Strophe 5, bitte!

Geistlicher Glaubensimplus

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Ach, was war das früher eine schöne Zeit... Foto: pixelio
veröffentlicht am 21.04.2017
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Mit den Liedern im Gottesdienst ist das ja immer so eine Sache. Besonders „die alten Schlager“ werden oft deswegen gern gesungen, weil sie so eine schöne, zu Herzen gehende Melodie haben, die einem schon seit Kindertagen vertraut ist. Und so schwingen dann auch gleich wohlige Erinnerungen mit.

von Claudia Auffenberg

Nun sind die Lieder allerdings keine liturgischen Prilblumen, deren erster Zweck es ist, die Atmosphäre im Gottesdienst ein bisschen anzuflauschen. Oder um eine Pause zu haben, in der man kurz den Pfarrbrief durchblättern kann. Denn, das wissen viele anscheinend gar nicht: Kirchenlieder haben immer einen Text, um den es eigentlich geht! Anders gesagt: Man sollte durchaus einigermaßen glauben, was man da singt. Auch in der Kirchenmusik geht es um die tätige Teilnahme aller Gläubigen.

Nun stehen allüberall die Feiern der heiligen Erstkommunion an und da kommt ein heikler Fall auf uns zu. Für die Generation der Großeltern gehört zu diesem Fest geradezu konstitutiv das Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehen“, im neuen Gotteslob unter Nr. 801, dazu. Und da gibt es diese erste Strophe, in der es heißt: „… ich will die Kirche hören. Sie soll mich allzeit gläubig sehn und folgsam ihren Lehren.“

Man ahnt das Problem: Wer von denen, die das inbrünstig und ob der Erinnerung an die eigene Kommunion gerührt mitsingen, würde diesen Text ehrlichen Herzens als Bekenntnis sprechen wollen oder können …? Hört noch wer auf die Kirche und folgt ihren Lehren? Und man selbst? Um es zu bekennen: Man hat sich doch ein wenig durchgemogelt, an der Stelle etwas leiser gesungen oder – an mutigen Sonntagen – die Kirche durch den Herrn ersetzt. Nicht, weil man etwas gegen die Kirche hätte, nein, sonst wäre man ja sonntags nicht da, aber allzeit gläubig und folgsam ihren Lehren …? Doch nun, im neuen Gotteslob gibt es eine gute Lösung: Strophe 5. Halleluja! Deren Text ist zwar nicht weniger anspruchsvoll, eher im Gegenteil, aber es singt sich doch irgendwie anders. Vielleicht, weil es darin um die Beziehung zu einem Menschen geht?

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