01.12.2017

Kochen bei Wind und Wetter

Barbara Polatsidis (r.) sucht Mitstreiter. Bis diese gefunden sind, packen auch schon mal die Erste-Hilfe-Ausbilderinnen Sophia Grotmann (l.) und Johanna Jahnke mit an, zuletzt im Oktober bei einer „Gulaschsuppe für 100 Gäste in Olpe.“ Foto: Frank Kaiser

Olpe. Von Firmenevents über die Muggelkirmes bis zu Wallfahrten: Die Feldküche der Malteser in Olpe ist immer dann im Einsatz, wenn bis zu mehrere Hundert Menschen unter freiem Himmel versorgt werden müssen. Damit dieses komplett ehrenamtlich geführte Angebot weiterhin bestehen kann, suchen die Malteser jetzt Mitstreiter.

Schon seit zwölf Jahren ist Barbara Polatsidis Truppführerin Verpflegung bei den Olper Maltesern. Ihre wichtigsten Arbeitsgeräte, das sind die große Metallkelle und natürlich die alte „Progress 57/4“. Schon 50 Jahre ist die Gulaschkanone im Einsatz. 2001 haben sie die Olper Malteser gekauft – damals für einen Symbol­preis von einer Deutschen Mark. Eigentlich wurde sie ja für den Katastrophenfall angeschafft, wenn bis zu mehrere Hundert Menschen eine warme Mahlzeit brauchen. Doch dies sei eher die Ausnahme, so Barbara Polatsidis. „Zum Glück!“

Und so kommt die mobile Küche häufig für gemeinnützige Zwecke zum Einsatz, wie beispielsweise zur Versorgung von Pilgern auf den Wallfahrten nach Werl. Auch bei der Muggelkirmes und diversen Firmenfesten schwingen die Malteser den Kochlöffel. Erst kürzlich hatte die Küche ihren Einsatz bei der Wanderung des Vereines „Willkommen in Olpe“. Da gab es eine leckere Gulaschsuppe für rund 100 Gäste.

Es sind Einsätze wie diese, mit denen die Malteser die Feldküche finanzieren. Denn damit diese gewartet und instand gehalten werden kann, sind Jahr für Jahr ein paar Hundert Euro fällig. „Außerdem bleiben wir so in Übung“, sagt Barbara Polatsidis.

Wenn sie erzählt, dann merkt man schnell: Die Frau brennt für ihr Ehrenamt. Und sie möchte „ihr“ Baby, die Feldküche, unbedingt weiter betreiben. Wo­ran es ihr aktuell fehlt, sind Mitstreiter. „Für unsere Feldküche brauchen wir dringend Verstärkung. Denn sie kann nur von einem Team geführt werden.“ In welchen Bereichen man sich einbringen kann? Gesucht werden einerseits natürlich Feldköche. Ein Feldkoch stellt Speisepläne auf, kümmert sich um die Logistik, kauft ein und berechnet Mengen. „Die Leute staunen oft, wenn wir ein halbes Paket Salz in den Topf schütten. Bei gewissen Mengen ist das aber genau richtig.“ All das muss man nicht von vornherein können. Interessierte bekommen von den Maltesern eine fundierte, 50-stündige Ausbildung zum Feldkoch bezahlt, ebenso eine komplette Kochbekleidung.

Aber auch wer einfach Spaß am Schnippeln hat, kann sich bei den Maltesern einbringen: Als Verpflegungshelfer unterstützt man den Koch, baut die Ausgabestellen auf und sorgt anschließend dafür, dass alles wieder blitzblank wird. Für beides die wichtigste Voraussetzung ist der Spaß am Umgang mit Lebensmitteln, an der ehrenamtlichen Arbeit – und natürlich eine Portion Teamgeist. Und man muss He­rausforderungen mögen: Denn die Malteser kochen bei Wind und Wetter – natürlich immer geschützt unter einem Zelt. Das ist allein schon aus hygienischen Gründen unerlässlich. Was Barbara Polatsidis immer wieder motiviert, die Kochschürze umzubinden? „Das schönste Lob ist, wenn die Leute sagen: Es hat mir geschmeckt.“

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