Sexuelle Gewalt: „Alle haben weggeschaut“ – Interview mit Reinhold Harnisch

Missbrauchsopfer protestieren vor dem Morgengottesdienst zur Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Hohen Dom St. Martin. Mainz, 03.03.2020

Seit Februar gibt es im Erzbistum Paderborn ein Gremium, in dem sich Menschen organisieren, die von Klerikern sexuelle Gewalt erfahren haben. Reinhold Harnisch ist einer ihrer Sprecher. 2020 hatten sich die Bischöfe dazu verpflichtet, Betroffene strukturell an der Aufarbeitung zu beteiligen. Mit Reinhold Harnisch sprachen Claudia Auffenberg und Andreas Wiedenhaus.

Herr Harnisch, Sie sind einer von zwei Sprechern der Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn. Warum machen Sie das?

Reinhold Harnisch: „Eine schwierige Frage! Bei der ersten Veranstaltung für Betroffene, die ich mit organisiert habe, war der Antrieb da, denn es gab kein Konstrukt, das unsere Interessen vertritt. Weil es für jeden Einzelnen zu schwierig ist, ging es mir darum, die gemeinsamen Interessen zu bündeln. Da ich das Treffen gemeinsam mit Heinz Sprenger organisiert hatte, wurde ich dann auch von den Teilnehmern gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen. Dazu habe ich mich mit Heinz Sprenger bereit erklärt.

Es wird zunächst darum gehen, uns zu organisieren. Bislang sind wir nur ein Zusammenschluss und die Gemengelage ist sehr schwierig: Was kann man den Betroffenen zumuten, wie weit wollen sie sich mit dem Thema beschäftigen? Manche wollen das gar nicht mehr, sind aber sehr froh, dass es jemand für sie stellvertretend tut. Mich treibt an, dass wir für unsere bisherigen Aktivitäten bislang ein sehr positives Feedback von anderen Betroffenen bekommen haben. Das habe ich so gar nicht erwartet.“

Was sind das für Aktivitäten?

Reinhold Harnisch: „Das reicht von der Versorgung mit Informationen bis zu einem Bereich, in den ich eigentlich gar nicht wollte, nämlich Gespräche mit anderen Betroffenen zu führen. Denn auch wenn es nur um organisatorische Dinge geht, erzählen viele sehr schnell ihre Geschichte und haben einen hohen Gesprächsbedarf. Ich darf und muss mich auch selbst da schützen, wo es tiefer in Details geht, als es gehen sollte. Ich bin kein Psychologe und meine eigene Betroffenheit hat durch die Aktionen, die Aufarbeitung und die Informationen, die ich bekommen habe, leider sehr an Gewicht gewonnen. Vieles, was ich in den letzten Jahren erfolgreich verdrängt habe, ist jetzt wieder präsent und zeitweise extrem belastend.“

Wie ist es überhaupt zu dem Kontakt zum Erzbistum und zu den Betroffenen untereinander gekommen?

Reinhold Harnisch: „Das war ein komplexer Prozess – ich hatte für mich mit dem Erzbistum völlig abgeschlossen. Mir war klar: Ich schütze mich durch möglichst große Distanz. Es ist dennoch nicht zu vermeiden, dass es immer wieder Ereignisse gibt, die triggern und zutiefst aufwühlen: Wenn ich z. B. bestimmte Fenster am Dom sehe, weiß ich, welche Hölle sich dahinter verborgen hat. Darüber hinaus hatte ich vor nicht allzu langer Zeit ein Déjà-­vu, das mich bestärkte und durch das mir sehr klar wurde, was damals passiert ist. Der Gedanke, mich dem zu stellen und das Erlebte aufzuarbeiten, wuchs zunehmend.

Als der Aufruf von der Universität kam, an der Studie mitzuarbeiten, sah ich für mich einen Weg, mit den Erinnerungen umzugehen. Ich habe ein sehr langes und sehr ausführliches Gespräch mit Frau Dr. des. Hartig geführt und darin viele Informationen bekommen. Bis dahin dachte ich, ich sei ein Einzelfall. Sie hat mir empfohlen, den Antrag auf Anerkennung des Leids zu stellen und Kontakt zur Interventionsstelle zu suchen. Mit Herrn Wendland, dem Interventionsbeauftragten, haben wir die glückliche Konstellation, dass wir uns auf einer menschlichen Ebene vertrauensvoll begegnen können. Insofern konnte ich nach mehreren Anläufen meine Erlebnisse in Gänze rekapitulieren. Dennoch hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich die ganze Tragweite aussprechen und mir selbst eingestehen konnte. Erst als ich den Antrag formuliert habe, konnte ich zum ersten Mal mit meiner Frau – nach fast 50 gemeinsamen Jahren – über das Erlittene sprechen.“

Wie war die Atmosphäre beim ersten Treffen der Betroffenen, bei dem Sie gewählt worden sind?

Reinhold Harnisch: „Wir hatten es ganz bewusst so organisiert, dass jeder den Raum verlassen konnte, wenn es für ihn zu schwer wurde. Ich hatte aus meinem Freundeskreis zwei Therapeuten mit umfassender psychologischer und forensischer Erfahrung eingeladen – für den Fall, dass jemand durch die Situation belastet wird oder persönlicher Gesprächsbedarf aufkommt. Durch die Interventionsstelle hatten wir dabei gute Unterstützung. Es gibt aktuell eine Arbeitsgruppe der Betroffenen, die auch offen für weitere Mitglieder ist. Aktuell bin ich beschäftigt, im Internet eine Plattform aufzubauen, über die wir uns austauschen können. Ziel ist auch, uns mit Betroffenenvertretungen aus anderen Bistümern zu vernetzen.“

Warum nennen Sie sich eigentlich Betroffene und nicht Opfer?

Reinhold Harnisch: „Ich möchte – wie viele andere auch – nicht als Opfer bezeichnet werden. Ein Opfer ist das Resultat einer Erniedrigung. Viele von uns haben sich – trotz der einschneidenden Erlebnisse – aus dieser Rolle herausgekämpft und ihr Leben in den Griff bekommen. Bei anderen sind die Lebenswege tragisch verlaufen, sie sind nie aus der Traumatisierung herausgekommen. Zum Opfer wird man gemacht – und eines eint uns: Niemand soll jemals mehr etwas mit uns machen, was wir nicht wollen.“

Was erwartet die Betroffenenvertretung jetzt vom Erzbistum?

Reinhold Harnisch: „Bei der Veranstaltung haben wir die Prioritäten unserer Arbeit abgefragt: Am wichtigsten war den Anwesenden das Thema Prävention, an zweiter Stelle steht die vollständige Aufarbeitung, das dritte war der Umgang mit den Anträgen auf Anerkennung. Leider ist gerade das bislang ein entwürdigendes Verfahren, das viele Betroffene retraumatisiert und das Leid verstärkt. Dieser Aspekt beschäftigt auch mich auch persönlich sehr intensiv. Die unabhängige Kommission, die ja auf Bundesebene angesiedelt ist, verlangt Detailinformationen der Verbrechen von den Betroffenen, was immer wieder alte Wunden aufreißt. Wenn dann nach frühestens eineinhalb Jahren ein lapidarer Bescheid eintrifft: „Sie erhalten die Summe X. Die Kommission nimmt Anteil an Ihrem Leid.“ – sind viele erst mal tief verletzt. Man erfährt aber nicht, warum welche Summe festgesetzt wurde. Man kann das nur als Willkür und Unfähigkeit zur persönlichen Einlassung deuten.

Es ist erneut erniedrigend und so setzt sich fort, dass man wieder nicht ins Gespräch kommt und man wieder nicht erfährt, warum was entschieden wird. Das Geld ist nicht für alle entscheidend, aber für viele wichtig. Leider sagt die Kirche z. B. nicht, dass die Zahlung auf die Grundsicherung nicht angerechnet wird und nicht versteuert werden muss, obwohl es einen entsprechenden Erlass der Finanzbehörden gibt. Manche bekommen auch durch den Stil des Schreibens das Gefühl, dass der Missbrauch der Prostitution gleichgestellt wird. „Jetzt werde ich im Nachhinein noch dafür bezahlt“, sagen mir Betroffene.“

Der Mann, der Ihnen Gewalt angetan hat, war Walter Salmen, von 1963 bis 1967 Leiter des Domchores. Das war ja ein prominenter Täter. Konnten Sie damals mit irgendwem sprechen?

Reinhold Harnisch: „Nein, es hat auch niemanden gekümmert, es wurde vertuscht und verschwiegen – selbst da, wo es unübersehbare körperliche Verletzungen gab. Einmal habe ich dem Arzt gesagt, ich sei beim Fahrradfahren auf die Stange gefallen. Das hat er akzeptiert, obwohl er eigentlich hätte sehen müssen, dass die Verletzung so nicht entstanden sein konnte. Alle haben weggeschaut. Das passte wohl einfach nicht in den Duktus des damaligen Zeitgeschehens und Obrigkeitsdenkens.“

Konnten Sie mit Ihren Eltern sprechen?

Reinhold Harnisch: „Nein. In den 1960er-­Jahren war Sexualität eher ein Tabu­thema, sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft. Letztlich ging man auch davon aus, dass die Kirche ein sicherer Ort für Kinder war.“

Als der Fall öffentlich wurde, gab das einen ziemlichen Skandal, auch die Bild-­Zeitung hat darüber berichtet. Wie war das für Sie?

Reinhold Harnisch: „Als Kind habe ich damals nur mitbekommen, dass an dem Tag in Paderborn keine Bild-­Zeitung erhältlich war. Auch haben die lokalen Medien dazu nichts – heute noch auffindbares – berichtet – auch hier galt wohl die Devise wegschauen, während im Rheinland und Ruhrgebiet ausführliche Berichte dazu vorliegen. Ein Freund meiner Eltern hatte einen Zeitungskiosk und der hat erzählt, dass morgens alle Ausgaben aufgekauft worden sind. Er hat meine Eltern da­rauf angesprochen: Euer Junge ist doch auch im Domchor. Bis dahin hat niemand wahrhaben wollen, dass in dem Bereich so etwas passieren könnte. Eine gesellschaftliche Debatte darüber wurde aber nicht geführt.“

Und die Jungen im Chor haben untereinander auch nicht gesprochen?

Reinhold Harnisch: „Von Salmen ging eine erhebliche Bedrohung aus, sodass wir nicht miteinander über die Verbrechen gesprochen haben. Mich hat er z. B. damit getriggert, dass ich nach entsprechender Ausbildung die erste Sopranstimme und Solos singen dürfe. Das wäre für mich eine besondere Auszeichnung gewesen. Zum einen hatten die meisten Jungen eine Altstimme, zum anderen war ich kein Sohn von Geschäftsleuten wie die meisten anderen, ich gehörte eher nicht zu denen, die normalerweise im Domchor waren. Der Täter war auch geschickt darin, dass der Missbrauch in Einzelsituationen geschah, also etwa im Einzelunterricht während der Gesangsausbildung.“

Und was geschah, als die Sache öffentlich wurde?

Reinhold Harnisch: „Für mich endete abrupt die Zeit im Domchor. Es hieß einfach: Du gehst da nicht mehr hin! Erklärt wurde mir nichts. Natürlich schnappt man einzelne Fetzen aus den Gesprächen der Erwachsenen auf, aber mehr nicht. Dann kam der ominöse Tag, an dem meine Mutter mich zur Polizei schleppte – offensichtlich vermutete sie doch etwas. Da saß mir dann ein großer Polizist gegenüber. Er schickte meine Mutter raus und sagte dann bedrohlich zu mir: Jetzt reden wir mal. Du weißt ja, dass du im Heim landest, wenn du etwas angestellt hast oder Schweinereien gemacht hast. Von da an habe ich nichts mehr gesagt. Ich wurde behandelt, als sei ich ein Täter.

Diese Jahre im Domchor waren für mich wirklich ein Martyrium. Ich habe zum Teil Todesängste ausgestanden und gedacht: Jetzt stirbst du. Ich wusste gar nicht, was mir passierte. Albträume aus diesen Situationen haben mich mein Leben lang verfolgt.“

Salmen ist 1998 gestorben, hatten Sie irgendwann Gelegenheit mit ihm zu sprechen?

Reinhold Harnisch: „Nein, ich habe immer gedacht, er sei längst tot – er sei im Kloster gestorben. So wurde es uns Kindern seinerzeit auch gesagt. Ich war erschüttert zu erfahren, dass er nach der ersten Verurteilung durch das Bistum versetzt wurde und dann weitere Straftaten begangen hat. Die Kirche hat auch in diesem Fall den Täter geschützt und den Betroffenen nicht die geringste Aufmerksamkeit gewidmet.“

Als Sprecher der Betroffenenvertretung werden Sie nun mit Ihrer Geschichte konfrontiert, wir interviewen Sie und es werden sicher weitere Einladungen etwa zu Gremien kommen. Daher noch mal unsere Eingangsfrage: Warum machen Sie das?

Reinhold Harnisch: „Es kam dieser Punkt, an dem ich nicht mehr schweigen konnte – weil zu viele immer noch schweigen, vertuschen und lügen. Viele der heute Verantwortlichen in der Kirche werden nach meiner Einschätzung ihrer besonderen Verantwortung nicht gerecht. Aber auch die gesamte Gesellschaft muss einfach bereit sein, die Dinge, die geschehen sind, wahrzunehmen und zu fragen, was können wir tun, um das in Zukunft zu verhindern. Das gilt nicht nur für die Kirche – die aktuellen Missbrauchsfälle zeigen deutliche Missstände auf, die nur gesamtgesellschaftlich zu lösen sind. Die Frage nach der Schuld stellt sich für viele Betroffene erst sekundär. Die meisten Täter sind inzwischen verstorben, auch viele Betroffene sind verstorben oder im hohen Alter.

Das ist mir im Februar klar geworden: Wir können jetzt nicht mehr lange warten. Viele Betroffene haben die Hoffnung, dass sie noch zu Lebzeiten zumindest einen Teil der Aufarbeitung erfahren – manche sind so krank oder in fortgeschrittenem Alter, dass ein Aufschub einfach nicht mehr akzeptabel ist. Hier würde ich mir eine aktive Rolle der im Erzbistum Verantwortlichen als (Mit-)Aufklärer wünschen. Dieses Abwarten auf die Ergebnisse der Studie ist meiner Meinung darin begründet, dass der Erzbischof sich über seine Amtszeit hinwegretten will. Was vertut er sich damit, sich bei den Betroffenen zu entschuldigen? Ein solches offenes Eingeständnis erwarten wir als Betroffene, das Eingeständnis: „Wir als In­stitution haben Schuld auf uns geladen. Wir anerkennen das den Betroffenen zugefügte Leid und bitten um Vergebung.“ Ich will aber auch betonen, dass ich im Zuge der jetzt beginnenden Arbeit der Betroffenen-­Organisation auf Verantwortliche und Beschäftigte des Erzbistums getroffen bin, von denen ich den Eindruck gewonnen habe, dass sie diesen alten Weg nicht fortsetzen wollen.“

Wie ist heute Ihr Verhältnis zur katholischen Kirche?

Reinhold Harnisch: „Ich habe kein Verhältnis mehr zur katholischen Kirche – nach meinen Erfahrungen war das ein logischer Schritt, mich nicht länger demütigen zu lassen. Ich bin Christ, ich kann gut Christsein und katholische Kirche trennen. Nach meinem Austritt hatte ich noch diverse Erlebnisse, zum Beispiel weigerte sich der Pfarrer, meine Tochter zu taufen. Danach hatte ich wieder längere Zeit einen guten Kontakt zu Dompastor Hieronymus Dittrich, mit dem ich viele Gespräche führen konnte und der meine Geschichte kannte. Er hat – für mich glaubhaft – versucht, mir zu helfen, ist aber bei Erzbischof Degenhardt damit gescheitert. Auf seine eigene Verantwortung hat Herr Dittrich dann meine Tochter in der Domkrypta getauft – obwohl unsere Familie zu der Zeit nicht mehr in Paderborn wohnte. Mir ist dann aber deutlich geworden, dass die Verantwortlichen weiter alles abstreiten, mich unter Druck setzen, weiter zu schweigen und mich weiter zu diffamieren. Dass war für mich der Punkt, hier eine Trennung von der Organisation zu vollziehen, die nur das Interesse der Täter im Sinn hatte.“

Inwieweit hat der Missbrauch Ihr Leben beeinflusst?

Reinhold Harnisch: „Er hat mich damals vollständig aus der Bahn geworfen. Natürlich gab es noch weitere Umstände, aber er hat dazu geführt, dass ich meine Schullaufbahn nicht so wie geplant fortsetzen konnte, wie ich das wollte und wie es für mich richtig gewesen wäre. So hat der Missbrauch mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Ich habe 25 Jahre gebraucht, um nach einem berufsbegleitenden Studium da anzukommen, wo ich nach einer geplanten Schullaufbahn und Studium sehr viel früher angekommen wäre.“

Können Sie nachvollziehen, wa­rum es der Institution so schwerfällt, sich diesem Teil ihrer Geschichte zu stellen?

Reinhold Harnisch: „Nein, das ist für mich unerklärlich und unverständlich. Ich kann nicht verstehen, warum viele Verantwortliche nach wie vor eher zurückhaltend sind und sich nicht persönlich an der Aufarbeitung beteiligen. So etwas muss Chefsache sein und vorgelebt werden – das muss man selbst machen und nicht machen lassen –, sonst lernt das eine hierarchisch verfasste Institution nicht. Verantwortung kann man nicht delegieren. Angesichts der inzwischen unrühmlichen Bekanntheit der schweren Verbrechen ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum Internetseiten bereinigt wurden und Informationen verschwunden sind. Darüber hi­naus stellt die Lückenhaftigkeit von Personalakten und fehlende Dokumentation der Täter und Taten die Aufklärung vor hohe Hürden. Warum steht man auch nach vielen Anläufen immer noch nicht zu seiner eigenen Geschichte? Vielleicht haben wir Deutschen da grundsätzlich ein Problem. Wie lange hat es gedauert, bis die Nazizeit einigermaßen aufgearbeitet wurde?

Zukunft braucht Herkunft. Wer seine Geschichte nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten. Das ist eine ganz einfache Logik. Hier sehe ich bei den Verantwortlichen der Kirche noch eine erhebliche Bringschuld.“

Zur Person

Reinhold Harnisch, Diplom-Verwaltungs­betriebswirt, war von 2000 bis 2019 Geschäftsführer eines großen kommunalen IT-­Dienstleisters und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen IT-­Dienstleister e. V. mit Sitz in Berlin. Aktuell arbeitet er freiberuflich als Coach und Unternehmensberater. Er wurde 1955 in Paderborn geboren und war bis 1967 Mitglied des Paderborner Domchores. Heute lebt er im Kreis Lippe. Als Sprecher der Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn ist er auch Mitglied der Aufarbeitungskommission, deren Einrichtung alle Diözesen mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung vereinbart hatten. Die Kommission beginnt im Juni mit ihrer Arbeit.

Info

Für Betroffene gibt es im Erzbistum zwei Stellen, an die sie sich wenden können – zum einen die Universität Paderborn, die eine historische Studie zum Missbrauch im Erzbistum Paderborn während der Jahre 1941 bis 2002 erstellt. Für diese Studie werden nach wie vor Betroffene gesucht oder Menschen, die von Missbrauch erfahren haben. Ansprechpartnerin ist Dr. des. Christine Hartig. Sie führt die Gespräche streng vertraulich, der Schutz der Gesprächspartnerinnen und -partner hat höchste Priorität. Dritte werden nicht informiert, niemand muss also die Sorge haben, als Betroffener, als Betroffene geoutet zu werden.

Dr. des. Christine Hartig ist ab 1. Juni wieder erreichbar: Universität Paderborn, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, E-Mail: ­christine.­hartig@uni-­paderborn.de; telefonisch (Montag bis Mittwoch) 0 52 51/60-44 32.

Ebenfalls ansprechbar, besonders für aktuelle Meldungen, ist der Interventionsbeauftragte des Erzbistums, Thomas Wendland. Telefon: 0 52 51/1 25-17 01, 01 71/8 63 18 98; E-Mail: ­thomas.­wendland@erzbistum-­paderborn.de

Weitere Berichte zur katholischen Kirche im Erzbistum Paderborn finden Sie in der aktuellen DOM-Ausgabe. Schauen Sie mal rein, es lohnt sich bestimmt.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen