20.03.2020

Kirche als Vorbild beim Klimaschutz

Simone Goerigk stellte die Aktionen der jungen Kirche Dortmund zum Klimaschutz vor. Foto: pdp/Bodin

Dortmund-Bövinghausen (pdp). „Es gibt einen biblischen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung“, erklärte Pfarrer Friedrich Stiller vom Referat für Gesellschaftliche Verantwortung der evangelischen Kirche in Dortmund während der traditionellen Podiumsdiskussion, zu der die Kolpingsfamilie Bövinghausen und die evangelische Christusgemeinde Dortmund eingeladen hatten. Es ging um den Beitrag der Kirchen zum Klimaschutz. Weitere Gäste auf dem Podium waren Simone Goerigk, Referentin für Jugend und Familie der Katholischen Stadtkirche Dortmund, Pfarrer Volker Rotthauwe von der Evangelischen Landeskirche und Jonas Runte vom Verein Urbanisten e.V.

ereits seit fast 50 Jahren, seit der Veröffentlichung der Studie „Die Grenzen des Wachstums“, sei die Bedrohung der Schöpfung bekannt, führte Pfarrer Stiller aus. Der Mensch sei dazu da, die Erde zu bebauen und zu bewahren und nicht sie zu beherrschen und auszubeuten. Daraus ergebe sich für Christen ein besonderer Auftrag zur Nachhaltigkeit, den auch Papst Franziskus in der Enzyklika „Laudato Si“ benenne. Veränderungen müssten auf der Ebene der Person, in Organisationen und in der Gesellschaft erfolgen.

„Dazu brauchen wir ein Umdenken und andere Routinen– das ökologisch Wertvolle muss das Normale werden“, erläuterte Volker Rotthauwe. Ähnlich wie beim Rauchen, wo inzwischen Nichtrauchen Normalität und Rauchen die Ausnahme sei, müsse es auch beim Klimaschutz sein. Große Institutionen wie die Kirchen könnten da eine Vorbildfunktion einnehmen. Als Beispiel nannte er, dass bei einigen großen Versammlungen in der evangelischen Kirche inzwischen eine vegetarische Küche die Regel geworden ist. Wer Fleisch essen möchte, müsse dies vorher anmelden, da es unter Klimagesichtspunkten die schlechtere Alternative sei.

Ganz alltäglich: Müll vermeiden

Über Aktionen und Projekte, bei denen junge Menschen ihre Routinen in Bezug auf den Klimaschutz hinterfragen, berichtete Simone Goerigk. Aktuell beteilige sich die junge kirche dortmund an der ökumenischen Aktion „Klimafasten“. In einer Veranstaltungsreihe der jungen kirche gehe es darüber hinaus um praktische Dinge des Alltags, wie etwa die Vermeidung von Müll. „Wir haben beispielsweise in einem Workshop Bienenwachstücher hergestellt, in die sich Lebensmittel gut einpacken lassen“, erläuterte sie. Es gehe darum, junge Menschen dabei zu unterstützen, in kleinen alltäglichen Dingen das Klima zu schützen.

Viele junge Menschen beteiligen sich auch am Projekt „Waldgarten“, der auf einer 2000 Quadratmeter großen Fläche der katholischen Kirchengemeinde St.Urbanus in Huckarde entsteht. Jonas Runte vom Verein Urbanisten stellte die Planungen vor. Der gemeinnützige Verein ist Impulsgeber und Initiator vielfältiger Projekte für die aktive Mitgestaltung der eigenen Stadt, des urbanen Umfeldes.

Projekt Waldgarten

Bei der 72-Stunden-Aktion vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wurden 2019 auf dem Gelände bereits Hochbeete mit insektenfreundlichen Pflanzen angelegt. Im Frühjahr sollen nun Obstgehölze, Beerensträucher, Blütenpflanzen und Kräuter folgen. „Gepflanzt wird hier nicht nebeneinander, sondern in Schichten, so wie die Pflanzen in einem Wald wachsen“, erklärte Jonas Runte. Mit freiwilligen Helferinnen und Helfern wird so ganz praktisch ein Garten bebaut und gepflegt.

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