Problem verschoben
Ein Kommentar von Matthias Nückel

Zum Weltfrauentag in der vergangenen Woche überschlugen sich die Politikerinnen und Politiker mit schönen Worten und Forderungen. In Berlin wurde dieser Tag, der seinen Ursprung im Sozialismus hat, mit zahlreichen Demonstrationen begangen. Schließlich hatten die Berlinerinnen dafür viel Zeit, denn in der Bundeshauptstadt war der Weltfrauentag erstmals ein offizieller staatlicher Feiertag.
Die Forderungen von politischer Seite waren die üblichen: Mehr Frauen in Führungspositionen! Mehr Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten von Unternehmen! Ebenso viele Frauen wie Männer im Bundestag und in anderen Parlamenten!
Auch die Bischofskonferenz will übrigens mit einem gezielten Programm mehr Frauen in Führungspositionen bringen.
In der Politik könnten die Frauen das Problem selbst lösen, ohne dass Quoten eingeführt werden müssen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ist weiblich. Wenn die Frauen verstärkt in die Parteien eintreten und ihre Geschlechtsgenossinnen wählen würden, könnten sie in den Parlamenten sogar die Mehrheit stellen.
In der Diskussion über Frauen in der Wirtschaft wird dagegen die Frontlinie falsch gezogen. Das Grundproblem unserer Wirtschaftsordnung ist, dass es viele völlig überbezahlte Jobs in Vorständen, Aufsichtsräten und anderen Spitzenpositionen gibt. Auf der anderen Seite sind etliche Berufe stark unterbezahlt – vor allem im Sozialbereich und im Handwerk. Wenn man nun mehr Frauen in Führungspositionen bringt und mehr Männer in die schlecht bezahlten Jobs, wird das Problem nur verschoben, aber nicht gelöst.
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