„go4peace“ – immer konkret

„go4peace“ setzt sich in der Ukraine für die ältere Generation ein. (Foto: „go4peace“-Netzwerk)

„Gott sehnt sich nach uns! Er kommt als Mensch, der deine Hilfe braucht.“ Das ­Netzwerk „go4peace“ engagiert sich in Tschechien und Albanien, in Bosnien-­Herzegowina und Syrien sowie an vielen weiteren Orten der Ukraine in akuten Notsituationen.

Kamen. Olena Noha von der Caritas-­Spes in Kiew erzählt im Netzwerk „­go4peace“ in einer Videokonferenz von einem Altenheim in ­Olexandriwka, das von der Caritas-­Spes verantwortet und geleitet wird. Dort leben 15 Personen im Alter zwischen 54 und 96 Jahren, 13 Frauen und 2 Männer. Da die Rente, die in der Ukraine gezahlt wird, zwischen 60 bis 100 Euro im Monat liegt, sind all diese Menschen verelendet, ehe sie im „Haus der Barmherzigkeit“ aufgenommen worden sind.

Dort kümmern sich eine Ärztin, zwei Pflegekräfte und Ordensschwestern um die ­Bewohner­. Da keine staatliche Hilfe fließt, wird das Haus allein aus Spenden finanziert. 500 Euro werden pro Bewohner monatlich für Pflege, Unterkunft, Essen benötigt. Ganz vorsichtig fragte Olena, ob wir eine der Personen in unsere Obhut im „go4peace“-­Netzwerk nehmen könnten. „Gott sehnt sich nach uns. Er kommt als Mensch, der deine Hilfe braucht.“: Das Motto unserer letztjährigen Weihnachtsaktion kam uns in den Sinn. Wir haben sofort JA gesagt. Mittlerweile wurden unter dem Projekttitel „­Babusia“ (Großmutter) 12.000 Euro überwiesen und damit konnte schon zwei älteren Menschen ein würdevoller ­Lebensabschnitt für dieses laufende Jahr 2024 ­ermöglicht werden.

Augenblicke des Austausches sind wichtig

Regelmäßig treffen sich die Netzwerker mit den ukrainischen Freunden im „go4peace“-­Netzwerk zu Zoom-­Meetings. Die Augenblicke des Austausches sind wichtig, damit sich niemand vergessen und allein fühlt. „Schätzungen zufolge sind allein innerhalb der Ukrai­ne mehr als 7,1 Millionen Menschen aus den besonders umkämpften Gebieten geflüchtet. Viele Kinder dieser Familien haben Kampfhandlungen und Bombardierungen hautnah miterlebt und teilweise schwere Traumata davongetragen. Die psychische Gesundheit von 1,5 Millionen Kindern ist bedroht.“ Und dann fragt Dr. ­Mykhaylo ­Melnik, Leiter der Ukrai­nischen Sozialakademie: „Könnt ihr uns bei unserem Projekt ‚Oasen des Friedens‘ für traumatisierte Kinder unterstützen?“ In der Projektbeschreibung ist zu lesen: „In unseren Maßnahmen bieten wir Kindern und ihren Müttern (von ausgebildeten Pädagogen angeleitet) spielerisch-pädagogische Aktivitäten an. Dabei geht es um kreative Angebote wie Kunst, Malworkshops, Basteln, Sport und Musik und um Raum für ungestörtes Lesen.

Durch professionelle Anleitung und Sozialisierungsangebote können Kinder und ihre Eltern durchlebte Traumata – begleitet von Psychologen – bewältigen und verarbeiten. So wird sichergestellt, dass den traumatisierten Kindern psychosoziale und pädagogische Betreuung in den ‚Oasen des Friedens‘ angeboten wird. Die sechs Kinder­zentren organisiert das Netzwerk gemeinsam mit den örtlichen Behörden. Sie stehen allen Kindern unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit zur Verfügung. Darüber hinaus werden im Sommer Bildungsprogramme für Kinder organisiert. Neben sportlichen, kreativen und teambildenden Angeboten ist die psychologische Gruppenarbeit obligatorisch in diesen Sommercamps, damit die Kinder neue Bewältigungsstrategien für die erlittenen Traumata entwickeln können. So haben sie die Chance, neuen Mut und neue Hoffnung zu schöpfen.“

70.000 Euro werden benötigt

Auch hier fällt schnell die Entscheidung: Das Netzwerk erklärt sich für zuständig. Mittlerweile sind von den benötigten 70.000 Euro bereits 63 Prozent zusammengekommen. Man bleibt dran!

Von Hakim, einem afghanischen Freund, ist zu hören von der dramatischen Not nach dem Erdbeben in Afghanistan. „Viele meiner Freunde haben alles verloren und leben jetzt im kalten afghanischen Winter völlig mittellos.“ Es ist zu erfahren, wie Hakim mit seiner Frau, obwohl sie wenig haben, immer wieder etwas Geld für sein Heimatland abgegeben hat. Auch hier versteht das Netzwerk schnell: „Ich war obdachlos und ihr habt mir geholfen!“ Nach drei Wochen konnten 2 000 Euro im „go4peace“-­Netzwerk mit der Hilfe Jugendlicher gesammelt werden. Für über 100 Familien ist damit in der afghanischen Region Herat für einen Monat das Essen gesichert!

Wer mehr wissen will, wie sich das Netzwerk „­go4peace“ in Tschechien und Albanien, in Bosnien-Herzegowina und Syrien sowie an vielen weiteren Orten der Ukrai­ne in akuten Notsituationen engagiert hat, sollte die Homepage ­www.­go4peace.­eu besuchen. Dort gibt es Informationen mit aktuellen Spendenbarometern und wie weit die einzelnen Projekte gediehen sind.

Die Broschüre „­go4peace – immer konkret“ kann angefordert werden über: ­info@­go4peace.­eu

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