300 Jahre Johannes von Nepomuk-Verehrung
Tief verwurzelt in Mellrich ist sdie Verehrung des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk.
Ein Rückblick in die Historie: Johannes von Nepomuk, um 1350 in Nepomuk geboren, wurde 1380 zum Priester geweiht, im Jahre 1389 Generalvikar des Prager Erzbischofs Johannes von Jenzenstein. In der Nacht vom 20. zum 21. März wurde Johannes von Nepomuk auf Befehl von König Wenzel gefesselt in die Moldau geworfen und ertränkt; der Leichnam im Veitsdom begraben. Die Seligsprechung erfolgte am 31. Mai 1721, die Heiligsprechung am 19. März 1729. Sein Festtag ist der 16. Mai.
Das Grafenpaar Maria-Ernestina-Franziska und Maximilian-Ulrich von Kaunitz.Rietberg führte in Rietberg mit der Errichtung einer Nepomukstatue im Jahre 1723 die Verehrung des Heiligen ein. Eine Prozession in Rietberg ist seit 1726 bekannt. In Mellrich ließ das Grafenpaar im Jahre 1725 ebenfalls eine Nepomukstatue in der Nähe des Schlosses Eggeringhausen errichten, der Grundstein für eine noch heute lebendige Verehrung des Heiligen.
Genehmigung durch den Erzbischof
Wie sich die Verehrung des Heiligen in Mellrich vollzog, ist erst durch die Genehmigung der Johannes von Nepomuk-Bruderschaft durch den Erzbischof von Köln vom 30. April 1770 bekannt: Hochamt mit Predigt und Sakramentsprozession. Dechant Franz Stille schreibt im von ihm im Jahre 1935 herausgegebenen Familienlesebuch für Mellrich: Ob diese Bruderschaft schon früher gegründet wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. „Am 20. Februar 1746 gründeten die Eingesessenen des Dorfes Neuen-Mellrich eine öffentliche Schützenbruderschaft, zur höchsten Ehr Gottes und zu Ehren des hl. Alexander.“ Dechant Franz Stille: „Wie und warum ist die im Volksmund überlieferte Verbindung zwischen der Bruderschaft und der Schützenvereinigung entstanden? Urkundlich lässt sich nichts nachweisen.“
Das Schützenwesen in Mellrich wird nach vorliegenden Dokumenten bereits im Jahre 1596 erwähnt. Die Verehrung des Heiligen Johannes von Nepomuk ist mit der Andacht am ersten Festtag, des Hochamtes und der sich anschließenden Prozession zum Standbild am Nepomukplatz am zweiten Festtag fester Bestandteil im Programm des Schützenfestes der Dörfer Mellrich – und Waltringhausen.
Übrigens: Johannes von Nepomuk wird als Patron der Beichtväter und Priester, Schiffer, Flößer und Müller verehrt. Beim diesjährigen Schützenfest der Dörfer Mellrich und Waltringhausen wurde an die Errichtung der Nepomukstatue in besonderer Weise gedacht. Am Schützenfestsonntag, 18. Mai, zog die Prozession zum Standbild des Hl. Johannes von Nepomuk, wo Vikar Patrick Vitt in seiner mit Beifall bedachten Festpredigt auf die Tugenden des Märtyrers – Keuschheit, Beständigkeit, Verschwiegenheit, Gottes- und Nächstenliebe – in besonderer Weise hinwies.