St.-Hedwigs-Werk – Mission nach 76 Jahren erfüllt

Das St.-Hedwigs-Werk im Erzbistum Paderborn hat mit einem Dank- und Abschlussgottesdienst seine Arbeit beendet.

Mit einem Dank- und Abschlussgottesdienst in der Hedwigskapelle wurde die Arbeit des St.-Hedwigs-Werkes nach 76 Jahren beendet. (Fotos: St.-Hedwigs-Werk)
Mit einem Dank- und Abschlussgottesdienst in der Hedwigskapelle wurde die Arbeit des St.-Hedwigs-Werkes nach 76 Jahren beendet. (Fotos: St.-Hedwigs-Werk)
veröffentlicht am 11.11.2023
Lesezeit: ungefähr 4 Minuten

Das St.-Hedwigs-Werk im Erzbistum Paderborn hat mit einem Dank- und Abschlussgottesdienst seine Arbeit beendet. Wehmut klang dabei zwar durchaus mit, doch der Trost aus dem Glauben und die Freude über das Erreichte waren ebenso spürbar. Derweil sollen die Schlesier-Wallfahrten weitergehen.

Oerlinghausen. Mit einem Dank- und Abschlussgottesdienst in der Hedwigskapelle in Oerlinghausen hat das St.-Hedwigs-Werk im Erzbistum Paderborn seine Arbeit nach 76 Jahren beendet und sich selbst aufgelöst.

Die kleine Bergkirche am Teutoburger Wald ist seit ihrer Weihe im Jahr 1960 geistliches Zentrum des Hedwigs-Werkes. Etwa 50 Mitglieder und Freunde des Werkes hatten sich eingefunden. Ein Gefühl der Wehmut war zu spüren. Nach 76 Jahren Bestehen sollte ein dankbarer und versöhnlicher Schlusspunkt gesetzt werden (Der Dom berichtete). Zelebrant war Konsistorialdekan Professor Hubertus Drobner vom Schlesischen Priesterwerk.

Ein Werk der Gottes- und Nächstenliebe und der Hoffnung

In seiner Predigt sprach er die Trauer an, die mit dem Anlass der Zusammenkunft verbunden sei: „Wir sind traurig, weil wir wissen, dass wir vergänglich sind. Wir sind aber zusammengekommen, um den zu feiern, der unvergänglich ist.“ Aus der Lesung des Tages griff er das Wort des Apostels Paulus auf: „Wir erinnern uns vor Gott an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus unseren Herrn.“

Das Lob des Apostels an die Gemeinde in Thessaloniki passe auch zum St.-Hedwigs-Werk, sagte Drobner. „Es ist das Werk eures Glaubens, eurer Liebe und eurer Hoffnung.“ Ohne ihren starken Glauben hätten die Vertriebenen den Verlust ihrer Heimat nicht verkraften können. Das Hedwigs-Werk sei ein Werk der Gottes- und Nächstenliebe und der Hoffnung auf die unvergängliche Heimat gewesen. „Aus dieser Kraftquelle konnten die Vertriebenen schöpfen und den Weg der Versöhnung beschreiten. Sie sind es, die den größten Anteil an der Versöhnung mit den östlichen Nachbarn haben“, sagte Hubertus Drobner.

Am Schluss der Messe gab Antonius Bögner vom Vorstand des St.-Hedwigs-Werkes bekannt, dass die Schlesier-Wallfahrten in Werl und Bochum-Stiepel weitergehen. Er richtete dankbare Worte an Nike Alkema und Johannes Stefan Müller von der „Akademie am Tönsberg“. Ihrem Engagement sei es zu verdanken, dass die Hedwigskapelle erhalten und renoviert werden konnte. Unter Bewahrung alter Ausstattungsstücke sei sie mit modernen Elementen bereichert worden und werde so ihrem künftigen Auftrag, Gotteshaus und Begegnungsstätte zu sein, gerecht. Nun könne wieder neues, vielfältiges Leben einziehen, so Bögner. Und er zieht ein positives Fazit: „Das St.-Hedwigs-Werk hat seine Zeit genutzt, es hinterlässt Spuren, die in die Zukunft weisen.“

Orientieren an den Anforderungen der heutigen Zeit

Ein weiterer Dank und ein „Vergelt‘s Gott“ galt der letzten Vorsitzenden des Hedwigs-Werkes, Elisabeth Reiß aus Rietberg, die den Vorsitz viele Jahre innehatte. Der Beifall aus der Versammlung und ein Blumenstrauß waren Ausdruck ihrer Wertschätzung. Das Hedwigslied und ein schlesisches Marienlied, gespielt von Organist Alfons Haselhorst, beschlossen diesen besonderen Gottesdienst, der offenbar alle tief beeindruckt hatte. Den Schlusssegen erteilte Dekan Drobner mit der kostbaren Reliquie der Schutzpatronin, die als Brückenbauerin unter den Völkern verehrt wird.

Anschließend fand der Tag noch eine harmonische Abrundung beim Mittagessen und geselligen Beisammensein im Bildungshaus der „Akademie am Tönsberg“, zu dem Nike Alkema, Leiterin des Hauses, eingeladen hatte. Die Akademie steht in der Nachfolge der „Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus“ und bietet ein vielfältiges Programm unterschiedlichster Formate in mehrtägigen Bildungsseminaren für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und Familien nach der Idee des Lebens und Lernens unter einem Dach. Die Themenfelder orientieren sich an den gesellschaftlichen Anforderungen der heutigen Zeit.

Info

Zum Erhalt der St.-Hedwigs-Kapelle – vor allem auch für die aufwendige Restauration der Orgel – wird um Spenden gebeten: Spendenkonto Akademie am Tönsberg e. V. – Konto-Nr. DE19 4726 0307 0017 5919 03 bei der Bank für Kirche und Caritas, Verwendungszweck: „Hedwigskapelle“.

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