Wie die „Kirche mit Feuer“ wärmt
Gelungener Open-Air-Start in Soest

Soest. Wegen Corona haben sich viele Dinge verändert. So auch in diesem Herbst an der St.-Albertus-Magnus- Kirche: Lange war es so, dass mit dem Ende der Open-Air- Saison die „Kirche am See“- Veranstaltungen endeten und die „Kirche mit Feuer“ die besonderen Gottesdienste innerhalb der Kirchengebäude fortführte. In St. Albertus Magnus ging es zum Zweck der Corona- Prävention nun auch hinaus, was der Freude aber keinen Abbruch tat.
Über 100 Gläubige
Alle Freunde der Reihe hatten mitgedacht, sodass Gemeinde referent Andreas Krüger nun über 100 Gläubige begrüßen konnte. Warm gekleidet, teils auch mit Camping- Stühlen und Hockern, einige zusätzlich mit Decken versehen, verfolgten alle den ersten „Kirche mit Feuer“- Gottesdienst der neuen Saison. Die Organisatoren hatten mit Zelebrant Pastor Ludger Eilebrecht auch ein Thema aufgegriffen, das für Herzenswärme sorgte, während sie unter freiem Himmel feierten.
7 Liebesregeln der Fokolar- Bewegung Thema
Der Pastor hatte den kleinen Altar unter einem offenen Abdach und das Leiterteam achtete streng auf die einzuhaltenden Regeln. Alles klappte aber nicht nur organisatorisch wunderbar: Thema des Gottesdienstes waren die „7 Liebesregeln“ der Fokolar- Bewegung. Diese ist eine 1943 von der damals 23- jährigen Chiara Lubich im italienischen Trient gegründete katholische Geistliche Gemeinschaft. Die Fokolar- Bewegung zählt weltweit ca. 140 000 offizielle Mitglieder in 182 Ländern. „Fokolar“ bedeute „Herd“ oder wie früher „die Feuerstelle“, wie die Besucher erfuhren.
Wärme spüren
In den italienischen Bergdörfern habe dieses Feuer schon damals als Versammlungsstätte der Familie gedient, um gemeinsam die Wärme und die Geborgenheit zu spüren. Ganz nach diesem Sinnbild habe es sich die Bewegung zur Aufgabe gemacht, die Welt und damit die Herzen jedes Einzelnen durch das Wort Gottes zu verändern. Die Gründerin spricht in diesem Zusammenhang von der Kunst des Liebens. „Nur wenn in den Herzen ein Feuer brennt, kann Kirche überleben“, so ein Zitat der Gründerin.
Eigene Beispiele für Nähe
In diesem Gottesdienst hatte es das Vorbereitungsteam besonders treffend verstanden, die intellektuelle, praktische und emotionale Herangehensweise an den besonderen Ansatz der Fokolar- Bewegung greifbar und spürbar zu machen. Nach der historischen Annäherung wurde es wieder lokal: Anhand von Bildern und Filmen über die Jugendarbeit der Gemeinde wurde gezeigt, wie Liebe, Nähe und Annahme aussehen können. Dabei waren dem Team einige beispielhafte Situationen eingefallen, die sie auf Wangerooge und bei der Sternsingeraktion erlebt haben.
Faszinierendes Flammenspiel
Die Emotion wurde durch den besonderen Reiz der Flammen spürbar: Statt des kleinen Feuers, das normalerweise bei diesen Gottesdiensten in der Kirche brennt, flackerte am Samstagabend draußen ein richtig großes in einer Feuerschale. So wurde nicht nur etwas Wärme erzeugt, was angesichts der kühlen Witterung schon sehr schön war. Das faszinierende Flammenspiel und das Leuchten strahlte auch beruhigend in die Menschen hi nein.
Mit Band
Nicht zuletzt gehört zur „ Kirche mit Feuer“ auch eine gute Band, wofür erneut Findigkeit gefragt war: Die Band JAU, deren Abkürzung für „Jesus antwortet uns“ steht, spielte zur musikalischen Begleitung witterungsgeschützt im Gemeindehaus. Da das hinter verschlossenen Fenstern stattfand, wurde die Musik übertragen und von draußen gemischt. Angelika Krüger vom Orga- Team teilte noch mit, dass es in diesem Jahr kein Patronatsfest gebe. Jedoch finde der Verkauf von Artikeln des Eine-Welt- Standes virtuell statt. Trotz der besonderen Umstände blieben noch viele Besucher, unter Einhaltung aller Auflagen, für einen kurzen Plausch in besonderer Atmosphäre vor Ort.
Info
„Kirche mit Feuer“
Der nächste Gottesdienst findet unter dem Motto: „Mach was draus!“ am Samstag, 14. November, 18.30 Uhr, in St. Albertus Magnus statt. Zelebrant: Pater Cornelius Wanner, Musik: Band Resonanz, Soest.
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