Lego-Dom und lebendige Bauhütte

Jubiläum 950 Jahre Imad-Dom: Zum Jahrestag läuten am 22. Juli erstmals die neuen Domglocken

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Das Festprogramm zum 950-jährigen Weihejubiläum des Domes steht: Dompropst Monsignore Joachim Göbel (Mitte) und Projektkoordinator Daniel Born (3. v. l.) gemeinsam mit Andreas Begemann (links) und Dr. Georg Eggenstein (2. v. l.), die sich für die lebendige Dombauhütte engagieren und Luca Olszewski, Moritz Lütke Westhues, Sebastian Brumby und Julian Schlangenotto von hundbrax LEGO movies. Foto: Wiedenhaus
veröffentlicht am 15.02.2018
Lesezeit: ungefähr 3 Minuten

Paderborn. Viel Sichtbares von ihm ist nicht mehr vorhanden, doch auf seinen Grundmauern steht die heutige Paderborner Bischofskirche: Grund genug, den 950. Jahrestag der Weihe des von Bischof Imad errichteten Domes mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm zu feiern. Seinen Höhepunkt findet es am 22. Juli, dem Jahrestag der Domweihe, mit einem feierlichen Gottesdienst, bei dem auch zum ersten Mal die neuen Domglocken erklingen werden. Und neben vielen anderen Veranstaltungen wird auch gebaut.

von Andreas Wiedenhaus

Der Mann vor dem Dom wirkt ein wenig „aus der Zeit gefallen“: Sein grüner Umhang, die Kopfbedeckung sowie Hose und Stiefel entsprechen nicht unbedingt der aktuellen Mode. Auch das Werkzeug, mit dem er geschickt eine Holzbohle bearbeitet, hat Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte „auf dem Buckel“.

Anlässlich der Präsentation des Jubiläumsprogramms gibt Andreas Begemann einen Einblick in das Handwerk der Holzbearbeitung im Mittelalter. Der Zimmermeister gehört zum Team der „Lebendigen Dombauhütte“ im Kloster des Abdinghofgartens. Dort wird zwischen dem 23. Juni und dem 19. August gezeigt, wie der Imad-Dom entstand. Besucher können den Zimmerleuten, Steinmetzen und Schmieden dabei nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst zu Hammer, Säge und Meißel greifen.

Auch die sieben Jugendlichen der „hundbrax LEGO movies“ werden im Zuge des Jubiläums zu Baumeistern – und zwar mit Lego: Sie wollen den Imad-Dom aus mehreren tausend Bausteinen im Maßstab 1:100 wiedererstehen lassen. Dabei liegt die Herausforderung nicht nur in der Tatsache, dass es keine Pläne des Bauwerks gibt: Die Gruppe wird gleichzeitig einen Film drehen, der das Wachsen der Bischofskirche zeigt. Dabei greifen sie auf die von Trickfilmern verwendete Stop-Motion-­Technik zurück, bei der Bewegungen in unzähligen Einzelbildern aufgenommen werden.

Das bunte und vielfältige Veranstaltungsprogramm beinhaltet zahlreiche weitere Höhepunkte. Beispielsweise richten die Institute für Katholische und Evangelische Theologie der Universität Paderborn eine interkonfessionelle Ringvorlesung unter dem Titel „Mit Gott im Raum: Religiöse Räume und heilige Orte“ aus. Vom 17. April an werden an jedem Dienstagabend des Sommersemesters Theologen unterschiedlicher Religionen den Ursprung, Wandel und die Bedeutung heiliger Orte vorstellen.

Eines ist allen Veranstaltungen gemeinsam, macht Dompropst Joachim Göbel deutlich, wenn er den Grundgedanken des Jubiläums beschreibt: „Das Erzbistum Paderborn feiert mit dem Dom-­Jubiläum nicht ein unversehrt erhaltenes Bauwerk, sondern das geistliche Anliegen, das dahinter steht: Dass der Mensch Orte braucht, an denen er zu Gott finden und wo er alle wichtigen Ereignisse im Leben feiern kann – auch im öffentlichen Leben.“

Der Imad-Dom an der Pader steht nach Meinung des Dompropstes exemplarisch für solche Orte, an denen Gott Menschen entgegenkommt und sie sich seines Schutzes versichern dürfen.

Stichwort: Der Imad-Dom

Als im Jahr 1058 Paderborn fast vollständig niederbrannte, wurde dabei auch der Dom, den Bischof Meinwerk nur 40 Jahre zuvor hatte errichten lassen, erheblich zerstört. Sein Neffe und Nachfolger, Bischof Imad, begann daraufhin mit seinem Neubau, der nur zehn Jahre später, am 22. Juli 1068, durch Erzbischof Siegfried von Mainz geweiht werden konnte. Von diesem Imad-Dom ist heute allerdings nicht mehr viel Sichtbares übrig, doch steht der heutige Paderborner Dom auf seinen Grundmauern und lässt daher seine Größe und seinen Aufbau gut erkennen. Noch heute wird jährlich der Weihetag des Imad-Domes begangen.

Alle Aktivitäten um das Jubiläum im Internet unter:

www.behuetetundbedacht.de/imaddom

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