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23.12.2025
Trafen sich zur Jahrestagung der Polizeiseelsorge (v. l. n. r.) Indra Wanke, Diakon Klaus Krüger, Msgr. Wolfgang Bender, Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Diakon Hans.Joachim Bexkens, Pastor Thomas Kubsa und Dr. Annegret Meyer.
Foto / Quelle: Nadja Ikonomopoulos / Erzbistum Paderborn

„Danke für Ihren Dienst!“

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz würdigt Polizeiseelsorge bei Jahrestagung.

Schloß Holte-Stukenbrock

Zur Jahrestagung der Polizeiseelsorge kamen die Kategorialseelsorger im Landesamt für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (LAFP) in Schloß Holte-Stukenbrock zusammen. Dort ging es um aktuelle Entwicklungen und Perspektiven der Polizeiseelsorge im Erzbistum Paderborn, eingebettet in den laufenden Transformationsprozess. Thematisiert wurden unter anderem die seelsorgliche Begleitung nach belastenden Einsätzen, ethische Bildungsangebote in der polizeilichen Ausbildung sowie die enge Zusammenarbeit mit psychosozialen Unterstützungsstrukturen der Polizei.

Polizeidekan Monsignore Wolfgang Bender, der seit 25 Jahren mit großem persönlichem Engagement in der Polizeiseelsorge tätig ist, führte durch den Nachmittag und machte deutlich, wie sehr dieser Dienst dort ansetzt, wo dienstliche Regelwerke enden und existenzielle Fragen beginnen. Die Polizeiseelsorge versteht sich dabei als kirchlicher Dienst in der Polizei, der vertraulich, offen und ökumenisch getragen ist. Sie begleitet Polizeibedienstete unabhängig von deren Glauben in beruflichen wie privaten Krisen, leistet psychosoziale Akuthilfe, unterstützt bei Trauer, Schuld- und Sinnfragen und eröffnet Räume für Reflexion, Mediation und spirituelle Stärkung.

Begegnung mit dem Erzbischof und klare Wertschätzung

In der anschließenden Gesprächsrunde informierten die Anwesenden über Aufgaben, Selbstverständnis und aktuelle Herausforderungen der Polizeiseelsorge in NRW und im Erzbistum Paderborn. Dabei wurde deutlich, dass die Polizeiseelsorger ihren Dienst selbst als systemrelevant verstehen, insbesondere in belastenden Einsatz- und Krisensituationen, in denen andere Unterstützungsangebote an Grenzen stoßen. Der Erzbischof dankte den Seelsorgern ausdrücklich für ihren Dienst.

Angesichts der großen Nachfrage nach Nachwuchskräften und den damit einhergehenden steigenden Einstellungszahlen bei der Polizei sowie einer zunehmenden gesellschaftlichen Belastung der Beamtinnen und Beamten sei dieser Dienst wichtiger denn je. Erzbischof Bentz zeigte sich besonders interessiert an den Themen, die die Zukunft prägen. Dazu zählen der Umgang mit Gewalt und wachsender Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften sowie die veränderten Bedürfnisse junger Polizistinnen und Polizisten, gerade auch im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zugleich machte er deutlich, dass die Polizeiseelsorge ein missionarisches Feld darstellt, weil sie Menschen erreicht, die Kirche sonst kaum begegnen. Er kündigte an, zu prüfen, wie dieser Bereich im Rahmen neuer Seelsorgeräume und im diözesanen Transformationsprozess gestärkt und weiterentwickelt werden kann.

Ein kirchlicher Dienst mit Perspektive

Die Katholische Polizeiseelsorge im Erzbistum Paderborn begleitet Polizeibedienstete in Westfalen zwischen Herne und Höxter sowie Minden und Siegen und darüber hinaus. Getragen von einer seit über 60 Jahren bestehenden ökumenischen Zusammenarbeit von Kirche und Land und seit 2024 gesetzlich geregelt, verbindet sie hohe Systemkenntnis mit größtmöglicher Unabhängigkeit.

Aktuell leisten acht Seelsorger diesen Dienst, der von der Ausbildung des Nachwuchses über ethische Reflexion und Krisenbegleitung bis hin zu spirituellen Angeboten reicht. Die Jahrestagung machte deutlich, dass die Polizeiseelsorge nicht nur ein verlässlicher Partner der Polizei ist, sondern auch ein Zukunftsfeld kirchlicher Präsenz bleibt, das im Erzbistum Paderborn bewusst weitergedacht werden soll.

pdp
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