Missbrauch des Kreuzes
Ein Kommentar von Matthias Nückel

Viele Millionen Kreuze hängen oder stehen in Deutschland in Kirchen, in christlichen Haushalten, an Straßen und Wegen, auf Berggipfeln, in Krankenhäusern und vielen anderen Orten. Tausende Menschen pflegen die Kreuze. Und immer wieder setzen sich auch Christen für die Restaurierung oder Neu-Errichtung von Kreuzen am Wegesrand ein, wofür man ihnen nur dankbar sein kann.
Eigentlich müsste man sich als Christ also auch darüber freuen, dass die bayerische Staatsregierung Kreuze in den Amtsstuben aufhängen lässt – wenn da nicht die Begründung wäre, die Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zunächst für die Initiative ablieferte. Nach dem Kabinettsbeschluss meinte der CSU-Politiker, das Kreuz sei kein Zeichen einer Religion und damit auch kein Verstoß gegen die staatliche Neutralitätspflicht. Vielmehr handle es sich um das grundlegende Symbol „unserer bayerischen Identität und Lebensart“. Als es Proteste gegen diese Auffassung gab, sagte Söder im ZDF, das Kreuz sei „auch ein religiöses Symbol“. Und wenig später in der ARD kam er zu der Auffassung, dass das Kreuz in erster Linie ein religiöses Zeichen sei.
Diese letzte Definition ist die einzig richtige. Das Kreuz ist das Symbol der Christenheit. Es steht für den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. „Durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst“, beten wir Christen.
Das Kreuz als Zeichen der bayerischen Lebensart zu degradieren und es dadurch im Wahlkampf politisch zu nutzen, ist schlicht ein Missbrauch des Kreuzes. Zudem ist schon jetzt abzusehen, dass das Kreuz wieder einmal vor Gericht landet. Irgendjemand wird gegen die Anbringung des christlichen Symbols in den Amtsstuben klagen – und wahrscheinlich gewinnen. Damit hat Söder dem Christentum einen Bärendienst erwiesen.
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