Das Älterwerden kennengelernt

Sozialpraktikum bringt Jugendlichen Erkenntnisse

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Pia Kortmann (r.) und Noah Kundt (hinten) lernten die Arbeit in der Einrichtung kennen. Foto: Caritas
veröffentlicht am 26.08.2016
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Werl. Die Realität des Älterwerdens haben die 16-Jährigen Pia Kortmann und Noah Kundt in vielen Facetten kennengelernt. Die jungen Erwachsenen, die das Ursulinengymnasium Werl besuchen, haben kurz vor den Sommerferien ein Sozial­praktikum in der Caritas-­Tagespflege am Mariannenkrankenhaus Werl geleistet. Persönliche Kontakte brachten die Idee, die Erkenntnisse bleiben dauerhaft.

„Die Erfahrungen hier sind nicht alltäglich“, erklärt der Jugendliche und schiebt vorsichtig den Gast in dem Rollstuhl die Rampe hoch. „Aber es lohnt sich“, ergänzt seine Schulkollegin. „Man lernt, was mit einem im Alter passieren kann.“ In der Tagespflege, wo täglich 14 Gäste – von Pflegestufe 0 bis 3 – betreut werden, sind die Praktikanten seit vier Jahren gern gesehene „Mitarbeiter“. „Wir unterhalten uns mit den alten Leuten, helfen beim Tischabräumen, laden sie zu Spielen ein, helfen vom Rollstuhl in den Sessel, stützen sie beim Spazie­rengehen.“ Viele Aufgaben sind zu erledigen.

Die Praktikanten erledigen sie gern. Beide haben sich bewusst für den Einsatz entschieden. Kortmann, weil dort bereits der Großvater fünf Jahre lang betreut wurde und viel von seinen Erlebnissen in der Einrichtung sprach. Kundt, weil seine Tante Melanie Kobbeloer dort arbeitet und ihm den Tipp gab: „Versuch es mal bei uns.“ Beide Gymnasiasten aus der Einführungsphase auf das Abitur bemühten sich sehr frühzeitig um das Praktikum. „Wenn man sich vorstellt: 117 Gymnasiasten suchen einen Praktikumsplatz in einer sozialen Einrichtung – da muss man sich sputen“, schmunzelt Antje Davidovic von der Einrichtungsleitung. Sie stellte eine Woche vor Praktikumsbeginn im Ursulinengymnasium die Berufsmöglichkeiten in der Altenpflege vor. Die beiden Werler haben durch die frühzeitige Bewerbung also kurze Wege – andere fahren etwa täglich nach Soest in die Blindenschule oder nach Neheim. „Doch, es war anstrengend“, erinnert sich Pia Kortmann an die ersten Tage, die sie in dieser Einrichtung erlebte. Aber so wie ihr Co-Praktikant hat sie sich das völlig unbekannte Arbeitsgebiet schnell angeeignet. „Nur die Musik war am Anfang gewöhnungsbedürftig“, lacht sie. Antje Davidovic lacht mit: „Bei uns ist seit drei Tagen Connie Francis der Hit“, verrät sie. „Auch Roland Kaiser und Roger Whittaker werden gern gehört.“ „Und die Wildecker Herzbuben mit Hallo, Frau Nachbarin“, wirft Noah Kundt ein. „Das hat man noch Stunden später im Ohr.“ Beide Gymnasiasten sind sehr zufrieden, dass sie ihr Praktikum in der Tagespflege ableisten konnten.

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