26.05.2021

Mit Kreativität und Herzblut

Eine der wichtigsten Aufgaben der Büchereien ist die Leseförderung. Kitas und Schulen sind daher wichtige Kooperationspartner. Darüber hinaus bieten sie auch Veranstaltungen für Erwachsene an.
Foto: Pixabay

Paderborn (pdp). Die Corona-Pandemie hat auch die Arbeit der insgesamt 1190 Kirchlichen öffentlichen Büchereien in NRW beeinträchtigt. Die Statistik für das vergangene Jahr der Landesarbeitsgemeinschaft der Kirchlichen öffentlichen Büchereien NRW (LAG KiÖB) zeigt die Probleme aus der Corona-Krise für den Büchereibetrieb auf. So mussten vorübergehend alle Büchereien für den Publikumsverkehr geschlossen werden. Mit den ersten Lockerungen der Corona-Regeln wurde vielerorts der Ausleihbetrieb eingeschränkt wieder aufgenommen.

Viele Büchereien blieben seit März 2020 bis heute sogar komplett geschlossen, da dort die derzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln nicht umsetzbar sind oder weil sie in Einrichtungen der Altenhilfe oder in Krankenhäusern untergebracht sind. Andere Büchereien haben mehr Glück: Sie verfügen über die erforderlichen räumlichen und personellen Spielräume, um einen eingeschränkten, sicheren Ausleihbetrieb zu gewährleisten.

Dieses Angebot unter Pandemiebedingungen zu leisten, sei für die Büchereiteams kräftezehrend gewesen, sagt die Paderbornerin Elisabeth Lappe-Oeynhausen als derzeitige Sprecherin der LAG KiÖB. Immer wieder habe man sich auf geänderte Regelungen einlassen und diese umsetzen müssen: „Daher war das Jahr 2020 trotz reduzierter Öffnungszeiten bzw. Schließungen sehr arbeitsintensiv. Von den insgesamt 12700 Mitarbeitenden haben viele unter erschwerten Bedingungen über 753000 Arbeitsstunden geleistet.“

Dabei hätten die ehrenamtlichen Büchereimitarbeitenden die Ausleihe und Rückgabe von Medien mit viel Kreativität und Herzblut organisiert. Ob nun kurzerhand ein Fenster einer Bücherei zum „Ausleihtresen“ für kontaktlose Übergabe vorbestellter Medien umfunktioniert wurde oder ein Büchereiteam eine illuminierte Fenster-Buchausstellung eingerichtet hatte, um dort neue Medien zu präsentieren– an Ideen mangelte es nicht. Ebenso sorgten ein Büchertaxi oder verstärkter Service über die sozialen Medien für Kontakt zur Leserschaft.

„Gerade in ländlichen Gemeinden sind die Katholischen öffentlichen Büchereien wichtige, öffentlich zugängliche und kostenfreie Orte der Begegnung und des Austausches“, betont Elisabeth Lappe-Oeynhausen, die zugleich Teamleiterin der Büchereifachstelle im Erzbistum Paderborn ist. Trotz Schließungszeiten und Zugangsbeschränkungen wurden in 2020 die Kirchlichen öffentlichen Büchereien in NRW insgesamt gut genutzt. So wurden immerhin über 6,8Mio. Entleihungen erzielt (im Vorjahr: 8,2Mio. Entleihungen). Außerdem wurden rund ein Drittel der Veranstaltungszahlen des Vorjahres erreicht.

„Angesichts der strengen Auflagen eine beeindruckende Leistung“, freut sich die Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft und ergänzt: „Auch in dieser Krisenzeit zeigen sich die Stärken der kleinen Büchereien in Wohnortnähe: Sie sind von den großen und kleinen Menschen problemlos erreichbar, insbesondere, wenn man mittels Homeoffice, Homeschooling etc. mehr Zeit daheim verbringt.“

Info
Die konkreten Zahlen

– Es gibt 215 Katholische öffentliche Büchereien im Erzbistum Paderborn.
– In diesen Büchereien engagieren sich 1692 Mitarbeitende. Davon 3 nebenamtliche und 13 hauptamtliche (IRuM). Somit arbeiten 1676 ehrenamtlich Engagierte in den Katholischen öffentlichen Büchereien im Erzbistum Paderborn.
– 744653-mal wurden im vergangenen Jahr in den Büchereien im Erzbistum Medien entliehen.

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