Essen und Fasten

Über Regeln in Judentum, Christentum und Islam

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Sabine Hartmann, Imam Abdelkarim Elbazi und Peter Benyamin Wendt sprachen über Fasten und Essen und freuten sich hinterher über vegane Gummibärchen und fair gehandelten Kaffee.
veröffentlicht am 14.03.2016
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Detmold. „Essen und Fasten – ein religiöses Thema?!“ Mit dieser Frage befasste sich ein Abend in einer Veranstaltungsreihe, die von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe mitveranstaltet wurde.

Abdelkarim Elbazi, Imam in Bielefeld, Peter Benyamin Wendt von der Jüdischen Kultusgemeinde in Hameln und Sabine Hartmann, Referentin für ökumenisches Lernen der Lippischen Landeskirche, sprachen über die Frage „Halal, Koscher oder fair gehandelter Kaffee?“

Speise- und Fastenvorschriften reichen von strengsten Vorschriften im orthodoxen jüdischen Glauben über die des Islam, die das Fasten als eine der fünf Säulen des Islam in den Vordergrund stellen, bis hin zum Christentum, in dem es strenge Speisevorschriften nicht mehr gibt, wie Sabine Hartmann feststellte. Ein Schwerpunkt liege hier, auch mit Blick auf die „teils schwierige Missionstradition und dem sich daraus entwickelten ganzheitlich ökumenischen Verständnis“ auf den ethischen Aspekten der Lebensmittelproduktion, Stichwort „Fairtrade“.

Die Referenten stellten übereinstimmend fest, dass man Essens- und Fastenvorschriften hinterfragen müsse, wenn das Umfeld, die Gesellschaft, in der man lebt, sich geändert habe. Vieles andere sei mehr Tradition als religiöse Regel, so Imam Abdelkarim Elbazi.

Wer 5000 Jahre alte Speisevorschriften so konsequent umsetze wie die orthodoxen Juden, für den sei es „fast unmöglich, mit anderen Menschen zusammenzukommen“, meinte Peter Benyamin Wendt von der Jüdischen Kultusgemeinde und kommentierte: „Ich bin überzeugt: Gott denkt nicht so kleinkariert.“ In unserer säkularen Lebenswirklichkeit sei Religion etwas „sehr Privates“, so Wendt.

Auch nach Ansicht von Imam Abdelkarim Elbazi ist Religion eine „Privatsache, eine Beziehung zwischen Mensch und Gott“.

Das gemeinsame ethische Bewusstsein stellte Sabine Hartmann als Bindeglied in den Mittelpunkt. Christen müssten sich klarmachen, was ihr Konsum für Folgen habe, und unter welchen Bedingungen Lebensmittelproduktion stattfinde.

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