Leben, aber wie?

von Claudia Auffenberg

veröffentlicht am 02.06.2017
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Der Ständer vor der Bahnhofs­buchhandlung ist voll mit Ratgeberliteratur: Hundeernährung. Katzenernährung. Klickertraining für Katzen. Alles über Goldfische. Der Büchertisch daneben auch: Schlank im Schlaf. Fit in zehn Minuten. Wie man sich durchsetzt.

Wie man gelassen wird. Wie man sich gut ernährt. Wie man sich gesund ernährt. Wie man mit schwierigen Menschen umgeht. Wie man mit Konflikten umgeht. Wie man Entscheidungen trifft. Wie man kreativ wird. Wie man schlagfertig wird. Meine Güte, sind wir alle so lebensuntüchtig oder alltagsuntauglich, dass die Welt diesen Überfluss an Unterstützung braucht?

In der Bahnhofshalle laufen etliche Menschen umher, mit Koffer oder ohne. Sie schauen nach, zu welchem Gleis sie müssen, kümmern sich um Kinder und/oder Koffer, holen sich einen Kaffee oder ziehen sich eine Karte am Automaten. Wirklich hilflos und lebensuntüchtig sieht hier eigentlich niemand aus.

Aber woher kommt dann das Angebot? Solche Bücher veröffentlicht ja kein Verlag, wenn sie niemand kaufen würde. Wie viele dieser Menschen hier in der Halle sind wohl gefirmt? Genauer gefragt: Wie vielen Menschen hat schon einmal ein Nachfolger der Apostel in die Augen geschaut, beim Namen angesprochen und gesagt: Sei besiegelt; was ja wohl so viel heißt wie: Du bist jetzt „gültig“, du kannst auf dich zählen und wir können es auch.

Wie viele dieser Menschen hier in der Bahnhofshalle haben das wohl erlebt? Und wie viele von denen hier in der Bahnhofshalle und außerhalb, die das erlebt haben, nehmen es für sich ernst?

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