So09.02.2025

Brennend warme Seele

Meschede. Am Sonntag, 9. Februar, wird um 11 Uhr in der Oase der Abtei Königsmünster die Ausstellung „Brennend warme Seele. Malerei und Porzellan-Objekte“ der chinesisch-deutschen Künstlerin Yafang Qi eröffnet. Neben Kohle-Zeichnungen, Tuschebildern und Ölmalerei umfasst die Ausstellung auch Plakate, Kalligraphie, Gedichte und weitere Porzellanobjekte. 1965 geboren zu Beginn der sogenannten „Kulturrevolution“ wuchs Yafang Qi in der Provinz Anhui auf. Nach acht Jahren als Automechanikerin in einer Lkw-Fabrik hat sie es auf externem Weg an die Universität in Jingdezhen, der bedeutenden ehemals kaiserlichen Porzellanstadt, geschafft und dort die Fächer Design und Malerei belegt. Von 1995 bis 2024 lebte und arbeitete sie in Berlin. In der Zerrissenheit groß geworden und nach intensivem Studium der traditionellen chinesischen Kunst hat Yafang Qi eigene Wege gefunden, Gegensätze und Leid aber auch Freude, Wandel und Heilung Gestalt werden zu lassen: in Wort, Schrift, Bild, Skulptur, in Teezeremonie, Kung Fu und Musik. Nicht zufällig hing ein Aphorismus in ihrem Atelier, der ihrer Lebensphilosophie entsprach: „Wenn die Welt verdunkelt, wird Harmonie zur Revolution“. Seit jeher durchdringen sich in China Kalligraphie, Malerei, Poesie mit taoistischer, konfuzianistischer und buddhistischer Philosophie. Auch das Musizieren (vor allem das Spiel auf der Qin-Zither) zählt zu den Künsten, die zur Selbstkultivierung und musischen Kommunikation unverzichtbar waren. In diesem Sinne liest Dr. Dorothea Schemme im Rahmen der Ausstellungseröffnung aus Leben und Werk der Künstlerin musikalisch begleitet von Ulrike Mütze (Querflöte und Renaissance-Laute). Die Ausstellung ist bis zum 13. April in der Oase zu sehen.

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