Mit Gott in der Gondel

Die Pfarrei St. Petri Hüsten nutzt die Kirmes, um mit Besuchern über den Glauben zu reden

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Gespräche über Gott und die Welt führten Mitglieder des Pfarrgemeinderates und Pfarrer Daniel Meiworm (2. v. l.) bei der Hüstener Kirmes in der Gondel des Riesenrades. Foto: Privat
veröffentlicht am 22.09.2017
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Arnsberg-Hüsten. „Traust du dich ins Riesenrad?“ Mit dieser Frage wurden Besucher der Hüstener Kirmes konfrontiert. Gestellt wurde die Frage von Pfarrer Daniel Meiworm und einem Team des Pfarrgemeinderates.

Viele zögerten, immerhin war das Riesenrad 50 Meter hoch. „Komm doch mit, die Fahrt ist umsonst, der Bischof lädt dich ein“, legte der Pfarrer dann nach. „Wir fahren ein paar Runden und reden über Gott und die Welt.“ An drei Kirmestagen ließen sich davon rund 120 Besucher überzeugen – trotz teilweise strömenden Regens.

Ziel der Riesenrad-Aktion war es, niederschwellig und überraschend mit Menschen, die überwiegend der Kirche fernstehen, über den Glauben in ein kurzes Gespräch zu kommen, quasi als „Speed-­Dating mit Gott und den Menschen“. Das Fahrgeschäft erwies sich für diesen Zweck als ideal: Die Gespräche waren mitten auf dem Rummelplatz ungestört. „Man schwebte einerseits über den Dingen und kam dem Himmel etwas näher“, so Dr. Paulus Decker, der bei der Aktion mitmachte, über die Erfahrungen. „Andererseits tauchte man mit jeder Runde immer wieder in das weltliche Treiben ein.“ So wurde das Riesenrad mit dem Namen „Around the world“ („Rund um die Welt“) vielleicht auch ganz nebenbei zu einem Symbol für Kirche unterwegs unter den Menschen.

Die Aktion „Gondelgespräche“ wurde vom Erzbistum Paderborn als innovatives Projekt unterstützt. Mit ihr setzt die Hüstener St.-Petri-Pfarrei ihre Strategie fort, dort präsenter zu werden, wo Menschen leben und sich versammeln. „Die Herausforderung solcher Aktionen ist es, sich anzubieten, ohne anbiedernd zu sein, und dazwischen zu sein, ohne als Fremdkörper zu wirken“, sagte Decker. „Die Gespräche auf der Kirmes waren erstaunlich offen, ehrlich und fast nie banal. Mal ging es um Ängste und Gottvertrauen, mal um Glauben und Zweifel, mal um Kirche und Moral.“ Die Gemeinde wolle sich auch künftig selbst immer wieder fragen: „Traust du dich ins Riesenrad, Kirche?“

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