Kirchenneubau in Neu-Listernohl

Die alte Kirche von Neu-­Listernohl wird abgerissen. Der Glockenturm bleibt erhalten und wird äußerlich der neuen Kirche angepasst. (Fotos: Lüttecke)

Bei der Kirche in Neu-­Listernohl treten immer mehr Baumängel auf. Die ­Profanierung wird am 26. März durch Weihbischof Josef Holtkotte vollzogen. Für den Kirchenneubau wird eine Bauzeit von zwei Jahren veranschlagt.

Attendorn/Neu-Listernohl. Bei einer Gemeindeversammlung in Neu-Listernohl war das einzige Thema der Abriss der alten und der Bau einer neuen und kleineren Kirche mit Gemeindezentrum. Zunächst ließ Pfarrer Andreas Neuser die vergangenen Jahre, in denen der Entschluss für diese Maßnahmen gereift war, Revue passieren. „Hat unsere Kirche in Neu­Listernohl Zukunft?“ war das Thema einer Ideenwerkstatt, die im Jahr 2015 unter Beteiligung der Gemeindemitglieder stattfand. Dass etwas passieren musste, stand außer Frage. 

Profanierung der alten Kirche am 26. März

Aufgrund einer finanziellen Schieflage verkaufte der Kirchenvorstand zunächst das Jugendheim. Die viel zu große Kirche und baufällige Kirche wird nun durch einen kleineren Neubau mit inte­griertem Gemeindezentrum ersetzt. Die Profanierung wird am Samstag, 26. März, durch den Paderborner Weihbischof Josef Holtkotte vollzogen.

Kirchenneubau ist im Ort umstritten

Pfarrer Neuser betonte, der Abriss einer Kirche, an dem Glaubensgeschichte geschrieben wurde, sei nicht mit einem normalen Hausabriss zu vergleichen. Und er verhehlte nicht, dass der Kirchenneubau im Ort umstritten sei. Gleichzeitig hofft er aber, „dass die Gläubigen sich auf das freuen, was kommt“. Neuser versprach: „Viele Dinge aus der alten Kirche werden Sie in der neuen Kirche erkennen.“

Was an Kunstgegenständen nicht in der neuen Kirche unterkommt, findet einen neuen Platz im Südsauerlandmuseum oder im Depot des Erzbistums Paderborn. Für den Übergang werden die Gottesdienste in der evangelischen Friedenskirche stattfinden. Pastor Neuser geht heute davon aus, dass es nur geringe Anpassungen in der Gottesdienst­ordnung gibt und dankte für die Gastfreundschaft der evangelischen Kirchengemeinde. 

Kirchenneubau: Die Neubaupläne fanden nach der Gemeinde­versammlung in Neu-­Listernohl ­reges ­Interesse.
Kirchenneubau: Die Neubaupläne fanden nach der Gemeinde­versammlung in Neu-­Listernohl ­reges ­Interesse.

Zweijährige Bauzeit – Investition in Höhe 2,8 MillionenEuro

Nach heutigem Stand wird die Bauzeit zwei Jahre in Anspruch nehmen. Der geschäftsführende zweite Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Johannes Hesse, sagte, die Abrissgenehmigung für die bisherige Kirche liege bereits vor. Die neue Kirche hat eine Größe von 212 Quadratmetern. 118 Sitzplätze sind vorgesehen. Die Kirchenbänke, der Hochaltar, der Zelebrations­altar, Ambo und die Orgel werden in die neue Kirche integriert. Der Marienaltar soll im Foyer einen neuen Platz finden. Zwei Gruppenräume (38 und 48 Quadrat­meter) mit knapp 50 Sitzplätzen vervollständigen das Bauvorhaben. Diese sind flexibel einsetzbar, indem sie durch mobile Trennwände dem Kirchenraum angeschlossen werden können.

Zudem sind eine Küche, ein Büro, ein Lager, Technikraum und eine WC-­Anlage mit Behinderten­toilette vorgesehen. Der Glockenturm bleibt erhalten und wird der Kirche angepasst. Die Außenwände der Gebäude bekommen eine Zinkverkleidung und das Dach eine Zink-­Stehfalzdeckung und die Wände im Kircheninneren werden hellgrau getönt. Im Eingangsbereich gibt es ein Vordach in Richtung Glockenturm. Es folgt ein großer Vorplatz. Oberhalb der Treppe vom Augustinusplatz entsteht ein kleiner Vorplatz. In Richtung Kindergarten sollen Pkw-­Stellplätze eingeplant werden. Die jetzige Treppe neben dem Turm wird abgerissen und durch eine Rampe ersetzt, sodass die Kirche barrierefrei erreichbar ist. Ebenso barrierefrei ist der Zugang vom Parkplatz vor dem Pfarrhaus. Hinter den Gruppenräumen ist zudem eine Terrasse vorgesehen.

Info zum Kircheneubau

Die geplante Investitionssumme beläuft sich auf 2,8 Millionen Euro. Der Kirchenvorstand sieht die Kostensteigerungen im Baugewerbe allerdings mit Sorge. Erhebliche Kosten werden vom Erzbischöflichen Generalvikariat getragen. Die Kirchengemeinde St. Augustinus Neu-­Listernohl beteiligt sich mit einem Betrag aus der eigenen Rücklage sowie dem Verkauf des Pfarrhauses und frei werdender Grundstücke an der Baumaßnahme. Für den Abbruch und den Neubau ist das Architektenbüro Eickelmann aus Altenhundem zuständig.

Weitere aktuelle Themen aus dem Erzbistum Paderborn finden Sie in der aktuellen Dom-Ausgabe.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen