Die Zukunft feiern

Mit einer heiligen Messe in der Ostwestfalenhalle Kaunitz startete der neue pastorale Raum. Mit dabei (von links) die Geistlichen Joachim Cruse, Hermann-Josef Klöpper, Johannes Epkenhans, Josef Dieste, Diakon Wolfgang Schinke, Karl-Josef Auris, Markus Korsus sowie Dieter Osthus. Foto: Berenbrinker

Verl. Als 1 200 Gläubige aus acht Gemeinden gemeinsam eine heilige Messe feierten, wurde die Ostwestfalenhalle in Kaunitz im Kreis Gütersloh buchstäblich zur „Messehalle“. Der Gottesdienst war der Startschuss für den neuen Pastoralen Raum Verl/Schloß Holte-Stukenbrock, der aus den Pastoralverbünden Verl und Schloß Holte-Stukenbrock entstand.

von Andreas Berenbrinker

Von der St.-Judas-Thaddäus-­Kirche in Sürenheide bis zu St. Achatius in Stukenbrock-­Senne sind es gut 20 Kilometer. Hat man es eilig, wählt man den Weg über die Autobahnen A 2 und A 33. Besonders viel miteinander zu tun haben die Bürger der beiden Orte nicht. Das soll sich jetzt ändern. Acht Pfarrgemeinden mit insgesamt fast 25 000 Gläubigen bilden den neuen pastoralen Raum im Süden des Kreises Gütersloh.

Pfarrer Karl-Josef Auris, Leiter des pastoralen Raumes, betonte in seiner Ansprache, dass die Neuausrichtung nicht seine Idee gewesen sei. „Das wurde vom Erzbistum in Paderborn so vorgesehen.“ Den Start bezeichnete er schon vor der heiligen Messe als gelungen, die Ostwestfalenhalle war gut gefüllt. „Unsere Erwartungen haben sich erfüllt“, sagte er. Die Katholiken würden sich nun über die eigenen Gemeindegrenzen hinweg gegenseitig wahrnehmen. „Die Gläubigen müssen den Raum nun mit Leben füllen.“ Pfarrer Auris bekräftigte, dass es Veränderungen in der Kirche gebe und sie sich nun auf einen neuen Weg begeben müsse. Ein Austausch der Geistlichen untereinander, aber insbesondere auch der kirchlichen Gremien und der Gläubigen solle die Kirche in der Region in die Zukunft führen.

Domkapitular Josef Dieste, Dechant des Dekanates Rietberg-­Wiedenbrück, verglich in seiner Predigt den neuen pastoralen Raum mit einer Levis Jeans. „Es hat sehr lange gedauert, bis diese Hose bei uns im Dorf ankam. Mein Vater wollte das Wort Jeans nicht in den Mund nehmen.“ Der Trend sei aber nicht aufzuhalten gewesen, und heute sei diese Art der Hose völlig normal. Ein Beispiel, mit dem Dechant Dieste die Angst vor dem Neuen thematisierte. Auch der neue pastorale Raum werde zuweilen skeptisch betrachtet. Doch kirchliche Strukturen müssten sich ändern, es gebe weniger Priester und Pfarrhäuser würden frei werden. „Wir müssen uns neue Räume suchen, gleichzeitig aber den Verlustängsten in den einzelnen Gemeinden entgegenwirken“, sagte Dieste. Das kleine Dorf sei auch in Zukunft wichtig. „Was vor Ort prägend ist, soll auch prägend bleiben.“

„Wir wollen unsere Zukunft feiern“, sagte Dechant Josef Dieste. Die Messe feierte er mit Pfarrer Karl-Josef Auris, Pfarrer Joachim Cruse, Pfarrer Markus Korsus, Pfarrer Dieter Osthus, Pfarrer Johannes Epkenhans und Pfarrer in Ruhe Hermann-Josef Klöpper sowie dem Verler Diakon Wolfgang Schinke. Mit dabei waren Fahnenabordnungen zahlreicher Vereine aus allen acht Pfarrgemeinden – von den Kolpingsfamilien, den Frauengemeinschaften über die Schützenbruderschaften bis hin zum Kreuzbund. Musikalisch untermalt wurde das feierliche Pfingsthochamt vom Musikverein Verl sowie einem Chor mit 120 Sängerinnen und Sängern, der sich aus Gläubigen aller acht Pfarrgemeinden zusammensetzte.

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