03.05.2018

Wie Bibelworte uns prägen

Auf dem Kamp in Paderborn geben bis 22. Juni Bibelworte den Ton an (v. l.): Dr. Richard Böger (Vorstandsvorsitzender BKC), Dr. Ulrike Kurth, Dr. Andreas Müller (Leiter Westfalenkolleg), Darina Výbohová und Monsignore Georg Austen (Generalsekretär Bonifatiuswerk). Foto: Flüter

Paderborn. Das Thema „Heimat“ bewegt die Öffentlichkeit. Die Bank für Kirche und Caritas (BKC) beteiligt sich an dieser Debatte mit einer Ausstellung über „Biblische Bildworte“, die die prägende Wirkung der Bibel auf die europäische Kulturgeschichte herausarbeitet.

von Karl-Martin Flüter

Allgemein sind breite Teile der Öffentlichkeit der Meinung, die Bibel habe in der Gegenwart nicht mehr viel zu sagen. Das ist ein Irrtum. Der Inhalt bleibt aktuell wie eh und je. Die Bibel wirkt aber auch indirekt durch ihre Sprache. Die Redeformen des Alten und Neuen Testamentes sind so großartig, dass sie nicht nur Dichter und Denker beeinflusst haben. Die bildstarken Formulierungen sind bis tief in die Alltagssprache vorgedrungen. In vielen Fällen ist das nicht mehr bekannt. „Wer andern eine Grube gräbt …“ stammt ebenso aus der Bibel wie das „Buch mit sieben Siegeln“, die „Hiobsbotschaft“ oder die schöne Formulierung vom „Land, in dem Milch und Honig fließt“.

Zitiert werden diese und andere überzeugende Sprachbeispiele in der Ausstellung „Bi­b-lische Bildworte“, einer Gemeinschaftsarbeit des Westfälischen Forums für Kultur und Bildung e. V. und des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken Paderborn. Kopf hinter dem Projekt ist Dr. Ulrike Kurth, die Vorstandsvorsitzende des Westfälischen Forums ist. Die Lehrerin am Westfalenkolleg in Paderborn hat die Bildkraft der Bibel aufgearbeitet und daraus Texte für zwölf großformatige Plakate entwickelt, die jetzt in den Fenstern der Bank für Kirche und Caritas zu sehen sind. Gestaltet wurden die Banner von Darina Výbohová, einer slowakischen Künstlerin.

Das Bonifatiuswerk ist im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres an der Ausstellung beteiligt. Mit dem Projekt „Herkunft hat Zukunft“ nimmt das Bonifatiuswerk am Europäischen Kultur­erbejahr „Sharing Heritage teil. Dabei ist der Titel „Herkunft hat Zukunft“ Programm. Es geht um das lebendige Zeugnis von Heiligen und um die Geschichte von Kirchen und Klöstern. Das Bibelprojekt des Westfälischen Forums für Bildung und Kultur passt gut in diesen Themenzusammenhang.

Ergebnis der Zusammenarbeit sind nicht nur die Plakate in den BKC-Fenstern, sondern auch 20 Lernkarten. Dort werden biblische Redensarten so aufbereitet, dass sie als Material für unterschiedliche Lernformate genutzt werden können. Die Ausstellung selbst wird nach dem Aufenthalt in Paderborn auf Wanderschaft gehen. Nächster Halt ist vo­raus­sicht­lich die Niederlassung des Landes NRW in Brüssel.

Die Ausstellung in der Bank für Kirche und Caritas ist bis zum 22. Juni zu sehen.

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