Eulenspiegel in Rüthen – Segen vom luftig hohen Ort

Das neue Gebäude erhebt sich über dem Zeltplatz. (Fotos: Tanja Münnich)

Am Eulenspiegel in Rüthen entsteht ein neues Diözesanzentrum der Pfadfinder. Und die ­Arbeiten kommen gut voran. Der Diözesanverband Paderborn der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg konnte am vergangenen Wochenende Richtfest feiern. 100 Besucher nahmen daran teil.

Rüthen (DPSG). Der mit bunten Bändern geschmückte Richtkranz hob sich leuchtend vom nieselgrauen Himmel ab, als Zimmermeister Christian Hüske die traditionellen Worte zum Richtfest sprach und so um den Segen für den Neubau des Diö­zesanzentrums der Deutschen Pfadfinderschaft bat: „Und vom luftig hohen Ort, führe ich, der Zimmermann, das Wort. Ich weihe den Neubau zünftig ein, lege meinen Segen stolz hi­nein.“ Zuvor waren die Gäste von Diö­zesankurat Thorsten Hasse begrüßt worden.

Der Dachstuhl ist errichtet, der Rohbau beendet. Traditionell ist das der Zeitpunkt in jedem Bauprojekt, um das Richtfest zu feiern. Der DPSG-­Diözesanverband Paderborn hatte dazu eingeladen und Vertreter der Kommunalpolitik, Vorstand und hauptamtliche Mitarbeitende des Verbandes, Nachbarn und Interessierte, vor allem aber viele aktive und ehemalige Pfadfinderinnen und Pfadfinder waren zum Eulenspiegel gekommen. Thorsten Hasse schlug so in seiner kurzen Ansprache direkt den Bogen zwischen Richtkranz und der Pfadfinderei. „Die Form erinnert uns an den Kreis, in dem wir um das Lagerfeuer versammelt sind. In dieser Gemeinschaft sind alle Menschen eingeladen: Kein Handicap, keine Herkunft und keine Eigenschaft sollen sie ausgrenzen. Das wünschen wir uns auch für den Neubau und für die Treffen, die hier stattfinden werden.“

Freundliche Atmo­sphäre

Den gesamten Vormittag über liefen Gruppen von Menschen durch den Rohbau, schauten in die Zimmer, bestaunten die Größe und die freundliche Atmo­sphäre. „Diese großen Fenster sind wunderbar, es wird immer hell sein in diesem Seminarraum.“ – „Die sichtbaren Holzbalken unter der Decke wirken total gemütlich.“ – „Ich freue mich auf die ersten Veranstaltungen.“ So ähnlich klangen vor allem die Gespräche der Pfadfinder, die den Ort, der für die meisten von ihnen viel mehr ist als nur ein Bildungshaus, endlich in Augenschein nehmen wollten. „Es ist einfach schön“, brachte Diö­zesanvorsitzender Benedikt Janssen die Eindrücke auf den Punkt. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie groß es tatsächlich ist, wie viel man immer wieder entdecken kann, es ist großartig. Das ist unser Zuhause!“

Damit das neue Zuhause auch für alle Menschen zugänglich ist, wurde der gesamte Neubau barrierearm gestaltet. Rollstuhl- bzw. behindertengerechte Zimmer mit eigenem Bad, spezielle Pflegebäder, Aufzug, ausreichend Platz und Leitsysteme zur Orientierung für beeinträchtigte Menschen machen das Haus aus. Der zweite wichtige Punkt, den man mit fortschreitender ­Bautätigkeit auch von außen erkennen kann, ist die Nachhaltigkeit. Die Holz-­Fassade fügt sich nicht nur ­optisch in die Nachbarschaft zur Kapelle St. Georg ein, sondern steht auch für die Nutzung nachwachsender Baustoffe, wo es möglich ist. Eine große ­Photovoltaikanlage auf dem Dach zeigt, dass der ­Diö­zesanverband auf moderne Technologien zur Energieversorgung des Hauses setzt. Auch Ladesäulen für Elektro­autos und ­E-Bikes wird es geben. Am Ende soll das Haus am Eulenspiegel ganz ohne ­fossile Brennstoffe auskommen.

Zimmerleute, Diözesanvorstand und Geschäftsführer, politische und kirchliche Vertreter vor dem ­Neubau.
Zimmerleute, Diözesanvorstand und Geschäftsführer, politische und kirchliche Vertreter vor dem ­Neubau.

Jugendspirituelles Zentrum

Doch nicht nur pfadfinderisches Zuhause wird das neue Haus sein. Die ­DPSG will mit dem Haus auch neue Zielgruppen ansprechen. „Wir können in Zukunft zwei Gruppen unabhängig voneinander unterbringen und haben mit der weitgehenden Barrierefreiheit und dem inklusiven Hochseilgarten zwei Punkte, die das Haus auch für die Jugendsozialarbeit interessant machen“, erläutert Ulrich Weber, Geschäftsführer der ­DPSG. Pfadfindergruppen, Schulklassen, inklusive Gruppen, haupt- und ehrenamtliches Personal – sie alle sind eingeladen, das Haus zu nutzen. Zudem soll das Haus in Zukunft auch als jugendspirituelles Zentrum wahrgenommen werden und jungen Menschen positive ­Glaubenserfahrungen ermöglichen.

In den nächsten Wochen beginnt der Innenausbau des Hauses am Eulenspiegel. Die Fertigstellung ist für das Jahresende 2024 geplant. Im nächsten Jahr soll das neue Diözesanzentrum eröffnet werden.

Diözesankurat Thorsten Hasse begrüßt die anwesenden Gäste.
Diözesankurat Thorsten Hasse begrüßt die anwesenden Gäste.

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