Nach 18 Jahren Warten

In der Kirche St. Maria Immaculata in Kaunitz wurde die neue Kampherm-Orgel eingeweiht

kopie_von_18_31_orgel_kaunitz
In einem festlichen Gottesdienst wurde die Kampherm-Orgel in Kaunitz eingeweiht. Foto: Erika Klinke
veröffentlicht am 29.04.2016
Lesezeit: ungefähr 3 Minuten

Verl-Kaunitz. 18 Jahre hat es gedauert: Nun ist in Kaunitz in der Pfarrkirche St. Maria Immaculata die neue Orgel in Betrieb gegangen. Mit ausgesuchten Orgelwerken, darunter der „Passacaglia“ von Johann Sebastian Bach und Denis Bédards „Pater noster, qui es in caelis“, stellte Organist Engelbert Schön die neuen Klänge der Gemeinde vor.

Pfarrer Joachim Cruse weihte in einem feierlichen Gottesdienst die neue Kampherm-­Orgel unter großer Beteiligung der Gemeinde und vieler Gäste ein. Schon 1998 hatte Dom­organist Helmut Peters, der damalige Orgelsachverständige des Erzbistums Paderborn, den schlechten Zustand der alten Feith-­Orgel, insbesondere den Spieltisch, bemängelt und dringend eine Renovierung empfohlen. Der letzte Umbau des Instrumentes durch die Rietberger Orgelbaufirma Speith war im Jahre 1979 durchgeführt worden.

Im Rahmen der großen Kirchenrenovierung 2005 wurde über eine Erneuerung des Spieltisches und eine Reparatur der Feith-Orgel nachgedacht und dazu auch ein Angebot eingeholt. Da eine solche Maßnahme aber nur einen kleinen Teil der technischen Mängel behoben hätte, entschied man sich für eine solide und dauerhafte Lösung nach Abschluss der Kirchenrenovierung.

Auf der Grundlage von Entwürfen des Organisten Engelbert Schön wurden dann 2013 drei Angebote verschiedener Orgelwerkstätten eingeholt, aus denen das Angebot der Firma Kampherm ausgewählt wurde.

Im Mai 2014 musste die alte Orgel endgültig stillgelegt werden, weil in der maroden Spieltisch-Elektrik ein Bauteil geschmort hatte und akute Brandgefahr bestand. Von diesem Zeitpunkt an erklang bis zur Weihe der neuen Orgel ein kleines elektrisches Interimsinstrument der Marke Ahlborn, das die Gemeinde aus dem Nachlass eines verstorbenen Organisten ein Jahr zuvor geschenkt bekommen hatte.

Die Arbeiten für die neue Orgel begannen im Januar 2015 mit dem Abbau der alten Orgel. Im zerlegten Zustand bestätigte sich nochmals die Einschätzung aller Fachleute: Die Technik der Orgel, elek­trisch gesteuerte Kegelladen, zeigte sich marode und war nicht mehr renovierungswürdig. Dagegen waren die meisten Pfeifen der Feith-Orgel in wesentlich besserem und vollständigerem Zustand als erwartet.

Nach Ortstermin in der Werkstatt Kampherm und in Absprache mit dem Orgelsachverständigen des Erzbistums, Jörg Krämer aus Borgentreich, wurden die alten Pfeifen behutsam renoviert und zum Teil rekonstruiert. Viele der 1979 entfernten Expressionen bei den streichenden Registern wurden wieder angelötet. Neue Register wurden in der Auswahl der Maßverhältnisse und Legierungen eng an das historische Material angepasst, sodass im Ergebnis ein völlig ausgewogenes Klangbild aus alten und neuen Pfeifen entstanden ist.

Die neue Kampherm-Orgel ist mit Schleifladentechnik ausgestattet. Bemerkenswert ist das solide Schwellwerk-Gehäuse mit rundum acht Zentimeter dicken Wänden und Klappen.

Der moderne Spieltisch von der Firma Heuss aus dem hessischen Lich ist mit dem neuen Heuss-Setzersystem ausgestattet. Mehrere Organisten können ihre Kombinationen per Passwort sichern. Eine Stimmhilfe ermöglicht via USB-Antenne im Spieltisch das Nachstimmen der Pfeifen durch eine einzige Person.

Weitere interessante Artikel auf DerDom.de
04.06.2023

 

 

 

 

Weltdokumentenerbe – Wendepunkte und Weichenstellungen

Das Kinderbuch „Heidi“ von J. Spyri, der Codex Manesse und der Behaim-­Globus sind in das Weltdokumentenerbe aufgenommen worden.

weiterlesen
03.06.2023

 

 

 

 

„Klima-Kleber-Kirche“ – Raus aus der Blase

Was kann die Theologie für das Klima tun? Diese Frage hat sich der ­AStA der Theologischen Fakultät beim „Dies ­Academicus“ gestellt.

weiterlesen
02.06.2023

 

 

 

 

Jetzt die Welt retten – Editorial von Claudia Auffenberg

Wozu bist du da, Kirche von Paderborn, diese Frage hängt immer noch über unserem Erzbistum. Claudia Auffenberg geht dieser Frage in ihrem Editorial nach.

weiterlesen