Zuhören, begleiten und Auswege finden
Die beiden Benediktiner Pater Erasmus Kulke und Bruder Emmanuel Panchyrz von der Abtei Königsmünster verstärken die Seelsorge in den Klinik-Standorten in Meschede und Hüsten.
Meschede/Arnsberg. Weit mehr als ein halbes Jahrhundert schon stärkt die Abtei Königsmünster die Krankenhaus-Seelsorge für Patienten rund um Meschede. Nun wird ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit aufgeschlagen und die Seelsorgeteams an den Klinikum-Standorten in Hüsten und Meschede vervollständigt. Bruder Emmanuel Panchyrz OSB unterstützt seit letztem Monat am Karolinen-Hospital Hüsten die seelsorgerische Betreuung sowie Pater Erasmus (Michael) Kulke OSB am St.-Walburga-Krankenhaus Meschede.
Zu ihren Aufgaben gehören neben der seelsorgerischen Rufbereitschaft auch das Spenden der Sakramente, die Trauerbegleitung sowie die Feier der Gottesdienste.
Bruder Emmanuel, der als gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger den Klinikalltag seit vielen Jahren kennt, weiß, wie wichtig ein kurzes Gespräch und etwas Zeit für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter in schweren Momenten ist. „Während meiner Zeit als Seelsorger der Sterbebegleitung im stationären Hospiz Luise Hannover habe ich erlebt, das die Zeit des Krankseins nicht nur für den Patienten selbst, sondern ebenso für nahestehende Menschen sowie der Arbeitsalltag der Pflegenden sehr anspruchsvoll und oftmals auch seelisch schwer belastet“, sagt Bruder Emmanuel. Genau dort setze die Krankenhaus-Seelsorge an. „Wir hören zu, begleiten und finden gemeinsame Wege aus der Aussichtslosigkeit.“
„Wir erleben insbesondere bei der Nachsorge von Behandlungen, dass die Krankenhaus-Seelsorge einen sehr wichtigen Raum einnimmt“, erklärt Abt Aloysius Althaus. „Dadurch, dass wir nun an zwei Klinikum-Standorten der Region durchgehend erreichbar sind, ist es angedacht, die Angebote der Krankenhaus-Seelsorge mit denen der Abtei enger zu verzahnen.“ Dies könnten beispielsweise dem Bedarf angepasste Auszeit-Angebote in der Oase der Benediktiner-Abtei sein. Schon im Buch des heiligen Benedikt heiße es: „Die Sorge der Kranken muss vor und über allem stehen.“ Dieser Grundsatz gewinne besonders in der heutigen Zeit, in der auch in der Krankenpflege eine stetige Beschleunigung vieler Arbeitsabläufe aufgrund „absoluter Ökonomisierungstendenzen“ zu erleben sei, die besondere Aufmerksamkeit der Benediktiner, betont der Abt.
„Wettbewerb ist vom Gesetzgeber gewollt“, erklärt Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland. „Die Prozesse im Krankenhaus werden immer mehr verdichtet und beschleunigt. Der Kostendruck steigt und dadurch die Leistungserwartung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Deshalb sei es von großer Bedeutung auch für die Mitarbeiter, dass die Zusammenarbeit mit der Abtei Königsmünster auf eine neue Stufe gestellt werde. Denn nicht nur für die Patienten des Klinikums Hochsauerland, sondern auch für deren Mitarbeiter ist das Seelsorgeteam Ansprechpartner im Krankenhausalltag. „Uns ist es wichtig, dass alle Kolleginnen und Kollegen wissen, dass sie sich vertrauensvoll an die Seelsorge wenden können“, sagt Kemper. Dass die Abtei Königsmünster und das Klinikum Hochsauerland zusammengefunden hätten, unterstreiche die christliche Prägung der Klinikum-Standorte im Hochsauerland, betont er. Krankenhausseelsorger werden vom Erzbistum in rund 100 katholische Häuser entsendet. Krankenhausseelsorge ist für Gläubige jeder Religion und auch für Nichtgläubige ein wichtiger Anlaufpunkt in Momenten von Krankheit, Leid und Tod.
„Im Krankenhaus-Alltag lassen wir uns immer neu auf Patienten, Angehörige und Mitarbeiter ein“, betont Pater Erasmus, der seit Anfang Dezember gemeinsam mit Gemeindereferentin Roswitha Gadermann die seelsorgerische Arbeit im Mescheder Krankenhaus betreut.