Das ganze Leben ist kein Quiz

Geistlicher Glaubensimpuls

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Grafik: ediathome / pixelio
veröffentlicht am 03.11.2017
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Der Fortsetzungsroman „Die Hütte“ endet in dieser Ausgabe. Die einen werden ihm womöglich ergriffen nachhängen, die anderen sind heilfroh, dass es nun endlich vorbei ist.

von Claudia Auffenberg

„Die Hütte“ lässt kaum jemanden kalt, was vielleicht, hoffentlich, daran liegt, dass das Buch von Gott erzählt. Aber es ist auch ein Buch, das die Menschheit spaltet: in die eine Hälfte derjenigen, die nicht aufhören können zu lesen, und die andere Hälfte derjenigen, die das Buch in die Ecke pfeffern, spätestens dann, wenn Gott zum ersten Mal selbst auftritt. Kurz für die, die es nicht gelesen haben: Der vom Schicksal gebeutelte Mack verbringt ein Wochenende mit Gott; sie reden über sein Leben, er fragt und erhält Antworten. An sich ja eine faszinierende Idee, aber was ist das, das die Menschen derart anspringt? Vermutlich das, was manche an der Kirche, sagen wir: wahrnehmen – oder an der Politik, an Journalisten, an Lehrern: der Vorrat an Antworten.

„Das ganze Leben ist ein Quiz“, sang Hape Kerkeling vor Jahren, um die Quizsendungsorgie im deutschen Fernsehen aufs Korn zu nehmen. Seither gibt es noch mehr Quizsendungen und manche Promis kennt man nur als Kandidat aus solchen Sendungen. Nun ist das Leben aber kein Quiz. Es gibt nicht immer die richtige Antwort. Manchmal gibt es gar keine Antwort und manchmal will man auch gar keine; manchmal wäre man schon dankbar, man dürfte einfach mal laut eine Frage formulieren; etwa: Soll ich wirklich glauben, dass Gott seinen Sohn geopfert hat – und was habe ich damit zu tun?

Antworten von außen machen das Leben leichter, so scheint es jedenfalls zu sein. Und ja, manchmal erinnert man sich wehmütig an die Omas, die dank katholischer Prägung genau wussten, welche Partei sie zum Beispiel zu wählen und was sie am Sonntag zu tun hatten. Sie wussten das alles, weil sie es im grünen Katechismus nachlesen konnten. Nun gibt es Erinnerungen an die Omas, die besonders präsent und wärmend sind. Und das sind Erinnerungen an Momente mit ihnen, in denen durchblitzte, was die beiden mit großer Gewissheit auch wussten: dass im grünen Katechismus eben doch nicht alles stimmt.

Sinnigerweise endet dieser Text daher mit einer Frage: Gibt es im Leben überhaupt eine Antwort?

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