28.08.2020

Viele schöne Begegnungen

Sebastian Hinzmann (links) löste im August den bisherigen Leiter der Senioreneinrichtung St.Elisabeth, Josef Berning, ab. Foto: Leskovsek

Rheda-Wiedenbrück. Fünf prägende Ereignisse fallen Josef Berning ein, wenn er auf die zwölf Jahre zurückblickt, die er das St.-Elisabeth- Seniorenheim in Rheda- Wiedenbrück geleitet hat. Mit einer kleinen Feier wurde der 63-Jährige, der nun die zweijährige Freistellungsphase der Altersteilzeit antritt, verabschiedet. Nachfolger ist Sebastian Hinzmann aus Bad Lippspringe

Zu den prägenden Ereignissen gehört die Schließung des ehemaligen Krankenhauses am Rondell, das ab 1981 als Altenheim betrieben wurde. 2015 folgte die Flüchtlingswelle, bei der 80 Personen eine Herberge in dem zu der Zeit noch leer stehenden Gebäude gegeben werden konnte. Das sei für ihn als Leiter eines Seniorenheimes ein wichtiger Beitrag gewesen, sich für die Stadt einzubringen, sagt Josef Berning. In dieser Zeit habe es viele schöne Begegnungen mit den Menschen gegeben, die Schutz suchten. 

An Grenzen gestoßen 

Es folgte die Planung des Seniorenheim- Neubaus und dessen Umsetzung. Beim Einzug, so resümiert er heute, sei er an manchen Tagen an seine Grenzen gestoßen, insbesondere was die Nacharbeiten und Mängelbeseitigungen anging. 

Und am Ende kam jetzt noch die Corona- Pandemie dazu, die Mitarbeitern und Bewohnern viel abverlangt habe. Aber auch durch diese Zeit, die ja noch nicht vorbei sei, habe er das Schiff sicher lenken können, betont er. Das sei aber nur möglich gewesen, weil er sich auf seine Mannschaft, 115 an der Zahl, hundertprozentig habe verlassen können. 

In der Corona- Pandemie sei man kreativ geworden, habe das St.-Elisabeth- TV erfunden, wo Personalbesprechungen online per Videokonferenz stattfanden, und auch die Messen in der Kapelle seien in die Zimmer und Wohnküchen übertragen worden. 

Mit dem Rad aus Münster zur Arbeit

Josef Berning handelt gerne nach der Philosophie: „Alles hängt zusammen.“ Damit meint er, dass nur wenn Führung, Mitarbeiter und Bewohner eine Sprache sprechen, auch Harmonie herrscht und ein guter Geist über dem Ganzen liegt. Das sei für ihn persönlich auch wichtig gewesen, schließlich habe er dort oftmals mehr Zeit verbracht als zu Hause. 

Berning dankte seiner Stellvertreterin Angelika Brüning für das gute Miteinander. Der sportliche Einrichtungsleiter hat während seiner Zeit in Rheda viele Tausend Kilometer mit dem Rad zurückgelegt. Gerne hat er die Gelegenheit genutzt und ist die Strecke von seinem Zuhause in Münster- Wolbeck zu seinem Arbeitsplatz geradelt. 

Gutes Miteinander

Das gute Miteinander möchte auch Bernings Nachfolger Sebastian Hinzmann aus Bad Lippspringe weiter fördern. Der 38-Jährige war Controller bei Diakonis in Detmold. Für den dreifachen Vater sei es nun an der Zeit gewesen, die Seiten zu wechseln, sagt er. Nicht mehr nur zu kontrollieren, sondern direkt vor Ort Dinge zum Wohle der Senioren in die Tat umzusetzen. „Ich freue mich auf die neue, bestimmt spannende Aufgabe“, betont er. 

Auch wenn er nicht so ein leidenschaftlicher Radfahrer ist wie Berning, ist er mit Fußball und Tennis auch sportlich unterwegs. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich in der Kita. Ein gut bestelltes Feld habe er übernehmen können, sagt er. 108 Bewohner und 10 Gäste aus der Tagespflege warten auf ihn. Zudem werden rund 100 Menschen mit Essen auf Rädern beliefert. 

Atmosphäre gefällt 

Eine gute Teamarbeit liegt auch Sebastian Hinzmann am Herzen. Bislang musste man sich im St.-Elisabeth- Seniorenheim keine Sorgen über den Fachkräftemangel machen. Mit einem Anteil von 57 Prozent an Fachkräften lag man immer über der Norm. Viele Mitarbeiter bleiben lange, weil ihnen die Arbeit und die Atmosphäre gefallen. „Das soll auch so bleiben“, blickt Hinzmann optimistisch in die Zukunft. Zum ersten Gespräch begrüßten ihn Timo Halbe vom Vorstand des Vereines katholischer Altenhilfeeinrichtungen (VKA) und Luis Morilli von der Geschäftsführung der St. Josef  gGmbH für den Raum Gütersloh. 

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