26.04.2018

Kirche in neuem Licht

Die computergesteuerte Licht- und Tonanlage in der katholischen Pfarrkirche St. Clemens ermöglicht es, das Gotteshaus in verschiedenfarbiges Licht zu tauchen. Pilger und Besucher können darüber hinaus diverse Andachten abrufen. Kleines Foto: Gelebte Ökumene in Kallenhardt: Das Pilger-Projekt wird nicht nur von der katholischen und evangelischen Kirche getragen, viele weitere Förderer und Unterstützer sind „mit im Boot“.Fotos: Wiedenhaus

Rüthen-Kallenhardt. „Wandeln auf den Pfaden gelebter Ökumene“ – rund um Kallenhardt lädt das Projekt „3Klang“ ein, sich aus dem Alltag auszuklinken und das Pilgern neu zu entdecken: Drei unterschiedlich lange durch Stelen markierte Themenwege verbinden drei Kirchen miteinander. In der Kallenhardter Clemens-­Kirche erleben Pilger und Besucher eine außergewöhnliche Licht- und Klanginstallation. Offizieller Projekt-Start ist am kommenden Sonntag, 6. Mai.

von Andreas Wiedenhaus

Ein bisschen „Feinschliff“ ist noch nötig: Techniker Corry Pott nimmt den Touch-Screen-Bildschirm am Eingang der Clemens-Kirche ab und schließt ein Steuergerät an. „Ein paar Details müssen noch abgestimmt werden, aber zur Eröffnung wird alles perfekt laufen“, ist der Experte sicher. Alfons Knop vom Kirchenvorstand schaut dem Fachmann über die Schulter: „Toll, was sich hier in den letzten Monaten entwickelt hat!“

Das ökumenische Projekt in Kallenhardt ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine gute Idee ein Echo auslöst, das weit über den Kreis der Initiatoren hi­nausgeht und das Ganze schließlich zu einem echten Gemeinschaftsanliegen wird. „Am Anfang stand die Vorstellung, die Kapellen und Kirchen durch Pilgerwege mitei­nander zu verbinden“, erinnern sich die Gemeindereferentinnen Christa Mertens und Hildegard Langer.

Drei verschiedene Strecken sind daraus entstanden: Der „Segensweg“, der „Lebensweg“ und der „Auszeitweg“ – zwischen 3 und 16 Kilometer sind die Wege lang, markiert sind sie durch insgesamt 30 Stelen, auf denen Infos zum Weg und meditative Texte zu finden sind. Neben dieser „analogen“ Version gibt es auch eine App für das Smartphone. Was alle Strecken bieten, sind die immer wieder beeindruckenden Ausblicke in die Natur.

„Die Landschaft rund um Kallenhardt bietet die besten Voraussetzungen“, erläutert Hildegard Langer, „im Rahmen des Projektes wird viel Vorhandenes genutzt, das allerdings, so wie die Clemens-­Kirche, in ein neues Licht getaucht wird.“

Dabei sollen Wanderer und Touristen von den Pilger-­Ideen genauso profitieren wie die Menschen in und um Kallenhardt. In der Projektbeschreibung heißt es: „Die sich oft als rastlos erlebenden Menschen suchen andererseits nach Entschleunigung und Ruhe, dies gilt nicht nur für Wanderer, sondern auch für die Kallenhardter, für die dann ihre Kirche wieder attraktiver wird.“

Dass die Initiatoren mit ihrer Einschätzung richtig lagen, zeigt die große Resonanz, die „3Klang“ auch über die Kirchengemeinden hinaus fand: Unterstützt wird es von der Stadt ebenso wie von Firmen; so bietet etwa die Bäckerei ein „Pilgerbrot“ an. Positiv war auch das Echo vonseiten des Erzbistums: „3Klang“ wird offiziell als innovatives Projekt gefördert.

Mit der Eröffnung am kommenden Sonntag ist ein wichtiger Schritt getan, es wird jedoch nicht der letzte dieses Projektes sein, darin sind sich alle Beteiligten einig: Spezielle Pilgertage etwa für Firmbewerber, Kommunionkinder oder in der Ehevorbereitung stehen derzeit ebenso auf der „To-do-Liste“ wie Angebote zu Pilgerwochenenden oder spirituelle Kurse.

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