Prof. Dr. Agnes Wuckelt – Empörung über Rom
Empört, aber auch nicht wirklich überrascht zeigte sich die Paderborner Synodale, Prof. Dr. Agnes Wuckelt über die jetzt veröffentlichten Stellungnahmen der Kardinäle Luis Ladaria und Marc Ouellet.
Paderborn (-berg). Wuckelt ist im Frauenforum, dessen Grundtext bei der letzten Synodalversammlung mit breiter Mehrheit verabschiedet worden ist. In beiden Wortmeldungen sei das Bild einer Kirche erkennbar, in der nur Papst und Bischöfe wüssten, was die einfachen und treuen Gläubigen brauchen, während die Theologinnen und Theologen diese mit ihrer Arbeit verwirren. Für die weitere Arbeit des Synodalen Weges betonte sie gegenüber dem Dom. „Jetzt muss all das angegangen und entschieden werden, was nicht nach Rom muss. Und muss man alles austarieren, was geht.“ Da das Kirchenrecht keine Strafe für die Diakoninnenweihe kenne, sollten einzelne Bischöfe das jetzt einfach tun. Dass die deutschen Bischöfe unmittelbar nach dem Ad-limina-Besuch das kirchliche Arbeitsrecht reformiert haben, zeige, dass sich das Lehramt in Deutschland bewege.
Gläubige müssen ernst genommen werden
Mit Blick auf den weltweiten synodalen Prozess sagte sie, man müsse sich jetzt mit denen verbünden, die die Lage der Kirche ähnlich sehen und deutlich machen: Wir sind die Mehrheit. Diese Vernetzung sei bislang nicht gelungen, während die konservative Seite gut vernetzt und finanziell gut ausgestattet sei. Unter einer synodalen Kirche, wie der Papst sie immer wieder einfordert, verstehe sie, dass man als Volk Gottes gemeinsam unterwegs sei, angeführt von Jesus Christus. „Und da ist es eigentlich nicht möglich, die einfachen Gläubigen nicht ernst zu nehmen.“
Zur Person
Agnes Wuckelt war von 1986 bis 2015 Professorin für Religionspädagogik an der Katholischen Hochschule in Paderborn. Seit September 2021 ist sie zugleich die stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).