Was Zahlen verschweigen
Ein Kommentar von Andreas Wiedenhaus

Konsumklima-Index, Exportraten, Wachstumsprognosen – alles aktuell im „grünen Bereich“. Der Handel ist ebenfalls zufrieden, die Kunden lassen sich auch in diesem Jahr wieder Weihnachten etwas kosten. Alles Dinge, die für Zufriedenheit und Optimismus sprechen?
Nicht so ganz, denn die Sprache solcher Zahlen ist recht eindimensional: Sie beschreiben nur das „große Ganze“ aus einer bestimmten Perspektive, das „Klein-klein“ bleibt außen vor. Und an diesem Punkt hat man auch schon den „Haken“ gefunden, den die Sache hat. Zahlenspiele wie diese lassen den Einzelnen draußen. Er findet sich in der Masse nicht wieder – schon gar nicht, wenn sein Leben „gegen den Trend“ läuft. Den Satz „Deutschland geht es so gut wie schon lange nicht mehr,“ kann man noch so oft wiederholen, an der Tatsache, dass das längst nicht alle Menschen hier bestätigen können, ändert das nichts.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, was der Quizmaster Jörg Pilawa jetzt in einem Interview mit der „Zeit“ sagte: Während früher Gewinne für „Verrücktes“ ausgegeben worden seien, höre er heute immer mehr, dass Geldpreise für das tägliche Leben gebraucht würden – etwa eine neue Waschmaschine. Eine Beobachtung, die die Aussage vom „blühenden Leben“ nicht gerade belegt.
Hinzu kommt, dass sich immer mehr Menschen – auch und gerade die, die sich momentan nicht beklagen können – Sorgen über die Zukunft machen. Wenn solche Menschen an „morgen“ denken, haben sie weder Wahltermine oder Legislaturperioden noch Quartalszahlen im Kopf, sondern ihren Alltag und den ihrer Familie. Vielleicht ist das eine Erklärung für die aktuell so unterschiedlichen Sichtweisen.
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