Hilfe bei Schulden – Caritas intensiviert Angebot

Neuer Flyer, verstärkte Präsenz im Internet, mehr lokale Sprechstunden: Caritas-­Schuldnerberater Rainer Bartonitschek will den Beratungsstau, den die Pandemie auch im Kreis Lippe verursacht hat, abbauen. Foto: Caritas Lippe

Von Markus Jonas

Der neue Flyer der Caritas-Schuldnerberatung im Kreis Lippe passt in jedes Portemonnaie, so klein ist er. Ausei­nandergefaltet bietet die Broschüre aber viele Informationen und sogar Hilfe zur Selbsthilfe, unter anderem mit zwei Tabellen, die den Überblick über die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben und die eigenen Schulden erleichtern.

Das Konzept für den Flyer hat Rainer Bartonitschek entwickelt. Der erfahrene Schuldnerberater der Caritas ist für Menschen aus dem Kreis Lippe und der Stadt Bad Pyrmont aktiv. Für 2022 hat er sich vorgenommen, die Kontakt-­Hürden, die im Laufe der Pandemie entstanden sind, wieder einzureißen. Auch der Flyer dient diesem Ziel. Zukunft ohne Schulden

Zukunft ohne Schulden

„Es geht darum, das Lebens­navigationssystem Betroffener auf eine Zukunft ohne Schulden zu programmieren“, sagt Rainer Bartonitschek über seine Aufgabe. Wer die Schuldnerberatung aufsucht, hat schon den ersten wichtigen Schritt aus der Misere gemacht, denn das weitverbreitete Verschweigen und Verdrängen des Tabuthemas verlängern nur die Krise. „Dabei gibt es keine aussichtslosen Fälle“, betont Bartonitschek. „Wir finden zusammen immer eine Lösung.“

Digitale Angebote sollen Zugang erleichtern

Um Betroffenen den Weg zur Schuldnerberatung zu erleichtern, setzt der Caritasverband für den Kreis Lippe auch auf digitale Angebote. Eine Videosprechstunde ist ohne Anmeldung zu erreichen. Der QR-­Code dafür ist auch auf dem Flyer zu finden – genauso wie die Webadresse der Caritas mit der Online-­Schuldenberatung. Auch die Schuldenliste und die Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben können von der Webseite des Verbandes heruntergeladen werden.

Mehr Außensprechstunden

Parallel zum Ausbau der digitalen Angebote hat die Caritas die Zahl der Außensprechstunden vergrößert. Mittlerweile bietet die Caritas in Detmold, Augustdorf, Horn-­Bad Meinberg sowie im angrenzenden Bad Pyr­mont Beratung an. Die Anfragen nehmen aktuell deutlich zu, hat Rainer Bartonitschek festgestellt: „Die Pandemie hat einen Beratungsstau verursacht, den wir schnellstmöglich abbauen wollen.“ Die Pandemie habe wie andere Lebenskrisen oder Brüche in der Erwerbs­biografie die finanzielle Lage vieler Haushalte verschärft: „Eine Haushaltsplanung, die Spitz auf Knopf genäht war, braucht nur einen kleinen ­Auslöser, um das Kartenhaus einstürzen zu lassen.“ Steigende Energiepreise schaffen weitere finanzielle Engpässe.

Zeitnahe Hilfe möglich

In Krisensituationen oder bei Existenznot ist immer zeitnah eine Beratung möglich, betont der Schuldnerberater. Der ­Caritasverband für den Kreis Lippe und die Stadt Bad ­Pyrmont hilft als aner­kannte ­Insolvenzberatungsstelle auch im Fall eines Verbraucherinsolvenzverfahrens, das dann eröffnet werden kann, wenn ­andere Regulierungs­bemühungen keine Aussicht auf Erfolg haben. Während einer ­dreijährigen Frist müssen Betroffene im ­Rahmen ihrer Möglichkeiten Schulden tilgen. Danach gilt eine Restschuld­befreiung.

Info

In der finanziellen Krise hilft die Caritas-­Schuldnerberatung für den Kreis Lippe und die Stadt Bad Pyrmont.
Adresse: Palaisstraße 27, 32756 Detmold
Tel.: 0 52 31/99 29 83, E-Mail: ­bartonitschek@caritas-­dt.de
Mehr Informationen auch unter: www.caritas-­detmold.de

Weitere Berichte über das katholische Leben finden Sie in der aktuellen DOM-Ausgabe. Schauen Sie mal rein, es lohnt sich bestimmt.

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