Neuer Schwung für den Dialog? – Der Synodale Ausschuss

Im März kam die letzte Vollversammlung des Synodalen Weges zusammen. Seither war wenig von der Reformdebatte zu hören. Nun wurde der Synodale Ausschuss konstituiert.

Gute Stimmung herrschte bei der Auftaktsitzung des Syno­dalen Ausschusses. Das Foto zeigt die Generalsekretäre der tragenden In­stitutionen: Marc Frings (links) vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, und Dr. Beate Gilles (Mitte) von der Bischofskonferenz. (Foto: Elpers/Bischofskonferenz)
Gute Stimmung herrschte bei der Auftaktsitzung des Syno­dalen Ausschusses. Das Foto zeigt die Generalsekretäre der tragenden In­stitutionen: Marc Frings (links) vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, und Dr. Beate Gilles (Mitte) von der Bischofskonferenz. (Foto: Elpers/Bischofskonferenz)
veröffentlicht am 17.11.2023
Lesezeit: ungefähr 3 Minuten

Im März kam die bislang letzte Vollversammlung des Synodalen Weges zur Zukunft der Kirche in Deutschland zusammen. Seither war wenig von der Reformdebatte zu hören. Das könnte sich nun wieder ändern. Am Wochenende wurde in Essen der Synodale Ausschuss konstituiert.

Essen (KNA). Ein „Arbeitsin­strument“ sei dieser Ausschuss, hieß es im Vorfeld gern. Das klang nach trockener Materie und dem Versuch, hochfliegende Erwartungen lieber gleich im Keim zu ersticken. Bei der Vorgeschichte eigentlich kein Wunder. Unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals hatten die katholischen Bischöfe mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) 2019 den Syno­dalen Weg zur Zukunft der Kirche in Deutschland gestartet. Auf der vorerst letzten Vollversammlung des Syno­dalen Weges verständigten sich die Teilnehmer im März darauf, die Gespräche über die Schlüsselthemen Macht, Rolle der Frau, Sexualmoral und priesterliche Lebensform in einem Syno­dalen Rat fortzusetzen.

Dieses Gremium aus Bischöfen und Laien soll jener Syno­dale Ausschuss vorbereiten, der sich am Freitag und Samstag in Essen erstmals traf. Die ­Ausgangsbedingungen waren eher speziell. Der Vatikan hat sich mehrfach gegen die ­Gründung eines Syno­dalen Rates als ­Leitungsgremium von Bischöfen und Laien ausgesprochen. Es bestehe die Gefahr, dass die Autorität der Bischöfe dadurch unzulässig eingeschränkt würde. Vier Bischöfe wollen nicht ­zuletzt deswegen dem Syno­dalen Ausschuss ganz fernbleiben: Kardinal Rainer Maria ­Woelki (Köln) sowie die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau) und ­Rudolf ­Voderholzer (Regensburg).

Konsequenzen für die Finanzierung

Das hat auch Konsequenzen für die Finanzierung des Ausschusses. Die übrigen 23 Ortsbischöfe haben sich zwar dazu bekannt. Aber immer noch fehlt es an Strukturen, über die das Geld fließen kann. Ein Verein ist in Gründung. Bis es so weit ist, klafft im Werkzeugkasten für das „Arbeitsinstrument“ Syno­daler Ausschuss noch eine Lücke. An anderen Stellen dagegen sind – mit Satzung und Geschäftsordnung – die ersten Pflöcke eingeschlagen.

Der Ausschuss wird im Regelfall presseöffentlich tagen. Und er wird seine Beschlüsse mit einer einfachen Zweidrittel­mehrheit fassen. Bei den Vollversammlungen des Syno­dalen Weges war immer auch eine Zweidrittel­mehrheit der anwesenden Bischöfe erforderlich. Der Verzicht darauf lässt sich durchaus als eine Frucht der Debatten über die Verteilung von Macht in der Kirche lesen – und als Signal der Bischöfe an die Laien, diese Macht künftig zumindest hier und da anders verteilen zu wollen.

Konstruktives Klima der Debatten gelobt

Man habe „ordentlich an Fahrt aufgenommen“, bilanziert ZdK-­Präsidentin Irme Stetter-­Karp in einem Interview der Katholischen Nachrichten-­Agentur (KNA) und der Plattform „­katholisch.­de“. Auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zeigte sich zufrieden mit den in Essen erzielten Ergebnissen. Besonders hob er das konstruktive Klima der Debatten hervor. 

Was steht nun auf der Agenda? Der Synodale Ausschuss wird nicht nur bis 2026 den Syno­dalen Rat vorbereiten. Er soll sich auch mit jenen Papieren des Syno­dalen Weges befassen, die noch nicht abschließend beraten wurden. Unterdessen hat die von Papst Franziskus einberufene Welt­synode, deren erste Halbzeit im Oktober in Rom zu Ende ging, eine neue Dynamik der Debatte über Kirchenreformen freigesetzt. Darauf bauen auch die Befürworter von Syno­dalem Ausschuss und Syno­dalem Rat in Deutschland.

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