29.11.2018

„Einander tragen und auch ertragen …“

Stellten die Satzung der ACK Witten vor (v. l.): ACK-NRW-­Vorsitzende Annette Muhr-Nelson, Ulrich Martens (Baptisten), Claus Humbert (Evangelischer Kirchenkreis Hattingen-Witten), Friedrich Barkey (Leiter des Pastoralverbundes Witten-Ruhrtal), Martin Plücker (Freie Evangelische Gemeinde Witten), Udo Bilgard (Neuapostolische Kirche) und Hinrich Schorling (Selbstständige Evangelisch-­Lutherische Kirche). Foto: Schneidmüller-Gaiser

Witten (emp). Nach sorgfältiger Vorplanung wurde jetzt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Witten (ACK Witten) durch die Unterschrift der Satzung in einem feierlichen Gottesdienst offiziell begründet. Die kon­stituierende Sitzung ist am 6. Februar 2019 geplant.

„Die Ökumene muss in Witten nicht neu erfunden werden“, hieß es in dem Einladungsschreiben zum Gründungsgottesdienst. So gebe es bereits seit über vier Jahrzehnten zahlreiche gemeinsame Bibelwochen und Feste, Gottesdienste zu verschiedenen Gelegenheiten und viele ökumenische Begegnungen vor Ort. Der regelmäßig gemeinsam gefeierte Weltgebetstag sei unter anderem ein gutes Beispiel.

„Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens!“ (Epheser 4,1–3), so lautete das Leitwort des feierlichen Gottesdienstes am 11. November 2018. Rund 300 Gläubige waren in die Erlöserkirche in Witten-Annen gekommen. Im Verlauf des Gottesdienstes unterschrieben die Vertreter der sechs christlichen Kirchen und Religionsgemeinschaften die Satzung der zukünftigen ACK Witten.

Ehrengast Annette Muhr-­Nelson, Vorsitzende der ACK NRW, sagte: „Wenn Sie gleich unterzeichnen, dann sind Sie die 41. ACK in Nordrhein-­Westfalen.“ Mit einem Blick in die Geschichte der ACKs erinnerte sie an die Zusammenschlüsse Christlicher Kirchen in Deutschland im Jahr 1948, um die ökumenische Zusammenarbeit und die Einheit zu fördern. „Wir haben schon viel zusammen erlebt und miteinander auf die Beine gestellt“, betonte Claus Humbert von der evangelischen Kirche ebenso wie der leitende Pfarrer im Pastoralen Raum Witten, Friedrich Barkey.

Für die nun auch verbriefte Ökumene wurde symbolisch im Gottesdienst aus sechs Würfeln ein Kreuz gebaut. Jeder Würfel stand für je eine der Kirchen, die sich zudem kurz vorstellte.

„Dadurch, dass wir die Unterschiede respektieren und unseren Glauben auch in seiner Unterschiedlichkeit akzeptieren, wollen wir zeigen, dass das Christentum offen ist für Vielfalt“, sagte Claus Humbert vom Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten. Das Feld in der Mitte des Kreuzes sei bewusst frei gelassen worden, erläuterte der Pfarrer weiter. „Denn unsere Mitte, um den herum wir alle uns versammeln, ist Christus.“

Musikalisch begleitete der eigens aufgestellte Projektchor den Gründungsgottesdienst. Finn-Ole Steffen von der Kreuzgemeinde (SELK) hatte Musikbegeisterte aus allen beteiligten Gemeinden dazu motiviert, mitzumachen. Mit dem Gospelsong „We can ­move mountains“ (Wir können Berge versetzen) hatte der Chor auf den Unterschriftenakt eingestimmt.

Die Vorbereitung der Wittener ACK dauerte rund ein Jahr, um die bestehende ökumenische Zusammenarbeit auch in einen offiziellen und formalen Rahmen zu fassen. Eine Arbeitsgruppe erarbeitete dazu die gemeinsame Satzung. Unter anderem werden in dieser die Zusammenarbeit, der gegenseitige Austausch, die Verbundenheit und die Förderung des respektvollen und wertschätzenden Umgangs als Kernthemen festgehalten.

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