14.10.2016

Junge Menschen: „Erst-Helfer Gottes“

Gute Stimmung: Zur Begrüßung gibt es Getränke in einer kleinen Wohlfühloase vor dem Haus. Foto: Lankowski

Hardehausen. „Nächstes Mal sind wir wieder dabei!“ Doreen Jacke (18) und Anna Sudendey (17) aus Büren strahlen bei ihrer Abreise. Die beiden sind Teilnehmer des YOUNG MISSION-­Weekends, das jetzt mit 230 Jugendlichen im Jugendhaus Hardehausen stattfand. „Man trifft immer krass nette Leute hier und lernt viel Neues“, schwärmen sie vom diözesanen Jugend­treffen.

Zum siebten Mal hat die Initiative, die nach dem Weltjugendtag 2013 entstanden ist, zu einem YOUNG MISSION-­Weekend eingeladen. „Wir haben die Initiative als Experiment gestartet, jetzt haben wir uns dazu entschieden, das Projekt zu entfristen“, erklärt Diözesanjugendpfarrer und Jugendhaus-Direktor Stephan Schröder. Der Stellenwert der Initiative ist groß, so wird das Wochenende am 4. und 5. Februar 2017 auch den Rahmen der Einweihung der neuen Kirche des Jugendhauses bilden. Erzbischof Hans-Josef Becker wird erwartet.

Beim letzten Wochenende steht das Thema „#hautnah – Gott geht in die Tiefe“ im Mittelpunkt. Während der abendlichen Vigilfeier wird das Thema gleich zum Programm. ­Rudolph Voß, Diakon aus Delbrück, erzählt von Momenten in seinem Leben, die unter die Haut gehen, von Ereignissen aus seiner Kindheit und Jugend, aber auch aus seinem Beruf als Krankenpfleger.

„Gerade diese persönlichen Geschichten führen dazu, dass man über sein eigenes Leben nachdenkt“, zeigt sich Doreen Jacke nach dem Glaubenszeugnis nachdenklich. Die farbige Beleuchtung, die Kerzen und die von der Band gespielten Lieder schaffen in der zur Kirche umgebauten Scheune eine ganz besondere Atmosphäre. Trotz der Kälte bleiben viele der Teilnehmer nach der eigentlichen Vigilfeier noch sitzen, um die Ruhe, die Musik und das Gebet zu genießen, bevor es zur Party geht. Die Party findet im umgebauten Kornhaus in der neuen Lounge statt. Bis in die frühen Morgenstunden wird hier die große Gemeinschaft gefeiert.

Bei der Katechese am nächsten Morgen erfahren die jungen Leute von Diözesanjugendpfarrer Schröder, dass es auch noch eine andere Not­ruf-­Nummer als 112 gibt: 5015, ein Psalm. „Man könnte sagen, das ist die Notfallnummer, die mich daran erinnert, dass Gott mir in der Not beisteht.“ Er beschreibt den Psalm mit eben dieser Nummer als klare Aufforderung, Gott unbedingt in der Not anzurufen und als eine klare Zusage Gottes, uns zu retten, ohne Wenn und Aber. „Es ist aber nicht nur Gott selbst, den wir in unserer Not anrufen können, sondern auch wir als Christen können Erst-Helfer für unsere Mitmenschen werden.“ Die Jugendlichen sollen verstehen, dass es ihre Mission ist, Menschen nahe zu sein und sie zu unterstützen.

Nach der Katechese berichten die Teilnehmer in Kleingruppen von ihren Erlebnissen, die unter die Haut gegangen sind und inwieweit sie in den Situationen Gott gespürt haben. Doreen erzählt, dass sie Erst-Helfer sein möchte und auf die Menschen zugehen will, anstatt die Augen zu verschließen. Im Gottesdienst ist, wie bei den letzten YOUNG MISSION-Weekends auch, die Welle der Begeisterung spürbar. Die Band spielt mitreißende Lieder, sodass alle mitsingen. Es wird geklatscht und sich bewegt, gelacht, gebetet und zum Friedensgruß in den Arm genommen.

Die gute Stimmung zieht sich durch das ganze Wochenende. Jeder ist willkommen. Zur Begrüßung gibt es Welcome-Drinks, draußen vor dem Haus stehen Liegestühle, eine kleine Wohlfühloase im Grünen. Zum Abschluss gibt es eine Goodbye-Aktion, kleine Trostpflaster werden passend zum Thema verschenkt.

Doreen Jacke und Anna Sudendey sind am Ende des Wochenendes glücklich und erfüllt. Anna schwingt sich auf ihr Fahrrad. Die 40 Kilometer von Büren ist sie auf dem Hinweg schon mit dem Rad gefahren. Doreen und Anna sind sich einig: „Es war ein richtig gutes Wochenende, wir kommen wieder.“

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