort-Gottes-Feiern oder anderen Gottesdiensten, Küster, Kirchenmusiker informieren sich im Direktorium über die liturgischen Texte des Tages, nutzen es als tägliches Handwerkszeug, um sich auf einen Gottesdienst vorzubereiten. Wer privat als Gläubiger an der Liturgie und am Beten der Kirche teilnehmen möchte, kann ebenfalls das Direktorium nutzen.

Kompendium für gottesdienstliches Leben

„Nach einem komplexen Regelsystem werden die kirchlichen Festzeiten im Jahreslauf sowie die Feste und Gedenktage der Heiligen aus drei verschiedenen Kalendern kombiniert“, erläutert der Liturgiereferent des Erzbistums die Entstehung des Direktoriums. Die Heiligen des Allgemeinen Römischen Kalenders – Weltkirche – sowie die im deutschen Sprachraum gefeierten Heiligen und Seligen und die der jeweiligen Diözese hätten im Direktorium ihren selbstverständlichen Platz. Darüber hinaus enthalte das Direktorium die Gebetsanliegen des Papstes und Vorgaben, die von Seiten des jeweiligen Diözesanbischofs oder der Bischofskonferenz in den Gottesdiensten zu berücksichtigen seien.

Ein neues Online-Tool unterstützt die Erstellung diözesaner liturgischer Kalender im deutschen Sprachraum. Das webbasierte Kalendersystem „Direktorium 2.0“ wurde vom Österreichischen Liturgischen Institut entwickelt. Es ermöglicht das Generieren von diözesan- oder ordenspezifischen Kalendern mit liturgischen Daten inklusive Nekrologien und Liedvorschlägen. Über Mandantenzugänge können diözesan- oder ordenspezifische Kalenderinformationen und -regeln direkt eingetragen werden. Inzwischen nutzen das neue Tool bereits rund 40 (Erz-)Diözesen und Ordensgemeinschaften aus dem gesamten deutschen Sprachraum.

Was ist neu im Paderborner Direktorium 2026?

Zunächst fällt auf, dass das Buch mit 272 Seiten deutlich dicker ist als bislang. Der größere Umfang ist zum einen auf mehr Informationen zurückzuführen, die das neue Direktorium enthält. Zum anderen erfordert eine übersichtlichere Anordnung in manchen Bereichen mehr Platz. Konkret heißt das:

An allen Wochentagen ist nun der Antwortpsalm angegeben. Bislang war dies nur an Sonntagen der Fall.

Alle Schriftstellen sind untereinander angeordnet, jede wurde also in einer eigenen Zeile gedruckt.

Die Schriftlesungen der Gedenktage der Heiligen sind klar von denen des jeweiligen Wochentags abgesetzt. Bislang wurden sie in Klammern gesetzt.

Für Messfeiern an den festfreien Werktagen der Zeit im Jahreskreis, den „grünen“ Werktagen, ist jeweils ein Vorschlag für die Präsidialgebete angegeben, der sich inhaltlich an den Schriftlesungen orientiert.

Das Abkürzungsverzeichnis ist teilweise neu. So werden die Paderborner Eigenfeiern nun mit DK (Diözesankalender) statt mit PP (Paderborner Proprium) bezeichnet.

An einigen Tagen gab es bislang unterschiedliche Angaben für die liturgischen Feiern. So wird die Weihe des Hohen Domes (22. Juli) im Paderborner Dom selbst als Hochfest, im Erzbistum jedoch als Fest gefeiert. Oder am 12. November feiern die Kirchen ihr Weihefest, deren Weihedatum unbekannt ist, während ansonsten an diesem Tag des hl. Josaphat gedacht wird. Aktuell lässt es die neue Datenbank nicht zu, unterschiedliche Feiern an einem Tag darzustellen. Daher ist im neuen Direktorium die Feier in gewohnter Weise, die (vermutlich) in den meisten Kirchen begangen wird, die andere Feier jedoch „nur“ als Hinweis darunter angegeben.

Dass das neue Online-Tool noch nicht ganz ausgereift ist, zeigt sich, wenn ein Gedenktag von einem anderen Tag, beispielsweise einem Sonntag, liturgisch verdrängt wird. In solchen Fällen steht im neuen Direktorium „Hl. N. entfällt in diesem Jahr“ statt bislang „Der g des hl. N. entfällt in diesem Jahr“. Das ist weder sprachlich noch inhaltlich gelungen, doch arbeiten die Entwickler des Online-Tools an der Verbesserung. Perspektivisch können die Inhalte der Datenbank über die API-Schnittstelle auch für andere Ausgabeformate genutzt werden. Hierin liegt sicher einer der großen Vorteile des neuen Systems.

pdp
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