24.05.2018

Für mehr Sicherheit an Schulen

Frohe Gesichter nach bestandener Prüfung: 18 junge Menschen haben die Ausbildung zum Schulsanitäter erfolgreich gemeistert. Fotos: Malteser/Kaiser

Detmold/Erzbistum. Umgeknickte Knöchel beim Sportunterricht, Schnittwunden, Kreislaufbeschwerden, hin und wieder ein Knochenbruch: Mehr als eine Million Unfälle geschehen an Schulen in Deutschland – jedes Jahr. Gute Nachrichten indes für Schulen in Arnsberg, Herzebrock-Clarholz, Olpe und Nieheim: Ab sofort sorgen dort insgesamt 18 gut ausgebildete Jugendliche für mehr Sicherheit. Denn vor Kurzem haben sie die Kompaktausbildung zum Schulsanitäter des Malteser Hilfsdienstes erfolgreich abgeschlossen.

Freitagmittag in der Jugendbildungsstätte Kupferberg in Detmold: Vier intensive Tage liegen hinter den nun frisch gebackenen Schulsanitätern. Hier, in der Jugendbildungsstätte des Instituts St. Bonifa­tius, haben sich die zwölf- bis 17-jährigen Teilnehmer ausgiebig mit der medizinischen Erstversorgung beschäftigt.

Theorieblöcke und praktische Übungen gaben sich während der Tage die Klinke in die Hand. Da rauchte so mancher Kopf. Und wie immer, wenn Jugendliche mehrere Tage gemeinsam in einer Jugendherberge verbringen, kommt auch der Schlaf viel zu kurz. Umso größer ist die Erleichterung an diesem Freitag nach bestandener Prüfung. Stolz halten sie ihre Zertifikate der Malteser in der Hand: Denn sie sind jetzt Schulsanitäter – und damit bestens ausgebildet, um ihren Mitschülern bei Unfällen beizustehen.

Eine der Absolventinnen ist Isabella Kira Löhr aus Arnsberg. Mit ihren 17 Jahren ist sie dieses Jahr die älteste Teilnehmerin. Zu Hause besucht sie die Freie Walddorfschule Soest – zusammen mit rund 250 weiteren Schülerinnen und Schülern der Klassen 1 bis 13. Aktuell gibt es dort noch keinen Schulsanitätsdienst (SSD). Gemeinsam mit Stefanie Müller und Marcel Schmitz aus Arnsberg, die ebenfalls in Detmold dabei sind, möchte Isabella dies jetzt ändern und einen eigenen SSD aufbauen. „Wir haben gemeinsam begonnen, uns für die Erstversorgung zu begeistern“, sagt sie. Und gemeinsam haben sie dann die Kompaktausbildung der Malteser absolviert. „Weil man hier kompakt alles lernen kann, was man wissen muss.“

Unter den Absolventen sind auch zwei 14-jährige Jungs aus dem Kreis Höxter. Benjamin Alexander Brunner aus Bredenborn und Jan-Gerrit Amsel aus Merlsheim besuchen die Peter-Hille-Realschule in Nieheim. Wenn man mit den beiden spricht, merkt man: Sie haben einfach eine soziale Ader. „Mir macht es Spaß, Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen“, sagt zum Beispiel Benjamin, der sich demnächst auch beim Malteser Hilfsdienst in Steinheim engagieren möchte.

Auch der Schulsanitätsdienst an der Von-Zumbusch-­Gesamtschule in Rheda-Wiedenbrück bekommt Verstärkung: Unter anderem von Leon Habraken, 14, aus Rheda-Wiedenbrück. Leon macht sich bereits erste Gedanken über sein Berufsleben: „Der Schulsanitätsdienst ist für mich auch eine gute Vorbereitung auf das Berufsleben, weil ich später etwas in die Richtung Rettungsdienst oder Feuerwehr machen möchte“, sagt er. Das Wissen, das hier kompakt vermittelt wird, sei dafür eine gute Grundlage.

„Der Schulsanitätsdienst ist ein Kooperationsprojekt zwischen Schulen und dem Malteser Hilfsdienst. Wir Malteser bilden dabei Jugendliche ab dem siebten Schuljahr in Erster Hilfe, erweiterter Erster Hilfe und einem Modul Schulsanitätsdienst aus“, berichtet Patricia Hohenberger am Rande des Seminars. Sie ist Diözesanreferentin Schulsanitätsdienst des Malteser Hilfsdienstes im Erzbistum Paderborn und hat die Kompaktausbildung organisiert: „Schulsanitäter übernehmen die Erstversorgung bei Unfällen.“

Patricia Hohenberger ist überzeugt, dass Jugendliche dabei ganz nebenbei viel mehr mitnehmen: „Die Teilnehmer lernen bei uns auch, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Und dass man, wenn man mit anderen an einem Strang zieht, einfach mehr erreichen kann.“

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