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09.12.2025
Hohe Mieten sind ein Armutsrisiko.
Foto / Quelle: pixabay

Armut nimmt durch hohe Mieten immer mehr zu

Steigende Kosten für Miete und Strom belasten arme Haushalte. Der Paritätische Gesamtverband spricht von einer zunehmenden Armutsfalle.

Berlin

Immer mehr Menschen drohen laut Paritätischem Gesamtverband wegen steigender Wohnkosten in Armut zu rutschen. Berücksichtige man auch die Kosten für Miete, Heizung und Strom, so gälten in Deutschland 18,4 Millionen statt 13 Millionen Menschen als armutsgefährdet. Das seien 22,3 Prozent der Bevölkerung, so der Sozialverband am Dienstag in Berlin. Vor einem Jahr habe der Anteil noch bei 21,2 Prozent gelegen.

Die Zahlen basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Als armutsgefährdet wurden für die Auswertung des Verbands alle Menschen in Haushalten mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens gezählt. Für die Berechnung von „Wohnarmut“ wurden die Wohnkosten bei der Ermittlung des Mittelwertes abgezogen.

Nicht alle gleichermaßen betroffen

Einige Gruppen sind der Studie zufolge besonders häufig betroffen. So liegt der Anteil unter jungen Erwachsenen bis 25 Jahren bei 31 Prozent und bei Senioren ab 65 Jahren bei 29 Prozent. Auch von den Paaren mit drei oder mehr Kindern sind demnach 31 Prozent betroffen; unter Alleinerziehenden seien es sogar vier von zehn Haushalte. In den Bundesländern Berlin, Hamburg und Saarland ist der Anteil im Vergleich ebenfalls besonders hoch.

„Das eigene Zuhause wird immer stärker zur Armutsfalle“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Joachim Rock. „Wir beobachten eine Abwärtsspirale, an deren Ende immer öfter Wohnungslosigkeit steht.“ Rock forderte unter anderem mehr Förderung für bezahlbaren Wohnraum.

KNA
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