17.05.2018

„Der Pfingsttag kennt keinen Abend“

Die Rosette, in deren unteren Teil u. a. Edith Stein, Adolph Kolping und Bruder Jordan zu sehen sind.

Dortmund-Kirchderne. Die Nachricht, dass der Pfingstmontag zukünftig als Gedenktag „Mutter der Kirche“ begangen wird, ließ Hermann Peters aufhorchen. Denn den Pastor im Ruhestand begleitet das Thema schon seit Jahren. „Ich musste an unser Fenster in der Kirche St. Bonifatius Kirchderne denken“ sagt Peters. Denn hier ist die „Mutter der Kirche“ von dem Künstler Nikolaus Bette aus Essen-Werden verewigt worden.

von Wolfgang Maas

„Am Anfang dieser Kirche steht Maria, die Erst-Glaubende, das Urbild der Kirche. Die ‚Mutter der Kirche‘ nimmt deshalb in der Darstellung der Rosette einen besonderen Platz ein“, beschreibt Hermann Peters. Dies belege zudem, dass neben Maria die Laterankirche – also die Mutter aller Kirchen – gezeigt wird. „Es ist selten, dass ein Fenster so dargestellt ist“, sagt Peters.

Der Titel zum gesamten Fenster, dass 1990 entstand, kam vom damaligen Paderborner Weihbischof Hans Leo Drewes. Neben Maria sind „Märtyrer und Heilige der Diözese des vergangenen Jahrhunderts“ verewigt, erläutert der Pastor i. R. Peters.

„Stellvertretend für die Glaubenszeugen im Widerstand gegen den Nationalismus sind es Nikolaus Groß, Sekretär der KAB, der Medizinstudent Willi Graf sowie Abbé Stock, der Gefangenenseelsorger in Paris“, fasst der Geistliche zusammen. Ferner sind die Gesichter von Edith Stein, Pater Rupert Mayer und Maximilian Kolbe, die im Konzen­trationslager litten, zu sehen.

Adolph Kolping, Pauline von Mallinckrodt und der vor allem in Dortmund bis heute verehrte Bruder Jordan stehen zudem für die Christen, „die aus dem Geist Jesu Christi sich der Benachteiligten und Armen annahmen“, so Pastor Peters weiter. Er betont ferner, dass die Rosette sich nicht nur auf die Vergangenheit bezieht.

„Dieser Geist von Pfingsten zeigt sich auch heute noch auf vielfältige Weise, denn ‚der Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine Sonne, die Liebe, kennt keinen Untergang“, schließt Hermann Peters seine Gedanken zu diesem beeindruckenden Kunstwerk.

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