28.03.2018

Himmel und Erde

Foto: Sarah Richter / pixabay

Mitte März starb der Physiker Stephen Hawking. Er glaubte nach eigener Auskunft nicht an Gott. Und doch wurde man den Eindruck nicht los, dass die beiden irgendwie miteinander zu tun haben.

von Claudia Auffenberg

Denn mit seinem Denken bewegte sich Hawking sozusagen in Gottes Zuständigkeitsbereich: im Weltall, in der Zeit, in der Unendlichkeit.

Was war vor dem Urknall? Und was war überhaupt der Urknall? Es sind hoch faszinierende Fragen, über die er nachdachte und die wohl jeden Menschen beschäftigen, weil sie am Ende doch in diese eine Frage münden: Woher komme ich? Den eigenen Anfang würde man spontan auf die Zeugung datieren, aber da man nicht aus Nichts entstanden ist, war wohl irgendwas schon vorher da. Ob es überhaupt einen Anfang von irgendetwas gibt? Ist der Anfang etwas Chronologisches? Ach, und schon wird es kompliziert …

Stephen Hawking versuchte, mithilfe von Formeln Antworten zu finden. Auch die Bibel gibt Antworten, allerdings gewissermaßen auf einer anderen Frequenz. Die Schöpfungsgeschichten auf den ersten Seiten des Buches Genesis erzählen nicht, wie die Welt entstanden ist, sondern warum: weil Gott es wollte. In der Osternacht – ausgerechnet – werden wir diese wunderbare Erzählung wieder hören.

Hawking hat so nicht gedacht, doch aus seinem Nachdenken hat er ganz ähnliche Konsequenzen für das alltägliche Leben gezogen: „Schaut nicht runter zu euren Füßen, sondern rauf zu den Sternen“, ist ein berühmtes Zitat von ihm. Oder: „Seid neugierig. Versucht zu verstehen, was ihr seht.“ Und sinngemäß: Gebt nicht auf.

Am Ende, so scheint es, hat auch für den Physiker der Himmel mit den Menschen zu tun.

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