Eine macht das Licht an

Zum Fest der hl. Luzia

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Eine der beiden Luzia-Figuren in der Kapelle in Erwitte-Weckinghausen, sie trägt eine Feuerschale. Foto: Manfred Meyer
veröffentlicht am 04.12.2015
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Obwohl im Dezember die Tage noch ein bisschen kürzer sind als im November, empfinden viele den letzten Monat des Jahres als wärmer oder jedenfalls weniger ungemütlich als den vorletzten.

Das hat womöglich mit den Lichtern, die nun im Advent all­überall entzündet werden, zu tun.

Zu den Lichtgestalten im Heiligenkalender gehört die heilige Luzia, bzw. sie ist die Lichtgestalt schlechthin. Heute denkt man dabei besonders an Schweden, wo es eine besonders ausgeprägte Luziaverehrung gibt. Doch tatsächlich haben wir es mit einer Italienerin zu tun, genauer gesagt mit einer Sizilianerin. Das kann man relativ sicher behaupten, in der einschlägigen Literatur wird ausdrücklich gesagt, Luzia sei eine historische Figur. Sie hat tatsächlich gelebt, was man nicht von allen Heiligen ihrer Zeit sicher sagen kann.

Luzia also wurde um 286 auf Sizilien geboren und hat wohl auch dort um 310 das Martyrium erlitten. Vieles in ihrem Leben ähnelt der Geschichte der heiligen Agatha, etwa, dass die Henker doch einige Mühe hatten, ihre Arbeit zu tun, weil – es sei einmal etwas salopp formuliert – diese beiden Frauen einfach nicht totzukriegen waren.

Luzia sollte von ihrer Mutter früh vermählt werden, doch sie selbst hatte schon als Kind ewige Jungfräulichkeit gelobt. Es gelang der jungen Frau, die Verlobung hinauszuzögern. Als ihre Mutter erkrankte, unternahmen die beiden eine Wallfahrt zum Grab der hl. Agatha, die Mutter wurde geheilt, bekehrte sich und unterstützte nun den Wunsch ihrer Tochter, sich ganz in den Dienst Christi zu stellen. Nicht einverstanden war nun der Verlobte, der sich erstens um seine Ehefrau betrogen sah und zweitens mit einer gewissen Sorge beobachtete, wie sie das Vermögen der Familie an Arme verschenkte. Er veranlasste ihre Hinrichtung. Zu den Versuchen, ihr das Leben zu nehmen, gehörte, ihr ein Schwert durch die Kehle zu stecken.

So dargestellt sieht man sie z. B. in der Luzia-Kapelle in Erwitte-Weckinghausen. Man sieht sie sogar zweimal, rechts und links neben dem Altarbild steht jeweils eine Luzia mit Schwert im Hals. Das verursacht bei sanften Gemütern womöglich leichte Schluckbeschwerden, doch Heinz-Georg Büker, der regelmäßig Gäste in die Kapelle führt, weist auf anderes hin: Die eine Luzia trägt eine Feuerschale in der Hand, die andere scheint auf einem Scheiterhaufen zu tanzen: Luzia, die Lichtbringerin. Ihr Gedenkttag, der 13. Dezember, war bis zur Kalenderreform der kürzeste Tag des Jahres, heute ist er die Mitte des Advent. Somit ist Luzia eine Art Laterne auf dem Weg zum eigentlichen Licht.

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