10.000 Menschen singen die Weihnachtsbotschaft
Erstes Weihnachtssingen von Erzbistum, SC Paderborn 07 und Bürgerstiftung Paderborn sorgt für eine Spendensumme von 90.000 Euro.
Die Tickets für das erste Weihnachtssingen in der Home-Deluxe-Arena waren binnen kurzer Zeit ausverkauft. Das Kontingent – zunächst auf 7000 Tickets beschränkt, wurde schnell aufgestockt. Am dritten Advent war es schließlich so weit: 9000 Stimmen versammelten auf den Rängen der Arena. Weitere 400 Chorsängerinnen und -sänger, angeleitet von Domkantor Patrick Cellnik, füllten die Südtribüne. Insgesamt zählte die Arena des Paderborner Zweitligisten an diesem Sonntag rund 10.000 Gäste. 500 von ihnen waren bereits vor Beginn der 75-minütigen Weihnachtssingen-Premiere echte Glücklichter. Gemeinsam mit ihrem ganz persönlichen Glücklicht hatten sie am Gewinnspiel der Glücklicht-Aktion des Erzbistums teilgenommen und Tickets für das Weihnachtssingen gewonnen.
Gemeinsam singen, nette Menschen treffen und eine gute Mutter-Tochterzeit erleben – das wünschte sich Nicole, die vor Beginn des Weihnachtssingen einen Abstecher zur Glücklichtstation des Erzbistums machte. Hier nahm sie ihre gewonnenen Tickets entgegen. „Ich habe beim Gewinnspiel mitgemacht. Mein Glücklicht ist meine Tochter Jette. Schon damals haben wir in einem Chor gesungen und gemeinsam ein Adventskonzert erlebt. Auch heute freuen wir uns auf viele emotionale Momente.“
Anne und Jenny, ebenfalls Glücklichter, freuten sich auf das Weihnachtssingen und darauf, Teil des größten Chores von Paderborn zu sein. Sie wollten „ganz viel Weihnachtsstimmung mit nach Hause nehmen“, erklärte Anne, die ihr Glücklicht Jenny überrascht hatte: „Jenny ist mein Glücklicht, weil sie das Herz unserer Nachbarschaft ist, sie hält alle zusammen und nimmt jeden in ihre Mitte.“
Auch Britta hatte Tickets für sich und ihr Glücklicht gewonnen. Ihre Kollegin und gute Freundin Mareike sei als Freundin immer für sie da, auch in schweren Zeiten. „Bei der Arbeit sind wir ein gutes Team und auch privat kann ich mich immer auf sie verlassen“, berichtete Britta. Ein solch großes Weihnachtssingen wie das in der Home-Deluxe-Arena an diesem Sonntag habe sie zuvor noch nicht erlebt. „Ich war beim Martinsumzug schon hier. Das war deutlich kleiner, aber schon da haben mich die Lichteffekte und die Stimmung begeistert. Ich hoffe, dass wir heute eine großartige Weihnachtsstimmung und ein Gefühl von Gemeinschaft erleben“, wünschte sich Britta.
Dass die Stimmung nicht nur gut, sondern vor allem emotional werden würde, ließ Domkapitular Benedikt Fischer bereits in seiner Eröffnungsrede anklingen: „Wer singt, erinnert sich meist an Ereignisse und Zeiten von früher, was allein schon für eine großartige Stimmung sorgt. Heute, wenn wir mit Tausenden gemeinsam singen, wird eine unglaubliche Atmosphäre entstehen. Benedikt Fischer, der Leiter des Pastoralen Raums Paderborn ist und der das Weihnachtssingen gemeinsam mit Stadionsprecher Jürgen Lutter moderierte, sollte Recht behalten. Von Weihnachtsklassikern der Popmusik, über beliebte Kinderlieder, bis hin zu kirchlichen Weihnachtsliedern war für jeden und jede etwas dabei. So war der 10.000-Stimmen-starke Chor stets textsicher und lautstark zu vernehmen – egal, ob Weihnachtswünsche, formuliert durch „All I want for Christmas“, Eindrücke aus der „Weihnachtsbäckerei“ oder die frohe Botschaft der Hoffnung und des Friedens in „Kommet, ihr Hirten“ – nach rund 20 Gesangsstücken hatte sich die Atmosphäre in der Home-Deluxe-Arena spürbar verändert.
Beeindruckt zeigte sich auch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz: „Ich bin geflasht! Paderborn kann Advent, Paderborn kann Hoffnung!“ „Wir zeigen heute, worauf es ankommt. In einer Gesellschaft und einer Zeit, in der so vieles auseinanderbricht und so viele Unsicherheiten gegenwärtig sind, ein Zeichen zu setzen, dass wir unsere Gesellschaft gemeinsam schützen und stützen und stark machen wollen. Dass wir nicht im Wettbewerb zueinanderstehen, sondern an einem Strang ziehen. 10.000 Menschen singen zusammen die Botschaft von Weihnachten. Die Botschaft von Weihnachten ist für mich persönlich, dass ich glaube und vertraue, dass es in dieser Welt einen Gott gibt, der Mensch geworden ist – ein Menschenfreund. Und es ist diese Liebe, die unser Zusammenleben prägt.
Die Botschaft von Weihnachten, dem Fest der Liebe, der Hoffnung und des Friedens, wurde nicht nur musikalisch überbracht: Gemeindereferentin Alexandra Boxberger nutzte die Zeit zwischen den Gesangseinlagen, um die Weihnachtsgeschichte in vier Teilen vorzutragen. Als unverkennbares Zeichen des Friedens fand das Friedenslicht von Bethlehem, getragen von zwei Pfadfinderinnen und begleitet von den Klängen von „das Friedenslicht soll leuchten“, schließlich seinen Weg ins Stadion – ein andächtiger Moment, um Inne zu halten.
Beim Gefühl von Verbundenheit und der gemeinsamen Vorfreude auf das Weihnachtsfest sollte es an diesem dritten Advent nicht bleiben. Das Weihnachtssingen sollte mehr bewegen. Und das werde es, war sich Ruth Kanzlsperger sicher. Sie ist Vorsitzende des Paderborner Kinderschutzbundes und freute sich, insgesamt 90.000 Euro für den Verein entgegennehmen zu können. 50.000 Euro davon waren eine Spende des Erzbistums Paderborn, jeweils 20.000 Euro steuerten der SC Paderborn 07 und die Bürgerstiftung Paderborn bei. Das Geld, erklärte die Vorsitzende des Kinderschutzbundes, werde einem sexualpräventiven Projekt, das sich an Kinder und Jugendliche richte, zukommen.
Zur Sache
Musikalische Gestaltung durch:
die Dommusik Paderborn mit Domchor, Mädchenkantorei und Domkantorei,
den Chor Zwischentöne,
den Paderborner Frauenchor,
die PaderVoices,
die Chorgemeinschaft St. Hedwig,
den Neuen Chor Abdinghof,
den Kirchenchor St. Liborius
und das Bläserensemble Blechwerkstatt.
Gesamtleitung: Domkantor Patrick Cellnik
Ebenfalls mitgewirkt haben Christian Nolden und Dietmar Pannenberg.