Pilgern mit PS – Wichtig ist, was unterm Helm passiert

Beim traditionellen Gottesdienst in der Gemeinde St. Konrad in Grävenwiesbach mit Diakon Markus ­Simon wird auch das Kreuz aus Helmen gelegt. (Foto: Holtgreve)

Mit dem Frühling beginnt auch die Saison für die Motorradpilger aus dem Erzbistum Paderborn. Insgesamt sieben Touren von den Alpen bis nach Schottland sind bei „Pilgern mit PS“ geplant. Start ist mit einem „Zündfunken“ am Samstag, 22. ­April, um 9.00 Uhr an der Drüggelter Kapelle.

Soest (rio). Röhrende Motoren und ein Gebet – und zwar kein Stoßgebet – an den lieben Gott: Wie passt das zusammen? Für die Motorradpilger im Erzbistum Paderborn sehr wohl. Seit 2010 gibt es die Truppe „Pilgern mit PS“, nachdem sich die drei Dekanats­referenten Thomas Mehr, Wolfgang Koch und Peter Pütz eine Motorradtour zum Ökumenischen Kirchentag nach München überlegt hatten. Die Teilnehmer wünschten sich eine Wiederholung und so war 2011 die Tour „Zum Dach Europas“ geboren. Die Nachfrage wurde größer als das Angebot und so startete man 2014 mit der Ausbildung ehrenamtlicher spiritueller Tourguides, die neben den Touren auch die geistlichen Impulse, den „Zündfunken“, erarbeiten.

Impulse für die Reise

„Die ‚Zündfunken‘ und auch der Austausch darüber werden als sehr wertvoll empfunden“, sagt Rainer Holtgreve, einer von rund 20 Tourguides und ­Motorrad­pilger aus Verlar bei ­Salzkotten. Außer ihm sind es knapp 120, die beim „Pilgern mit PS“ ­mitmachen, immer mal wieder oder auch zum ersten Mal. ­Peter Pütz stellt als Hauptamtlicher die Schnittstelle zum Bistum her. 

„Wir sind keine festen Gruppen. Erstmitfahrende sind genauso willkommen wie Wiederholungstäter“, betont Holtgreve. Die Devise lautet, sich einfach mal auf etwas Neues einzulassen. „Pilgern mit PS“ richtet sich an Motorradfahrer, die gerne längere Touren fahren und bereit sind, sich auf eine christliche Aktion einzulassen. Viele empfinden die Gemeinschaft und die Möglichkeit, außerhalb des Alltags über Dinge wie Spiritualität und Glauben sprechen zu können, als sehr angenehm. Eine Teilnehmerin hat mal gesagt: „Hier spreche ich mit Fremden über Dinge, die ich zu Hause noch nicht mal meiner Freundin erzähle.“ 

Von Schottland bis in die Alpen

Sieben Touren sind es in diesem Jahr. Nach Thüringen geht es vom 18. bis 21. Mai, die Tour nach Schottland im Juni ist bereits ausgebucht. Auf der Mystery-­Tour vom 1. bis 9. Juli bleiben Route und Ziel ein Geheimnis. Bei den Motorrad­tagen für Paare vom 26. bis 30. Juli steht das gemeinsame Kurven durch schöne Landschaft im Vordergrund. Die Vogesen sind das Ziel vom 5. bis 13. August. In die Dolomiten geht es vom 26. August bis 3. September. Abschluss bildet die Fahrt vom 9. bis 17. September in die Gurktaler Alpen. Täglich werden im Schnitt bis zu sechs Stunden auf dem Sattel gesessen und bis zu 350 Kilometer gefahren. Zu den Touren bekommen die Biker ein „Road­book der Seele“ an die Hand mit Texten, Gebeten und Liedern. „Wichtig ist, was wir zusammen erleben und was unterm Helm passiert. Sehenswürdigkeiten stehen eher selten im Fokus“, so Holtgreve.  

Zum Saisonstart unter dem Motto „Beginne deinen Weg (BDW)“ werden sich die Biker am 22. ­April ausgestattet mit dem „Zündfunken“ und Gottes Segen um 9.00 Uhr von der Drüggelter Kapelle/Möhnesee in kleinen Gruppen auf den Weg machen. Am Sonntag geht es für die Motorradpilger zur Gemeinde St. Konrad in Grävenwiesbach im Taunus. Hier bildet traditionell der Gottesdienst den Höhepunkt des BDW.

Weitere Infos zur Aktion und den Pilgerfahrten sowie Anmeldungen auf der Homepage: www.­pilgern-­mit-­ps.­de

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