Kein „Schubladendenken“ – Schulen müssen an sich arbeiten

Paderborn (KNA/-haus). Lehrende an den katholischen Schulen müssten beständig an sich selbst arbeiten, „an der Art, wie sie selber die Welt, die Menschen und Gott sehen“, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker. Der Schulbischof der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich bei einem Gottesdienst während der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Schulen.

Jesus sei der „Prototyp eines guten Lehrers“, betonte Becker, der selbst ausgebildeter Pädagoge ist. „Jesus lehrt das, was er ist – und er ist das, was er lehrt.“ Jesus habe um Zustimmung geworben und auch mit Menschen diskutiert, die eine andere Meinung hatten, als er selbst.

Lehrende könnten durch ihre Haltung jungen Menschen Schlechtes zusprechen und sie kleinmachen, führte der Erzbischof aus. „Sie können ihnen aber auch Gutes zusagen und sie damit segnen.“ Er warnte davor, Kinder in Schubladen zu stecken. „Jedes Kind geht seinen eigenen Weg und hat seine besondere religiöse Wissbegierde und Kreativität.“

Nach dem Gottesdienst ging es beim Austausch darum, wie katholische Schulen ihr Profil stärken und sich nach der Corona-Pandemie als pastorale Orte neu ausrichten können. „Besonders wichtig ist uns die Frage, wie wir Christsein in unseren Schulen neu beleben und unsere Schülerinnen und Schüler zu einem lebendigen Glauben motivieren können. Denn nirgendwo erreicht die Kirche so viele junge Menschen wie in den katholischen Kindertagesstätten und Schulen“, sagte OStDGünter Kunert, Leiter der Marienschule Bielefeld und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft.

In ihrer Jahrestagung arbeiteten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft aktuelle schulpolitische Fragestellungen auf: von G8/G9 über das Qualitätsmanagement bis hin zur Bildungsgerechtigkeit und individuellen Förderung.

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