Neues Zentrum an Egge und Lippe

Öffnung zur Martinstraße: Mit der breiten Fensterfront, der weiten Treppe und der barrierefreien Rampe wird das Verwaltungsgebäude einen neuen Akzent in der Martinstraße setzen.

Von Karl-Martin Flüter

Bis Ende 2022 soll der Neubau für das Zentralbüro des Pastoralen Raumes „An Egge und Lippe“ in Bad Lippspringe fertiggestellt sein. Von hier aus wird in Zukunft das Leben in den neun Kirchengemeinden des pastoralen Raumes gelenkt und organisiert. 

Auch wenn das neue Zentralbüro schon im Namen andeutet, dass die Verwaltung des großen Pastoralen Raumes „An Egge und Lippe“ an der Martinstraße zentralisiert wird, sollen in den neun Kirchengemeinden dezentrale Strukturen bestehen bleiben. In den Pfarrgemeinden wird es weiterhin Sprechstunden geben. „Anders ginge es auch nicht“, sagt Georg Kersting. Dafür sei der öffentliche Nahverkehr zwischen Altenbeken, Bad Lippspringe, Schlangen und den Paderborner Ortsteilen einfach nicht gut genug ausgebaut. Vor allem ältere Menschen wären benachteiligt.“

Neun Kirchengemeinden gehören zum neuen Zentrum an Egge und Lippe

Trotz dieses Bekenntnisses zu den lokalen Anlaufstellen ist allen Beteiligten klar, dass der 2016 gegründete Pastorale Raum „An Egge und Lippe“ eine Zentrale braucht. Von hier aus werden die neun Kirchengemeinden verwaltet. Dazu gehören die Gemeinden in Bad Lippspringe, Schlangen, Altenbeken, Schwaney, Buke sowie den Paderborner Stadtteilen Benhausen, Marienloh und Neuenbeken.

So wird die Verwaltungszentrale aussehen: Pfarrer Georg Kersting (rechts) und Gemeindereferent Andre Hüsken im Pfarrgarten vor dem jetzigen Pfarrhaus. (Foto: Karl-Martin Flüter)

Der Sitz der Leitung des pastoralen Raumes ist seit 2016 die Bad Lippspringer Kirchengemeinde St.Martin, aber das dortige Pfarrhaus ist zu klein, zu alt und noch dazu für Menschen mit Behinderungen nicht geeignet. Also musste in Bad Lippspringe neu gebaut werden, so viel war klar. Nur wo und an welchem Ort?

Zwischendurch bestanden Pläne, das alte Pfarrhaus an der Martinstraße, das zurzeit noch beides ist– Verwaltungszentrale und Wohnsitz des Pfarrers– grundlegend umzubauen. Doch das scheiterte an den Kosten. Schließlich setzte sich der Vorschlag durch, das Pfarrhaus mit einem Anbau im Pfarrgarten zu versehen. Nach vielen Planungssitzungen, Konzepten und Absprachen mit kommunalen und kirchlichen Planungsbehörden erteilte das Paderborner Generalvikariat im September 2018 die Genehmigung zur Vorplanung. Der Bauantrag konnte im März 2021 eingereicht werden, die Baugenehmigung lag im Juli 2021 vor. 

Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro

Der Entwurf des Bad Lippspringer Architekturbüros Brockmeyer+Rüting sieht einen eingeschossigen, in Weiß gehaltenen Anbau vor. Dieser öffnet sich mit einer gläsernen Eingangsfront und einem breit angelegten Treppenaufgang mit Rampe hin zur Martinstraße. Von der Straße aus ist auch die Fensterfront der Büros zu sehen. Diese lieht in Richtung Süden und bietet einen Blick in den Pfarrgarten. 

Das Pfarrhaus selbst, das 1900 entstand und den Zeitpunkt seiner Entstehung durch drei neogotische Fensterrahmen im Giebel verrät, wird durch die Neugestaltung aufgewertet. Auch wenn der Kontrast zwischen dem weißen Neubau und dem verklinkerten Pfarrhaus am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber der jetzt kaum auffällige Altbau rückt dank der Öffnung zur Martinstraße ins Blickfeld und wirkt im optischen Zusammenklang mit dem Verwaltungsneubau einladender.

Als Gesamtkosten sind etwa 1,5 Millionen Euro veranschlagt. 90 Prozent der Finanzierung übernimmt das Erzbistum Paderborn, die restlichen zehn Prozent liegen bei der Kirchengemeinde St. Martin, die Eigentümerin des fast 2.200 Quadratmeter großen Grundstücks und der Immobilie ist.

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