13.12.2017

Was hält Europa zusammen?

Dr. Hania Fedorowicz (links) hielt den Festvortrag beim diesjährigen Patronatsfest der St.-Klemens-Kommende Dortmund und nutzte auch die Gelegenheit für Gespräche mit Kommendedirektor Prälat Dr. Peter Klasvogt. Foto: Bodin/pdp

Dortmund (pdp). „Europa“ war und ist eines der Schwerpunktthemen der Kommende Dortmund, dem Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn. „Was hält Europa zusammen?“, hieß dann auch die zentrale Frage beim Patronatsfest, dem Festtag des heiligen Clemens von Rom. Dr. Hania Fedorowicz, Direktorin des Europäischen Institutes für Gemeinschaftsbasierende Konfliktlösung in Salzburg, hielt dazu den Festvortrag vor mehr als 130 Gästen.

Die Kanadierin mit polnischen Wurzeln, die heute in Österreich lebt, fühlt sich den Kulturkreisen von Polen, Kanada und Österreich zugehörig. Als Chance und als Vision für Europa beschrieb sie den „nachnationalen Staat“, wie Kanada einer sei. „Der Staat als politische Ordnung bleibt intakt, die Nation ist aber keine Voraussetzung mehr für den Staat“, erläuterte Dr. Hania Fedorowicz.

Auf dem Weg dahin sei eine grenzüberschreitende europäische Identität als Bildungsziel wichtig. Anstelle einer Logik des „entweder oder“ müsse das „sowohl als auch“ treten. Das Ziel sei ein geeintes Europa mit einer gemeinsamen Identität. Diese Identität diene nicht der Abschottung, sondern es müsse vielmehr darum gehen, „Eigenes zu bewahren und Neues zu begrüßen“.

Das sei eine „Jahrhundert­herausforderung“, die nur mit Empathie, Dialogfähigkeit und einem Perspektivenwechsel geleistet werden könne. Wichtig dabei seien Jugendbegegnungen, Reisen und Studienaufenthalte, welche die Menschen zusammenbringen.

Auf diesem Feld ist auch das Sozialinstitut aktiv. Anfang November hatte dafür der Direktor der Kommende, Prälat Dr. Peter Klasvogt, den „Kon­stanzer Konzilspreis für Europäische Begegnungen und Dialog 2017“ erhalten (der DOM berichtete). Daran erinnerte Detlef Herbers, stellvertretender Direktor der Kommende.

Mit dem Preisgeld von 10 000 Euro werde er die nächste geplante europäische Begegnung von Jugendlichen zusammen mit der internationalen Band „Gen Verde“ im kommenden Sommer in Bu­dapest fördern, kündigte Prälat Klasvogt an.

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