Synodaler Ausschuss – Gutes Miteinander in Essen
Vier Delegierte aus dem Erzbistum arbeiten im Synodalen Ausschuss mit: Michael Bredeck, Michaela Labudda, Finja Miriam Weber und Rüdiger Althaus.

Vier Delegierte aus dem Erzbistum arbeiten im Synodalen Ausschuss mit: Diözesanadministrator Michael Bredeck, Michaela Labudda vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie Finja Miriam Weber und Rüdiger Althaus, die von der Synodalversammlung gewählt wurden.
Michael Bredeck
„Wir haben als Gremium gut zusammengefunden“, sagt Diözesanadministrator Michael Bredeck. Dass es jetzt weitergeht, sei ein gemeinsames Wollen. „Wir werden zwar sicher nicht in allen Punkten einer Meinung sein, aber doch darin, dass wir gut miteinander umgehen.“ Natürlich sei es nicht gut, wenn von 27 Bischöfen acht beim Auftakt fehlen, aber die vier, die aufgrund diözesaner oder weltkirchlicher Termine verhindert waren, hätten ja erklärt, den Synodalen Ausschuss mittragen zu wollen. Beeindruckt zeigte sich Bredeck von den Berichten derjenigen Teilnehmer, die bei der Weltsynode in Rom dabei gewesen sind, allen voran der Münsteraner Bischof Felix Genn. Seine Berichte von „Gesprächen im Heiligen Geist“ haben die Ausschussmitglieder motiviert, „in Format und Miteinander zu versuchen, was wir bisher nicht versucht haben“.
Der Synodale Ausschuss hat die Aufgabe, den Synodalen Rat vorzubereiten, den Rom bereits verboten hat. Darauf sei er schon oft angesprochen worden, so Bredeck. Er habe in der Versammlung daher die Frage gestellt: Machen wir etwas, das Rom verboten hat? Die Haltung der Bischofskonferenz sei eindeutig: Nein, machen wir nicht. Die Sorge des Vatikans, der Synodale Rat hebele die Autorität des Bischofs aus, sei unbegründet, da Beschlüsse des Rates aus sich heraus keine Rechtskraft erlangen. „Sicher muss man gucken, ob das die römische Sicht korrekt wiedergibt“, so Bredeck, aber insgesamt zeige die Erfahrung doch, „dass die synodale Ausübung des Bischofsamtes nicht dessen Verzwergung bedeutet, sondern im Gegenteil die Positive Sicht steigern kann“.
Rüdiger Althaus
Auch der Paderborner Kirchenrechtler Prof. Rüdiger Althaus sieht diese Gefahr des Autoritätsverlustes nicht gegeben. „Die Zuständigkeit von Bischofskonferenz und Bischöfen wird durch den Synodalen Ausschuss nicht tangiert“, sagt Althaus. Es bestünde zwar „eine moralische Erwartungshaltung an den Synodalen Ausschuss“, doch gebe es „keine strenge Rechtspflicht, die irgendetwas einfach ausheben könnte“. Zukünftig komme es erheblich darauf an, wie die Verständigung mit Rom funktioniere, ist sich Althaus sicher. Zwar seien Sperrfeuer aus allen Richtungen eine nur schwierig einzuschätzende Unwägbarkeit, doch aufgrund der ersten Sitzung sehe er gute Chancen darin, dass es zukünftig einen Synodalen Rat geben werde.
Ein konkreter Fahrplan für den Synodalen Ausschuss wurde am vergangenen Wochenende jedoch noch nicht erstellt. „Es ging zuerst darum, den Ausschuss richtig aufs Gleis zu setzen, gerade mit Blick auf die zu beachtenden Formalien. Insgesamt habe ich ein konstruktives Miteinander erlebt, auch wenn das Befassen mit Satzung und Geschäftsordnung naturgemäß anstrengend ist“, schilderte Althaus seine Eindrücke. Es sei deutlich zu spüren gewesen, dass sich alle bemühen, sich gegenseitig zu verstehen und aufeinander zu hören, gleichwohl sei Synodalität etwas, „was man nicht einfach per Federstrich verordnen kann“. Für Althaus geht es nun konkret darum, „an den Themen weiterzuarbeiten, die beim Synodalen Weg verabschiedet worden sind und diese weiter zu implementieren und das zu behandeln, was aus zeitlichen Gründen beim Synodalen Weg nicht mehr besprochen werden konnte“.
Finja Miriam Weber
Ähnlich sieht dies die Paderborner Synodale Finja Miriam Weber. „Als Synodaler Ausschuss haben wir zwei Aufgaben. Das primäre Ziel ist es, einen Synodalen Rat vorzubereiten, und dann haben wir noch einen inhaltlichen Auftrag. Wir müssen schauen, wie wir mit den Texten des Synodalen Weges umgehen, die noch nicht behandelt wurden. Es gibt viele gute Texte. Die dürfen jetzt nicht für die nächsten drei Jahre unangetastet bleiben, das wäre zu schade. Der Fokus wird aber nicht ganz so intensiv auf den Texten liegen wie beim Synodalen Weg, daher brauchen wir eine gute Balance zwischen Inhalt und Rahmen.“
Mit Blick auf die zukünftige Kommunikation zwischen dem Synodalen Ausschuss und Rom sieht Weber Herausforderungen auf beiden Seiten. „Wir brauchen ein gegenseitiges Verständnis und die Bereitschaft zum Austausch. Unsere Aufgabe wird es sein, das zu kommunizieren und zu erklären, was wir hier im Ausschuss tun. Wenn von Rom dann nichts kommen sollte, dann wird es sicherlich sehr schwierig.“ Wenn Rom jedoch verstehen würde, dass der Ausschuss einen geistlichen Weg gehe, so würde das der Kommunikation dienlich sein.
Michaela Labudda
Von einer Stimmung wie bei einem Betriebsausflug berichtete Michaela Labudda, Dekanatsreferentin in Hellweg. Sie sprach von einer Aufbruchsstimmung, einem neuen „Wir-Gefühl“. Das mag nun auch daran gelegen haben, dass es keine Fundamentalopposition mehr gibt. Die vier Bischöfe, die den Synodalen Ausschuss ablehnen, waren nicht in Essen. Deren Einfluss dürfe man jedoch nicht unterschätzen, so Labudda. Die vier verzögerten den Prozess und hätten eine große Medienpräsenz. Die erste Etappe der Weltsynode bezeichnete sie als Rückenwind, „immerhin gab es keine neuen Stoppschilder“.
Gefragt, ob das alles angesichts der Weltlage nicht reichlich fern vom Leben und den Sorgen der Menschen stattfinde, sagte sie, ja, es sei ein Drama, dass das alles so lange dauere und dass sich die Widerstände gegen den Synodalen Prozess derart verfestigt hätten: „Wir wissen seit 2018, seit der MHG-Studie, was sich ändern muss.“ Andererseits: „Wie wollen wir auf die Krisen einwirken, wenn wir es selbst nicht hinbekommen, uns trotz gegenteiliger Meinungen an einen Tisch zu setzen?“ Wie das geht, könne man exemplarisch deutlich machen.
Claudia Auffenberg / Patrick Kleibold

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