Freundschaft für alle

Geistlicher Glaubensimpuls

kopie_von_libori-dose
veröffentlicht am 10.08.2017
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Libori ist vorbei, das Licht ist weg, so sagen es die Paderborner und meinen, dass es abends schon deutlich früher dunkel wird und das Jahr quasi rum ist. Auf dem Tisch liegt noch eine kleine Blechdose, die das Erzbistum vorm Dom verteilt hat. Darin waren mal Gummibärchen und darauf steht das Motto des vergangenen Libori-­Festes: Freundschaft ist heilig.

von Claudia Auffenberg

Viel ist darüber gepredigt worden in den vergangenen Wochen und es ist ein wirklich schönes, weil ein wahrhaft jesuanisches Motto. „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde“, so ist es im Johannesevangelium überliefert. In dem Kapitel geht es um die Liebe, um den Auftrag an seine Jünger, um das Teilen.

In Gemeinden und Verbänden taucht das Wort „Freundschaft“ relativ selten auf, da geht es eher um Familien, die unterstützt werden sollen. Dagegen ist natürlich gar nichts einzuwenden, allerdings sind nun auch wieder nicht alle Familien gemeint. Ein Familiengottesdienst richtet sich ja nicht an Pflegende und ihre Angehörigen, sondern an junge Eltern mit kleinen Kindern. Auch dagegen ist gar nichts zu sagen, im Gegenteil: Um ein Kind zu erziehen, braucht man bekanntlich ein ganzes Dorf. Und dieses Dorf besteht eben nicht nur aus jungen Eltern mit kleinen Kindern. Dazu gehört auch das ältere Ehepaar, dessen Kinder längst aus dem Haus sind, dazu gehört die alte Frau, die um ihren Mann trauert und deren erwachsene Kinder weit weg wohnen, dazu gehört der 60-jährige alleinstehende Mann, der seine alte Mutter bei sich hat, dazu gehört die verlassene Frau mit ihren Kindern, dazu gehört auch das kinderlose Paar und dazu gehört auch die berufstätige Single-Frau.

Libori ist vorbei, aber natürlich gilt: Nach Libori ist vor Libori. Das Licht wird wiederkommen und irgendwer die Dose mit Gummibärchen füllen können. Libori basiert übrigens auf einer Freundschaft, die einst zwei Bischöfe miteinander verbunden hat und die seitdem hält, weil sie lebendig ist. Und sie ist lebendig, weil Menschen sie leben und dies ihnen und der Welt guttut. Und deswegen ist Freundschaft heilig.

Weitere interessante Artikel auf DerDom.de
03.06.2023

 

 

 

 

„Klima-Kleber-Kirche“ – Raus aus der Blase

Was kann die Theologie für das Klima tun? Diese Frage hat sich der ­AStA der Theologischen Fakultät beim „Dies ­Academicus“ gestellt.

weiterlesen
02.06.2023

 

 

 

 

Jetzt die Welt retten – Editorial von Claudia Auffenberg

Wozu bist du da, Kirche von Paderborn, diese Frage hängt immer noch über unserem Erzbistum. Claudia Auffenberg geht dieser Frage in ihrem Editorial nach.

weiterlesen
02.06.2023

 

 

 

 

Wozu sind Sie da, Susanne Plett?

Susanne Plett engagiert sich seit vielen Jahren als Lektorin und Schriftführerin der kfd und bringt sich musikalisch in der Gemeinde Berghausen ein.

weiterlesen