Klostersommer OWL – Von Kloster, Kultur und Landschaft

Konzertierte im Rahmen des Klostersommers 2023 in der Abtei­kirche Marienfeld: das Frauenvokalensemble „canta filia“.

Beim „Klostersommer OWL“ laden 20 Veranstaltungen an 15 Orten in Ostwestfalen-­Lippe zu Entdeckungsreisen ein. Eröffnet wurde der Klostersommer, der bis zum 13. August dauert, vergangenes Wochenende im Garten der Stille auf dem Detmolder Kupferberg.

Detmold/Bielefeld. Für den Start der neuen Klostersommerzeit bot sich der neu angelegte und erst kürzlich eröffnete Garten der Stille auf dem Kupferberg geradezu an (Der Dom berichtete). Auf dem Anfang vergangenen Monats erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Parkgelände des In­stituts St. Bonifatius, umgeben vom satten Grün der Bäume und blütenprächtigen Rabatten, referierte Dr. Tanja Busse zum Auftakt des Klostersommers über „Unsere gefährdete ­Schöpfung – und wie wir sie schützen können“. Die in Bad Driburg geborene Journalistin, Autorin und viel gefragte ­Landwirtschafts- und ­Ökoexpertin analysierte schonungslos die ­Situation und schlug wirkungsvolle Gegenmaßnahmen vor.

Artensterben, Klima, Verlust der Biodiversität – damit beschäftigte sich auch die Hamburger Fotokünstlerin Valérie Wagner in ihrem Projekt „Der leere Himmel“, das in der Abtei Marienmünster ein hochaktuelles ökologisches Thema in den Fokus rückte: den dramatischen Vogelschwund, der in den letzten 30 Jahren analog zum weltweiten Insektensterben verzeichnet wurde. Neben solch fundamentalen, aufrüttelnden, aber notwendigen Themen kommt der Klostersommer 2023 ansonsten jedoch weitaus weniger düster daher. Bei überwiegend freiem Eintritt lockt das Netzwerk Klosterlandschaft Ostwestfalen-­Lippe bis zum 13. August mit 20 Veranstaltungen an 15 Orten in drei Landkreisen zu Andachten und Ausstellungen, zu Kulinarik und Konzerten, zu Austausch und Begegnung.

Öffnen im Rahmen des Klostersommers an 15 Orten ihre Tore: die Klöster in OWL – hier das Kloster Clarholz. (Fotos: Klosterlandschaft OWL)
Öffnen im Rahmen des Klostersommers an 15 Orten ihre Tore: die Klöster in OWL – hier das Kloster Clarholz. (Fotos: Klosterlandschaft OWL)

Musik und Literatur zu Natur und Landschaft

So können Besucher beispielsweise im Kloster Marienfeld mit dem Frauenvokalensemble „canta filia“ in Musik und Literatur zu Natur und Landschaft von Hildegard von Bingen bis zur Gegenwart eintauchen. Orgelvespern und -konzerte mit herausragenden Solisten an den historischen Orgeln der Klosterlandschaft OWL eröffnen sinnliche Zugänge und vermitteln neue Erfahrungen. Nicht weniger berührt „Blue Church“ in Corvey mit klösterlicher Musik und Jazz in Kombination mit Klang- und Videoinstalla­tionen.

Auch die in vergangenen Jahren beliebten Bach-­Wanderungen sind wieder im Programm: Die von Musikern begleiteten Wanderungen führen an drei Sonntagen von Neuenheerse nach Brakel-­Gehrden, von Brenkhausen nach Corvey oder von Hardehausen nach Warburg und laden zu einer bewussten Wahrnehmung dessen ein, das uns umgibt. Ebenso hat das Team der Klosterlandschaft OWL aufgrund des großen Zuspruchs des vergangenen Jahres die „Kloster-­Erfahrung“ mit dem Fahrrad im „Klosterdreieck“ Clarholz – Herzebrock – Marienfeld wieder aufgelegt. Und was auch nicht fehlt: die inzwischen zum absoluten Klassiker avancierte und weit über die Kreisgrenzen bekannte „Bach-­Nacht“ auf dem Areal der Abtei Marienmünster. Dort erwartet Gäste in diesem Sommer neben Bachscher Orgelmusik das Ensemble ­Marsyas ­Baroque mit virtuosen Werken des 17. und 18. Jahrhunderts. Eine einzigartige Atmosphäre nebst Speis und Trank wird außerdem auch geboten.

Alle Termine sind in einer 24-­seitigen Broschüre zusammengefasst, die bei den Veranstaltern angefordert werden kann (E-Mail: ­buero@klosterlandschaft-­owl.de). Zudem steht ein Download des Heftes auf ­www.­klosterlandschaft-­owl.­de bereit. Der Klostersommer 2023 wird im Rahmen der Regionalen Kulturpolitik des Landes NRW sowie von den Kreisen Höxter, Lippe, Gütersloh und Paderborn, dem Landschaftsverband ­Westfalen-­Lippe und der ­VerbundVolksbank OWL eG gefördert.

Info

OWL verknüpft: Die im Netzwerk zusammengeschlossenen Partner haben sich zum Ziel gesetzt, die monastische Vergangenheit, das spirituelle, kulturelle und geschichtsträchtige Potenzial der bestehenden und ehemaligen Klöster im ostwestfälisch-­lippischen Raum lebendig zu halten und für Besucher zugänglich zu machen. Zeitüberdauernde Intention klösterlichen Lebens verbindet sich mit modernen Zukunftsgedanken. Mehr Infos: www.klosterlandschaft-­owl.de/­netzwerk

Schauen Sie doch mal in die aktuelle DOM-Ausgabe rein. Dort finden Sie eine Vielzahl an Berichten zur katholischen Kirche im Erzbistum Paderborn, deutschlandweit und auch weltweit. Es lohnt sich bestimmt.

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