Große Hilfe für die Kleinsten
Der Verein „Hilfe für Kinder in Chatterhat– Indien e.V.“ blickte bei seiner Jahreshauptversammlung auf die vor Ort in Indien geleistete Arbeit zurück. Foto: Peter Körtling
Schriftführer Andreas Hiersemann, der im Januar noch mit dem Vorsitzenden Martin Otto und Neu- Mitglied Donata Friedrich in Indien war, stellte sowohl mit den Zahlen als auch aktuellen Erlebnissen das notwendige Wirken des Vereines in Indien vor: Derzeit führt der Verein 64 Kinder, die über Voll- und Teilpatenschaften versorgt werden. Davon befinden sich 42 im Kinderdorf Asharam, während 22 weitere aufgrund von weiterführender Ausbildung oder Studium auswärtig betreut werden. 48 weitere Kinder waren in Betreuung und stehen heute erfolgreich im Leben.
Wie sich diese Kinder aus ärmsten Verhältnissen schließlich durchsetzen, machte er anhand eines Ehemaligentreffens bei der Reise deutlich: Zwei frühere Zöglinge arbeiten inzwischen erfolgreich im Hotelgewerbe, ein anderer kümmert sich als Koch bei der Armee täglich um die Versorgung von 600 Kameraden. „Für die Förderung wählen wir Sozialwaisen aus, die ohne die Unterstützung ganz verloren wären“, so Hiersemann. So wurden auch in diesem Jahr neue Kinder ausgewählt: darunter ein vierjähriges Mädchen, dessen Eltern geistig behindert sind, eine Fünfjährige, deren Mutter tot und der Vater an Lepra erkrankt ist, oder ein Siebenjähriger, der als Vollwaise im Familienverbund mitlebte.
Echte Patenschaften
Die Zahlen waren trotz aller Umstände überraschend gut, so konnten alleine im ersten Quartal 2020 zehn Kinder in Patenschaften vermittelt werden. „Das liegt bei uns auch daran, dass wir echte Patenschaften mit ganz konkreten Kindern haben“, so Hiersemann. Bei anderen Organisationen gebe es Beispielfälle und dann soll gespendet werden. Bei ihnen könne man das Kind persönlich kennenlernen, selbst bei Teilpatenschaften. Pfarrer Benno Heimbrodt hatte zuletzt auch in den Gemeinden für das Projekt in Indien sammeln lassen.
Der Vorsitzende Martin Otto stellte den Mitgliedern die Schwestern vor, die jetzt vor Ort Ansprechpartnerinnen für die Schule und den Kindergarten sind: Schwester Dr. Marina ist nun Schulleiterin und Schwester Cordula hat die Kita- Leitung inne. Durch die hinduistisch- fundamentalistische Regierung würden die Aktivitäten der Kirche zwar mit Argwohn verfolgt, doch die Schwestern hätten die Situation und die Betreuung der Kinder gut im Griff.
Existenzielle Armut sei erschreckend
Donata Friedrichs ist neu im Verein und lieferte einen packenden, authentischen Bericht von ihrer ersten Reise nach Indien im Januar. In Indien habe sie schnell gemerkt, dass zwischen den Bildern und den Erfahrungen vor Ort immer riesige Unterschiede seien. Die Begrüßung sei sehr herzlich gewesen und die Kinder seien sofort voller Freude und Neugier auf sie zugekommen. Ein großes Picknick habe sich als echtes Event entpuppt. Die teilweise gesehene, existenzielle Armut sei erschreckend und das Ehemaligentreffen, mit früher unterstützten Kindern, die heute erfolgreich im Leben stünden, sei sehr ermutigend gewesen.
Father Felix, Leiter des Kinderdorfes und der Caritas in Asharam, hatte ein Video- Grußwort geschickt, in dem er auf die Corona- Krise und deren Abmilderung durch die Hilfe aus Deutschland einging. Er dankte allen Mitgliedern von Verein und Gemeinde.
Info
Der Verein „Hilfe für Kinder in Chatterhat – Indien e. V.“
1. Vorsitzender: Martin Otto
2. Vorsitzende: Martina Thätner
Schatzmeisterin: Waltraud Brunialt
Schriftführer: Andreas Hiersemann und Walter Potthoff
Mitglieder: 25
Kontakt: 0 23 83/58 01 35 oder www.hilfe-chatterhat.de