Passion am Biggesee

In der Waldenburger Kapelle wechseln die Kreuzwegstationen alle drei Tage

An Karfreitag kommen beim Kreuzweg in der Kapelle Waldenburg alle acht Figuren zum Einsatz. Foto: Lüttecke
veröffentlicht am 25.03.2021
Lesezeit: ungefähr 3 Minuten

Attendorn. Nur eine kurze Zeitlücke entstand nach dem Abbau der großen Krippe Anfang Februar in der Kapelle Waldenburg, dann begann auch schon der Waldenburger Kreuzweg mit alle drei Tage wechselnden Motiven. Bereits im dritten Jahr findet der Kreuzweg in der bekannten Wallfahrtskapelle am Biggesee statt.

Wechselnde Motive 

Kapellenküster Johann Salamon und seine Frau Janina entwickelten seinerzeit die Idee zum „Wechselkreuzweg“ nach einer Kreuzwegandacht in der Pfarrkirche. Für sie war das Beten an den 14 Stationen ein wenig kompakt und so kam ihnen der Einfall, in Waldenburg die Kreuzwegstation alle drei Tage zu wechseln. Acht Figuren aus der Krippe des Sauerländer Domes kommen dabei zum Einsatz. 

Der Anfang des Kreuzweges wurde schon am 18. Februar gesetzt, mit der ersten Station „Jesus wird verurteilt“. Bei den Motiven wird als i- Tüpfelchen sogar das Scheinwerferlicht passend eingestellt. Küster Salamon stehen die Farben blau, grün, rot und gold zur Verfügung. Die Einkleidung der Figuren war vor drei Jahren Sache von Janina Salamon, die das Schneiderhandwerk in Oberschlesien erlernte. Auch in diesem Jahr hat sie wieder genäht und diverse Änderungen an der Kleidung vorgenommen. Den Brauch kennen Salamons bereits aus ihrer polnischen Heimat. Seit über 30 Jahren wohnen sie aber nun schon in der Hansestadt und engagieren sich stark in der Pfarrei. 

Besichtigung durch Gitter

Insgesamt 14 Stationen werden bis zum 31. März gezeigt. Die Besichtigung ist aufgrund der Corona- Pandemie allerdings ausschließlich durch das schmiedeeiserne Gitter möglich. Zusätzliche Bilder folgen an Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag, Ostermontag sowie in der Osterwoche. An Karfreitag kommt dann das komplette Ensemble mit acht Figuren zum Einsatz – ein besonders ergreifendes Bild. 

Küster Johann Salamon stellte in den vergangenen beiden Jahren fest, dass an Karfreitag auch etliche evangelische Christen zum Kreuzweg kamen, denn dieser Tag ist bei ihnen der höchste Feiertag. Für die evangelische Kirche gilt der Karfreitag als der Tag der Stille und Buße. In der katholischen Kirche ist der Karfreitag ein strikter Fast- und Abstinenztag. Das Motiv lautet an diesem Tag „Jesu Tod am Kreuz“. Am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe, ist es in Polen in vielen Kirchen üblich, am eigens aufgestellten „Grab des Herrn“ zu beten. So kamen in den vergangenen beiden Jahren viele gebürtige Polen nach Waldenburg. Und auch orthodoxe Christen aus Serbien und Russland, die nach Deutschland auswanderten, haben ihren festen Termin, an dem sie Waldenburg besuchen. Der Küster möchte deshalb erst eine Woche nach dem Osterfest der katholischen und evangelischen Kirche, am 11.  April, mit dem Abbau beginnen. „Die Figuren schlafen dann bis Weihnachten“, sagt Johann Salamon.

Info

Die Krippenfiguren, die beim Kreuzweg in Waldenburg verwandt werden, wurden in den Jahren 1959/1960 vom Attendorner Bildhauer Karl- Josef Hoffmann gefertigt. Kirchenmaler Clemens Ortmann fasste die Figuren, die zuvor von Albert Elbracht mit beweglichen Gelenken ausgestattet wurden.

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