Krone von Paderborn im Diözesanmuseum entdeckt

Die kleinen Spürnasen erforschen die Kunstwerke in der Schatzkammer des Diözesanmuseums Paderborn. Leona, Luise, Vanessa, Anton, Jule, Emma, Jasmin und Sam (v. l.) präsentieren stolz die Paderborner Krone. Begleitet wurden sie von der Museumspädagogin Britta Schwemke. (Fotos: Patrick Kleibold)

Im Diözesanmuseum Paderborn können an jedem zweiten Samstag im Monat Kinder im Alter ­zwischen sieben und elf Jahren auf eine spannende Entdeckungstour gehen. Gemeinsam lösen sie Rätsel, ­knacken knifflige Codes und erforschen wertvolle Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten.

Von Patrick Kleibold

Viele Museen sind für Kinder langweilig. Sie wollen keine stundenlangen Führungen. Vielmehr wünschen sie sich, auf eigene Faust die Schätze zu erkunden. Sie wollen Spannung, fesselnde Geschichten und abwechslungsreiche Rätsel. Und sie wollen sich dabei bewegen. All dies ist im Diözesanmuseum möglich. Ab sofort können kleine Spürnasen einmal im Monat auf Entdeckungstour gehen und die Schätze des Museums erforschen.

Und gleich der erste Fall hat es in sich. Acht Kinder machten sich am Samstag auf die Suche nach der sagenumwobenen Krone von Paderborn. Seit Jahrhunderten gilt sie als verschollen und nur die kleinen Spürnasen können die wertvolle Krone wiederfinden. Die Antworten dazu sind im Museum versteckt. Auf dem Weg dahin müssen sie in Sherlock-Holmes-­Manier eine Vielzahl an kniffligen Rätseln lösen. Auf ihrer Suche kommen sie an ganz unterschiedlichen Kronen vorbei. Sie glitzern auf den Häuptern der Kaiserinnen, der Könige und auch auf dem Kopf von Mutter Maria. „Aber welche Krone ist die richtige und wo ist sie versteckt?“, fragen sich die Spürnasen. Den ersten Hinweis entdeckt Sam in einem alten und vergilbten Buch. Er führt die Entdecker in die Schatzkammer des Museums. Irgendwo in unmittelbarer Nähe zum Liborischrein muss der nächste Hinweis versteckt sein.

Mit einer Lupe bewaffnet

Begleitet werden die Spürnasen von der Museumspädagogin Britta Schwemke (32). Mehrfach muss sie die kleinen Abenteurer, die auf der Suche aufgeregt durch die Schatzkammer flitzen, zusammenrufen und auf die Aufgabe einschwören. „Ihr seid auf einer Mission. Nur gemeinsam können wir die Krone finden. Wir müssen uns also erst besprechen“, sagt Schwemke. Und es dauert nicht lange, bis aus Leona, Luise, Vanessa, Anton, Jule, Emma, Jasmin und Sam eine eingeschworene Forschergruppe wird, die gemeinsam mit Lupen bewaffnet ein Rätsel nach dem anderen löst.

Zwischen den Hinweisen öffnen die Kinder liebevoll gestaltete und mit einem roten Siegel verschlossene Briefe. „Welche Krone wirft einen großen Schatten an die Wand?“ lautet eine Frage. Kurz hinter dem Drei-Hasen-­Fenster finden die Spürnasen bei der Skulptur der heiligen Katharina von Ale­xandrien die Antwort. Die Figur aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts ist verziert mit roten und blauen Farbelementen und strahlt in glänzendem Gold. Ihr Geheimnis ist schnell offenbart. Die Paderborner Krone kann nicht mehr weit sein. „Los, lasst uns schnell weiterlaufen“, ruft eines der Kinder. Die Stufen in die nächste Museums­etage sind schnell erklommen. Vor Eifer und Aufregung flitzen die Kinder durch die Gänge und kommen an jahrhundertealten Kunstwerken vorbei, die dabei ihre Geheimnisse offenbaren und Licht ins Dunkel bringen.

Strahlende Kinderaugen im Diözesanmuseum Paderborn

Und dann endlich, nach einer 90-­minütigen aufregenden Suche erreichen die Spürnasen ihr Ziel. In einer kleinen Nische entdecken sie eine alte Schatulle, die einer kleinen Schatzkiste ähnelt. Die Freude, am Ziel angekommen und nur noch einen Moment davon entfernt zu sein, die sagenumwobene Krone endlich in den Händen zu halten, lässt die Aufregung weiter steigen. Und tatsächlich, die Krone liegt in der Schatulle. Als die Kinder sie das erste Mal sehen, strahlen ihre Augen heller als die Krone selbst. Das Rätsel ist gelöst. Die Krone von Paderborn, die viele Jahrhunderte niemand zu Gesicht bekommen hat, ist gefunden. „Wartet noch“, ruft Vanessa. „Wir müssen erst die Handschuhe anziehen.“ Gesagt, getan, die Spürnasen folgen dem Aufruf geschwind und freuen sich, die Krone in den eigenen Händen halten zu dürfen. 

Das erste Rätsel des Museums ist gelöst, doch das nächste Abenteuer steht bereits an. Während einer Taschenlampenführung kann die nächste Gruppe von Spürnasen weitere Geheimnisse des 1853 gegründeten Diözesanmuseums lüften. Zwei der Mädchen rufen sofort dazwischen: „Ich möchte auch daran teilnehmen. Ich bringe auch meinen Bruder mit.“ Das nächste Abenteuer kann also beginnen. Anmeldungen zum nächsten Abenteuer Diözesanmuseum Paderborn im sind möglich unter 0 52 51/1 25-14 00 oder per E-Mail (­museum@erzbistum-­paderborn.de). Die Teilnahme kostet vier Euro pro Kind.

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